Glaube ganz viel ist auch Wahrnehmungssache. Beim wohnen geht es ja oft mehr um Gefühle, als um nackte Tatsachen.
Persönlich empfinde ich meine Stadt als kulturlos, vor lauter Vielfalt ist es hier zu wahlloser Beliebigkeit verkommen. Heute Bäcker, morgen Friseur, übermorgen Feinkostladen. Es gibt hier alles außer Beständigkeit. Mit sozialen Treffs, Vereinen und Ähnlichem ist es genauso. Wenn man irgendwas sucht, befragt man das Internet und nutzt was man braucht. Beim nächsten Mal ist eh alles anders.
Nach über 10 Jahren habe ich es nicht geschafft eine emotionale Beziehung zu meinem Wohnort aufzubauen und diese scheiß egal Mentalität merkt man nicht nur mir an, sondern auch meinen Mitmenschen im Umgang miteinander und mit ihrer Umgebung.
Da bin ich lieber Team Brauchtum, Traditionen und Dialekt. Auch wenn ich mich da nicht mit Allem identifizieren kann.
Ob es ein Theater gibt oder nicht ist für mich nicht entscheidend und auch nicht Teil meines Alltags. Kann ich besuchen, egal ob ich Anfahrt habe oder nicht. Das Stammlokal, der Bäcker meiner Kindheit, die Neujahrsbläser, die Osterleiern, usw. gehören für mich aber dazu 
Politische Einstellungen clustern. Man verbringt nunmal gerne Zeit mit Menschen die ähnliche Vorstellungen haben wie man selbst. Es gibt sie die Nazidörfer, genauso wie die schlimmen Stadtteile die man besser meidet. Da merke zumindest ich keinen Land- Stadtunterschied.