Natürlich könnte der Hund (und müsste es auch) bei uns "probewohnen". Nur: Überwiegt in einer Woche Probewohnen die Begeisterung bei uns und flacht später ab? Oder fühlen wir uns im Gegenteil in dieser ersten Woche überfordert und geben ihn wieder ab, obwohl wir nur mehr Zeit gebraucht hätten, uns aneinander zu gewöhnen? Wie lang dauert es, um festzustellen, ob das mit dem Büro klappt? Wie ist das mit der Katzenverträglichkeit? So viele Fragen, die uns schlaflose Nächte bereiten.
Ich würde eher davon ausgehen, dass die Begeisterung nach der Probewoche zunimmt, denn anfangs schauen viele erstmal mit einem gewissen Argwohn auf den Hund nach dem Motto: braucht der jetzt was? Will er jetzt was? Was will er? Ogott, muss der jetzt dringend mal? Hat er Angst? Mach ich was falsch? An die Hundesprache muss man sich ja auch erstmal gewöhnen. Und mit dem Verständnis kommt die Ruhe und dann auch die dauerhafte Begeisterung.
Auch Überforderung stellt sich meist erst später ein. In der ersten Woche weiß der Hund noch nicht, was er von Euch halten soll und geht es ruhig an. Aber: die Überforderung kann natürlich auch komplett ausbleiben, wenn Ihr ganz einfach feststellt, dass der Hund Euch nicht (zu sehr) einengt, sondern bereichert und der Hund Eure Wünsche erfüllen kann.
Büro: Hier denke ich, ist es echt wichtig, dass Ihr Euch vorher einen Plan B überlegt. Es kann sein, dass der Hund Territorialverhalten entwickelt, damit muss man umgehen lernen und dann in einem gewissen Maß auch dagegenarbeiten lernen. Es kann sein, dass der Hund krank wird und garnicht ins Büro kann - dann muss die Versorgung (Krankenpflege) gesichert sein und auch, dass er/sie sich zwischendurch mal lösen kann. 8-10 Stunden (je nach Arbeitszeiten und -wegen) sind auf Dauer zu lange, wenn man nicht zur Toilette kann. Und was macht Ihr, wenn der Hund garnicht ins Büro kann (Sind Chef und Kollegen einverstanden? Was ist, wenn dort jemand eine Allergie oder Angst entwickelt?)?
Katzenverträglichkeit: Manche Hunde kennen Katzen schon, andere können lernen, zumindest die eigenen Katzen in Ruhe zu lassen, wieder andere nutzen jeden unbeobachteten Moment, um hinter den Katzen hinterher zu sein.
Meine beiden Jungs hier würden sich mit Katzen schwer tun - dem einen könnte ich beibringen, die Katze in Ruhe zu lassen, der andere würde spätestens dann, wenn ich aus dem Haus geh, die Katze jagen.
Nach dem, was Du schreibst, klingt es garnicht schlecht bei Euch. Aber Ihr solltet auch beide hinter der Entscheidung stehen und Euch auf eine gemeinsame Erziehungslinie einigen. Und zumindest eine Idee für einen Plan B bei der täglichen Versorgung haben, falls es mit dem Büro doch nicht klappen sollte (oder Urlaub oder Krankheit usw.)