Beiträge von pinkelpirscher

    Manche Vereine verlangen 2x V für Zuchtzulassungen

    Magst du hier mal Beispiele nennen? Ich finde adhoc keinen Verein, der da so anspruchsvoll ist. Auch nicht bei den üblichen Verdächtigen. Mich würde das ehrlich interessieren. Das Höchste ist 2x SG bei zwei verschiedenen Richtern. Aber 2x V nur für die ZZL, da kann ich keinen Verein zu finden. Für eine eventuelle Körung wollen dann einige die Vs, aber das braucht man ja nicht nur fürs züchten.

    Landseer in Österreich zb.

    WorkingDogs

    Der Großteil aller Rassen ist aber nicht Gebrauchshund.

    Die Voraussetzungen zur Zucht sind national und von Verein zu Verein sehr unterschiedlich.

    Ich bräucht mit meinen Hunden trotz Leistungszucht mindestens 2 SG, (eins davon international für die Renntitel), das ist... nur sehr schwer schaffbar und halt mit Richtertourismus verbunden, eben weil sie ganz anders aussehen, als die Show und Coursinglinien (und genetisch auch sind).

    Sehr viele Vereine lassen G-Hunde nicht zu. G ist quasi die Ausschussware. Sollt jemals ein Hund eins kriegen, wird es verschwiegen. G ist in einer ausstellungsdominierteren Welt eher ein Stigma. Es sollen ja nur "die besten" Hunde in die Zucht.

    Das ist alles, was ich sagen wollte. Es geht NICHT um die Anzahl an Indivduen in einer Population, sondern um die Anzahl derer, die sich auch wirklich fortpflanzen.

    Und um wieder bei den Hunden anzukommen: Wie vergrößere ich die effektive Population. Wie kriegt man möglichst viele Hunde in die Zucht.

    Möglichst wenig Formwert, möglichst wenig Untersuchungen, möglichst wenig Bürokratie, Deckzahlbeschränkung mindestens für Rüden, dann braucht man mehr davon.

    Manche Vereine verlangen 2x V für Zuchtzulassungen, das ist zb eigentlich völlig kontraproduktiv (oder macht halt Showtourismus, bis mans irgendwann vielleicht doch zusammen hat).

    Bei uns ist es bei den Leistungshunden schwierig, die geforderten V oder SG zu kriegen. Dabei wär G immer noch ein guter Hund (und Vs und SGs sind tendentiell wohl eh inflationär verwendet).

    Keine Formwertnoten, nur ne "Körbeurteilung" oder Ausweitung auf G-Hunde dürfen auch in die Zucht wär ein Ansatz. Wer trotzdem Show als Sport betreiben will, soll, aber es ist kein Muss.

    Deutliche Reduktion der zugelassenen Würfe pro Rüde. Eventuell sogar Rüde weist Zuchtverband zu, nach Statistik, nicht Züchter wählt

    Keine Untersuchungen isses eher auch nicht. Aber zb normaler Herzschall statt Cardiologicum ist einfacher, günstiger und immer noch besser als nix.

    Aber sollt halt auch wer Daten sammeln.


    Und sonst. Puh. Wenn manche Dachverbände wie Geheimbünde agieren und ihr Geheimwissen ungern teilen - wer wofür zuständig ist zb. Oder medial und technisch noch in 1765 leben und auch sonst mit habsburgschem Herrscherhabitus auftreten, naja, dann isses halt auch alles eher mühsam.

    Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr nicht vor Ort gewesen seid zum Hund ansehen? In den wenigen Sätzen dazu klingt es für mich, als wären da viele Interpretationen eurerseits, aber wirklich wisst ihr's nicht.

    Ich seh wesentlich weniger schwarz, als der Grundtenor im Thread klingt. Jedenfalls dann nicht, wenn man sich halbwegs bewusst ist, was Leben mit Jagdhund bedeuten kann.

    Ganz allgemein seh ich öfter eine Scheu vor Junghunden, deren einziger Makel ist, dass sie aus irgendeinem Grund übrig blieben. Oft wegen einfach 1 Interessent weniger, als Welpen da. Grad nach der CoronaMarktübersättigung bleiben in meinem Umfeld heuer erstaunlich viele Welpen übrig, auch bei etablierten Züchtern. Und je länger nach 8 oder 10 oder 12 Wochen sie bleiben, umso schwerer finden sich weitere Interessenten. Weil "Es muss ja einen Grund geben, warum der noch da ist". Ganz vertrackter Teufelskreis. Je länger Welpe/Junghund beim Züchter umso schwerer finden sich Käufer aus Furcht, dass mit dem Hund was nicht stimmt, er zu alt für XY ist.

    (Dabei weiß man bei Hunden mit 8 Monaten ja schon so Sachen wie "Alle Zähne da und grad gewachsen" und "Hoden wirklich abgestiegen", die am Welpen noch Glücksspiel sind, oder sieht etwaige Gebäudemängel ev besser. Und voll geimpft sind sie meistens auch. Also auch einiges an Vorteil im Paket).

    Ersthund in der Pubertät übernehmen und Hundetyp, der vielleicht nicht ins eigene Leben passt, ist blöd. Junghund vom Züchter kann aber auch ein fantastischer Glücksgriff sein. Was nebenher laufen und halt nix kennen bedeutet, scheint ihr nicht fix zu wissen. Ich würd ihn mir zumindest anschauen.

    Ich glaube sogar, dass wir zu einer Selektion, wie die Natur sie vornimmt, schlichtweg nicht in der Lage wären, selbst wenn wir es wollten.

    Wie meinst du das? Und was hat das mit Ethik zutun?

    Nur weil Selektion in der Natur meist Leben oder Tod heißt, muss das doch nicht in der Zucht so laufen. Man kann einen "Kümmerling" doch päppeln und ein Tier, dass sich beim Rennen ein Bein bricht, versorgen und trotzdem nicht mit denen züchten.

    Vielleicht hätte just der Kümmerling überlebt und der proppere Welpe nicht. Interveniert man, weiß man es nicht.

    Hohe Welpen und Junghundesterblichkeit ist etwa ein brutaler, aber effektiver Selektionsmechanismus und erhöht die Zufallskomponente.