Wenn man aufhört auf Gebrauch zu züchten wird halt oft automatisch auch nicht mehr auf die Eigenschaften Wert gelegt, die die Hunde für den Gebrauch geeignet macht - Kooperationswillen etc.
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In der Schönheitszucht ist die Schönheit das Auswahlkriterium, nicht die Leistung.
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Unvorhersehbare Individuen mit Jagdverhalten von 0 bis 100 möglich plus Gefahr von anderen Extremen in jeder Hinsicht, da die Optik im Vordergrund steht, d.h. es können auch nervenschwache, bissige, ... Hunde in die Zucht gehen.
Anti- Jagdtraining ist (sorry) Mist, weil es etwas verspricht, was es (s.o.) nicht halten kann.
Deutlich sinnvoller ist Jagdersatztraining.
AJT zumindest unter den "Kennern" meint auch meist JES. Dass man Jagdverhalten einem Hund nicht austreiben kann ist klar und wurde hier zu genüge erläutert. Ich finde den Begriff auch nicht gut gewählt, aber er hat sich so eingebürgert.
Es ist ein Irrglaube, anzunehmen, dass man Dackel nicht erziehen kann.
(...)
Drück einem Schäferhunde-Trainer mal einen Dackel in die Hand - der Trainer lehnt dankend ab.
Man kann. Aber dazu benötigt man die Akzeptanz, dass man einen Jagdhund hat, die Motivation, sich Wissen anzueignen, den Hund zu lesen und rassegerecht auszulasten. Das ist viel Arbeit und muss man wollen.
Die TE wollte soweit es erscheint einen anspruchslosen Begleithund. Da gäbe es deutlich bessere Rassen.
Ich "kenne" eine Frau mit vier Hunden: Hollandse Herdershond, VEO, Dackel und Schäfi-HSH-Mix). Muss man eben auch wollen.
Deren Instaprofil würde ich dir, Kate741, mal ans Herz legen:
https://www.instagram.com/dutchie.daemon/
Der Dackel ist top in Schuss sowohl von Figur als auch Training, kann UO, RHS, Dummy etc. wird jedoch nicht jagdlich geführt. Ja, es ist viel, was sie macht - so sieht es aus wenn man für Hunde brennt und lebt.
Aber es sollte eher in diese Richtung gehen, als in die der übergewichtigen zu Tode gelangweilten Dackel, die ihr Leben an 1-5m Leine versauern müssen.
Ich mache seit Anfang an Antijagdtraining, sprich belohne sie jedes Mal wenn sie sich zu mir orientiert anstatt einer Spur nachzugehen. Wir „jagen“ auch gemeinsam. Ich verstecke tolle Sachen die wir dann suchen.
Das ist nur ein winziger Baustein vom AJT, es gibt so viel mehr. Impulskontrolle, Jagdersatz, Orientierung am Menschen, Arbeit mit der Schleppleine etc.
BieBoss hat dir schon gute Hinweise geliefert. ie führt nicht den ersten DJT in nicht Jägerinnen-Hand, weiß also, wovon sie redet.
Was versteckst du ihr denn und wie setzt du das um? Wenn sie Nasenarbeit liebt, entspricht das genau ihrer Genetik und da würde ich ansetzen:
(Futter-)Dummy, Mantrailing, ZOS, RHS, Teebeutelsuche mit Geruchsdifferenzierung, Leckerli/Spielzeugsuche, Fährten usw.
Probiere dich aus, lies dich ein, besuche Kurse und verfolge etwas ernsthaft mit ihr.
Das ist genau das, was du brauchst: Jagdersatz, einen Job für sie und für dich das Wissen dahin; kein AJT-extreme 
Die Quintessenz der Kommentare hier findest du auch in diesem Interview:
Die Hundezeitung: Anti-Jagd-Training erklärt von Hundetrainerin Ariane Ullrich
Maya ist ja auch noch sehr jung und hatte ja keinen wirklichen Jagderfolg.
Doch hatte sie! Jagen fängt schon viel früher an. Lies dir das hier mal zur Körpersprache und zur Verhaltenskette beim Jagdverhalten an:
SprichHund: Jagdverhalten
Lässt du den Hund weiter abgeleint stromern, kann so einiges passieren. Neben den bereits genannten Gefahren können übrigens auch Auflagen auf einen zukommen, wenn der Hund beim OA bekannt wird. Oder er wird von Jäger*innen erschossen.
Ich kann Ines Scheuer-Dinger als Trainerin in diesem Bereich empfehlen und die Bücher von Pia Gröning.
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Mit Pia gibt es diesen Monat sogar ein AJT-Seminar:
Antijagdtraining: Seminar-Woche mit Pia Groening
Wo wohnst du denn ca.? Dann können wir dir ggf. Tipps für Trainer*innen geben.
Ansonsten gibt es immer die Möglichkeit für Onlinekurse, z.B. von Tina Schnatz, deren Buch "Dummyfieber" du dir mal anschauen könntest (oft kannst du sowas auch in Bibliotheken ausleihen und musst nicht alle Bücher kaufen):
Onlinekurs: Dummytraining für Junghunde
Rückruf sitzt eigentlich. Aber gestern war nichts mehr zu machen.
Bei einem 5 Monate jungen Hund kann ein verlässlicher Rückruf noch garnicht sitzen, weil die Zeit wo Umwelt ect. wichtiger werden als der Mensch gerade beginnt/begonnen hat.
Ein RR sitzt zudem nur dann zuverlässig, wenn ein Hund zu 100% kommt und das hat deine nicht getan.
Da mir dieser Hinweis bisher fehlte:
Ab 5 Monaten entwickelt sich das Jagdverhalten eines Hundes. Das, was du jetzt hattest, ist erst der Anfang und die Spitze des Eisberges.
Selbst der Züchter meinte dass viele bereits mehr als Begleithunde gezüchtet werden. 🤷♀️
Wo hast du den Dackel denn gekauft?
Zu dem Thema haben andere bereits geantwortet, ich möchte aber noch einen Tipp da lassen:
Schau dir mal Reportagen zu Dackeln im Einsatz an. Dann siehst du, was in deinem Hund für eine Genetik steckt.
Du kannst manchmal bei Hundeschulen eine eingezäunte Fläche mieten.
Oder man geht in den Hundeverein und hat dort eine Fläche zur Verfügung.
Wenn Du Dich darauf einlassen kannst, wirst Du eine Menge Spaß mit Deinem Dackel haben.
Wenn nicht, wird es dauerhaften Frust auf beiden Seiten geben. Denn wenn Dein Hund nicht der Aufgabe nachgehen kann, für die er brennt, wird er sich eine andere suchen.
Das.
Wenn du ehrlich zu dir bist und sagst, nein du wolltest einen easypeasy Begleithund, solltest du die Kleine lieber jetzt abgeben und dich anderweitig umschauen.
Wenn du darauf Lust hast: Go for it!
Ich habe selbst einen Terriermix und weiß, was hinter solchen Hunden stecken kann - aber wir haben auch viel Spaß zusammen :)