Alles anzeigenIch hoffe, ich darf es hier fragen. Ich weiß nicht ob es passt oder sonst was aber ich bin gerade verzweifelt und weiß nicht wohin damit.
Unser Nachbar kam gerade auf uns zu und hat uns gefragt, ob wir sein Auto wegfahren können, da hier die Straße immer Dienstags gereinigt wird. Er konnte es nicht, sah auch sichtlich nicht gut aus.
Haben wir natürlich gemacht. Er wollte uns Geld anbieten aber wir haben es abgelehnt und gesagt, wenn was ist soll er sich bitte melden. Ins Krankenhaus wollte er nicht.
Zehn Minuten später klingelte er sehr aufgelöst. Er hat uns offenbart, dass er Krebs im Endstadium hatte. Ich habe ihm mein Beileid ausgedrückt und er wollte uns unbedingt Geld geben. Natürlich haben wir es abgelehnt aber er bestand drauf. Stattdessen habe ich ihm eine Umarmung angeboten. Die brauchte er anscheinend wirklich. Ich habe ihm Hilfe angeboten, angeboten ihn ins Krankenhaus zu bringen oder seine Familie anzurufen.
Er wollte nicht, er will alleine sterben. Er ist dann gegangen und hat sich verabschiedet.
Ich bin immer noch baff, kann es nicht glauben und fühle mich unglaublich hilflos. Soll ich was machen? Kann ich etwas machen? Ich kann ja nichts über seinen Kopf Hinweg entscheiden. Das Problem ist, wir kennen ihn eigentlich nicht. Er und wir leben für sich. Man hat sich kurz unterhalten im Flur aber das war es.
Es tut mir Leid für den langen Text aber irgendwie musste ich es los werden. Diese Hilflosigkeit ist echt unglaublich.
Oh man, was für eine traurigd Situation.
Du hast ihm doch heute schon was Gutes getan.
Schau doch, ob du jetzt unverbindlich engeren Kontakt knüpfen kannst. Ich persönlich würde seinen Wunsch, alleine zu sterben, erstmal respektieren, aber wenn es wirklich die letzte Zeit ist, kann es nötig sein, dass ambulant ein Arzt erreichbar ist, für Medigabe.
Und es kann auch sein, dass er sich in ein, zwei Tagen anders entscheidet und doch seine Familie sehen will.
N offenes Ohr ist sehr viel wert, vielleicht hast du das über.