Treffen mit nem jungen sehr sehr artigen und höflichem Boston Terrier gehabt.
Ich hab heut Ruby nochmal von ner ganz anderen Seite kennengelernt...
Ich wusste ja immer nicht ganz so recht was ihre Intension ist bei Hundebegegnungen... echte Aggression? Will sie nur ihre Ruhe? Angst? Frust? Kontrolle? Einfach nie gelernt mit dem Reiz Hund umzugehen? Ne Mischung? (Vermutlich)
Sie war heute jedenfalls auf'm Platz (Freilauf) grundsätzlich sehr desinteressiert. Als er mal (höflich) schnuppern wollte hat sie sich aufn Pöpes gesetzt (macht sie seit sie Welpe ist) und wirkt in so Momenten plötzlich wieder total unsicher und hilflos (selbstverständlich haben wir den Rüden dann abgerufen).
Sie lässt sich extrem gut anleiten wenns um den direkten Hundekontakt geht, viel mehr als normalerweise im Alltag. Als würde sie förmlich um Hilfe schreien.
Ich helfe ihr aus "spannigen" Situationen, schicke sie weg, zeige ihr Auswege (Bögen), kann sie daran hindern dem Rüden hinterherzurennen bzw an ihn ranzugehen wenn er gerade trinkt etc.
Es hat sie nicht interessiert wenn ich mich mit dem Rüden beschäftigt habe (auch mal gut zu wissen), kamen Hund und Mensch wieder hat sie sich mehr für den Mensch als für den Rüden interessiert (das war putzig).
Sie hat 1-2 mal wieder ihre Allüren ausgepackt (unbewegte Situationen sind bei neuen Hunden und selbst bei gut bekannten immer bisschen schwierig für sie) die ich mal hab laufen lassen. Der Rüde hat super sauber kommuniziert, dass man ihm bitte nicht in den Nacken springen möge, Ruby sofort gestoppt, abgeschüttelt, entspannt davongetrottet.
Wenn Sie ins Fixieren geraten ist haben selbst die anderen Besitzer das gesehen (find ich klasse! Erlebt man ja leider nicht so häufig) und konnten es abbrechen / Ruby aus der Situation "helfen"
Ganz ganz oft schafft sie es ja mittlerweile schon von alleine zufällig frontalen Blickkontakt selbstständig zu lösen dafür gibts natürlich großes Lob! Das ist nämlich ihr absolut größter Knackpunkt generell aber seit ich gezielt das Abwenden verstärke ist es schon um Welten(!) besser geworden "was man nicht anguckt kann man nicht ankeifen"
Später hat sie sich weit weg mit dem Rücken zu uns hingelegt (das lieb ich ja an ihr, wie gut sie sich aus Situationen rausnehmen kann), während der Rüden bisschen gefrustelt hat (Wegen was anderem)
Entschuldigt für den Text es hilft mir nur auch immer sehr das nochmal niederzuschreiben und so die Gedanken zu sortieren.
Generell war es unser erstes Treffen mit einem ebenso "bulligen" Hund und man hat gemerkt die beiden sprechen absolut die gleiche Sprache. Selbst als sie sich das eine mal etwas länger angezickt haben lief das so sauber und ohne auch nur eine einzige Berührung der Hunde untereinander ab. Also man hatte überhaupt nicht das Gefühl man müsse da nun einschreiten oder so.
Ich war ehrlich froh, dass ich Ruby tatsächlich mal "habe machen lasse". Mach ich normalerweise nicht, aber in der Kombi war das absolut gut so.
Sie konnten zusammen aus einer Flasche trinken, gemeinsam betteln, gemeinsam auf die Pirsch gehen und was ich besonders toll finde: er konnte sehr dynamisch sein und Ruby hats nicht gejuckt (das ist nicht selbstverständlich bei ihr)
Am Ende lagen beide relativ weit weg voneinander und man hat gemerkt, die wollen einfach nur heim 
Völlig in Ordnung wie ich finde. Für mich ist es das größte wenn Ruby sich "fallen lassen" kann und nicht aktiv auf "Stresssuche" gehen muss.
Ruby ist wie sie ist, sie wird niemals ein everbodys Darling Hundewiesenhund, aber so wie sie ist, ist sie toll und ich bin froh drum dass sie sich im Ansatz abbrechen lässt aus ihrem "Unfug" und wenn man sie doch mal machen lässt, dass sie die Ansage des anderen Hundes sehr gut annimmt ohne sinnlos "nachzusetzen"
Sie konnten beide den allergrößten Teils des Treffens unabhängig voneinander auf der Wiese herumstromern und mehr hätt ich mir gar nicht wünschen können :-)
Social Walk ist sie ja eh Profi, miteinander laufen (nachm ersten "oh gott da ist ein Hund" stress) war also eh gar kein Thema, das kann sie schon immer gut unterscheiden die kleine Zimtzicke, aber so "stationäre" (und auch frontale) Situationen sind eben nochmal ne andere Nummer für sie.
Wir hatten auch ne sehr nahe Hundebegegnung kurz nachdem wir mit dem Rüden losgelaufen sind und es hat sie GAR NICHT gejuckt. Ich glaube Ruby ist ein typischer Hund der im "Rudel" beim Gassi sehr viel unauffälliger wäre als als Einzelprinzessin.
Ich glaube im Kern möchte sie keinen Stress und ist dankbar um jede Unterstützung, das hab ich heut wieder besonders gemerkt und selbstverständlich gebe ich ihr diese Unterstützung auch. Ich hab das Gefühl mit anderen Hunden um uns herum sind wir uns viel viel näher, sie fragt förmlich aktiv nach Hilfestellung, das ist schön.
Wir gehen immer richtig bestärkt da raus und ich möchte von diesem "Wir-Gefühl" auch unbedingt mehr in unseren Alltag integrieren.