Beiträge von Ariodante

    Die hier skizzierten Hundewiesenideale erinnern mich an Flyerverteiler in der Innenstadt. Müssen freundlich sein, aber es hat eigentlich nur ein sehr geringer Bruchteil ihrer Mitmenschen Interesse an Kontakt. Der Rest findet es wahlweise nervig, übergriffig oder unangenehm. So mancher nimmt im Affekt einen Flyer obwohl er ihn nicht haben wollte. Andere nehmen ihn, um einem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Bin mir sicher, sie werden auch häufig brüsk zurückgewiesen oder bepöbelt.

    Aus aktueller Wahlkampferfahrung kann ich sagen: So isses. Wir retrievermäßigen Flyerverteiler*innen lassen aber meist Platz, einen höflichen Bogen zu laufen. Kann nur sein, dass der arme Passant dann in den Retriever der nächsten Partei donnert.

    die einen winzigen Welpen zu holen

    der sich von Beginn an an die Schweinchen gewöhnt (und sich nicht von ähnlichem Getier auf der Straße ernähren musste).

    Ich würde gern hierzu nochmals sagen:


    Beim Jagdtrieb geht es nicht darum, dass ein Hund denkt, ich hab Hunger, ich esse jetzt das Meerschweinchen - und ein Welpe, der immer sein Fertigfutter im Napf hatte, weiß gar nicht, dass man Meerschweinchen essen kann. Die Lust zu Jagen ist einfach in Hunden drin, und wird nicht wirklich von Appetit gesteuert. Sondern von Bewegung, bestimmten Geräuschen, Gerüchen und so etwas. Wenn der Hund sowas sieht/hört/riecht, will er loslegen. Wenn du deinem Hund Bällchen wirfst und er rennt hinterher, dann ist das schon Teil des Jagdtriebs.

    Der Trieb ist je nach Hund unterschiedlich, bei einem Windhund sicher mehr als beim Havaneser, aber ganz weg ist der nie. Mein Havanesermix hat ganz wenig Jagdtrieb, aber wenn ein Eichhörnchen an uns vorbeirennt, denn will sie automatisch hinterher. Das ist ein Reflex. Ich bezweifle aber sehr, dass sie, wenn sie ein Eichhörnchen erwischen würde, es ernsthaft auffressen würde. Tot wäre das Hörnchen trotzdem.

    Dass es keine Sicherheit gibt, wenn ein Welpe mit Nagern aufwächst, dass er dann nicht jagt, das haben ja andere schon erklärt, ich wollte nur auf das Missverständnis mit Zusammenhang Jagd/Kleintiere auf der Straße fressen eingehen. Straßenhunde jagen übrigens gar nicht groß, sie ernähren sich vor allem von Abfällen.

    Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst. In dem Zitat geht es nicht um den Sozialpartner Mensch, sondern um das Sozialverhalten von Hunden, die permanent an der Leine sind. Eine Situation, über die (außer dir im Zitat) niemand redet. Was ist denn dein Punkt? Hunde sollen artgerechten Kontakt zu Artgenossen haben? Da widerspricht doch niemand.

    Hm, mag ja sein, dass das vereinfacht ist, aber dein Zitat bezieht sich nicht auf Frage, wie Hunde die Interaktion mit Menschen im Vergleich zur Interaktion zu Artgenossen bewerten, sondern offenkundig um Hunde, die permanent an der Leine sind und um das Sozial/Kommuniktionsverhalten von Hunden unter permanenten Leinenzwang. Was auf keinen Hund im Verlauf der Diskussion zutrifft? (Bis auf die Hunde, denen der TE das auf/an der Hundewiese unterstellt, weil sie nicht mit seinem spielen dürfen.)