Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Ich freue mich ja schon drauf, wenn mein Mann im Dezember mal wieder über Nacht weg ist. Wir haben nämlich auch die eindeutige Regel, dass der Hund nicht ins Bett darf… :smiling_face_with_horns: :rolling_on_the_floor_laughing:

    Hihihi, unsere Hunde dürfen auch nicht ins Bett, da gab es bei uns zuhause auch noch nie eine Ausnahme.

    Aber ich war mit den Hunden mal alleine in einer Ferienwohnung, und der Kleine konnte dort einfach nicht schlafen. Es war total laut und kalt dort. Also legte ich eine kleine Hundedecke neben mich ins Bett und er schlief die acht Stunden eng zusammengerollt, gefühlt ohne auch nur einmal Luft zu holen, um keine Anlass zu bieten, ihn wieder raus zu schicken. Das war echt total schön :smiling_face_with_heart_eyes:

    Ich kann auch nichts beitragen, weil ich keine Erfahrung mit solchen Rassen und aggressiven Hunden habe.

    Aber: Ich habe zwei Hunde, von denen einer sehr nervös ist und aus dieser Nervosität heraus kopflos wird und den Kleinen mitreißt.

    Diesem Stress möchte ich die beiden nicht aussetzen, wenn ich mit ihnen zusammen gehe, und habe nach langer Suche auch Orte gefunden, wo man Stressoren immer zuverlässig ausweichen kann, einfach weil die Orte so gut einsehbar sind.

    Seitdem geht alles in seinen geregelten Bahnen, ich finde das für mich auch weniger stressig, ständig das Gefühl zu haben, es "könnte was kommen" und mein Opi ist dann wieder total durch den Wind.

    Die beiden blühen dort total auf, in kann auch mal in Ruhe was mit ihnen trainieren und beide ohne Probleme frei laufen lassen. Win-Win für alle.

    Gibt es sowas bei Dir wirklich gar nicht? Auch wenn Du vielleicht weiter fahren müsstest.

    Natürlich würde das nichts am Grundproblem ändern, aber vielleicht - zumindest bist Du eine Lösung für Euch gefunden hast - den Druck etwas rausnehmen.


    Zum Schluss noch: Deine Geschichte rührt mich total, ich finde es total stark, dass Du so pflichtbewusst alles versuchst, um Deinem Hund zu helfen.

    Ich hatte ja heute geschrieben, dass ich unser Teufelchen sicher 50 Mal vom Sofa schicken durfte :wallbash: immer wieder Frage ich mich, ob sie nicht einfach drauf darf. Ich fänd's ja auch schön, abends vor der Glotze mit Hundi kuscheln. Aber dadurch, dass sie eh schon den Hang zur Kontrolle und wachen hat, hab ich bisschen Schiss, dass es ihr zu viel Raum gibt, um den sie sich kümmern kann. Zumal es auch noch näher an der Eingangstür ist, als ihr Platz. Und wenn wir es ihr erlauben, wird ein Rückzieher um so schwerer :ugly:

    Wie handhabt ihr das?

    Bei uns dürfen die Hunde "nach Einladung" aufs Sofa, was der Junghund auch noch nicht zu 100% versteht. Manchmal legt er sich tagsüber mal drauf, geht aber runter, wenn man es sagt.

    Bis er so 5 Monate war, war es auf dem Sofa nix. Er hat nur rumgekaspert, also wurde er runter geschickt, was auch geklappt hat. Aber er ist auch recht sensibel, was unsere Wünsche angeht und macht eigentlich alles dann immer sofort.

    Kann es sein, dass er auf dem Sofa seine Ruhe sucht vor den Kindern?

    Ich finde es gut, dass Du eine Trainerin hast, besonders, wenn Kinder im Haushalt sind, ist das auch noch mal was Anderes.

    Ich selbst achte immer sehr darauf, dass ich die Impulskontrolle meiner Hunde nicht überstrapaziere. Das ist halt Geschmacksache. Viele sind ja riesige Fans davon, 100x am Tag Geduld von Hund zu erwarten. Aber es sind eben keine Maschinen, besonders in der Pubertät nicht.

    Wenn wir unsere Hunde z.B. in ihre Körbchen schicken, damit wir in Ruhe essen können, wurde das von Anfang an nicht als Impulskontrollübung gesehen, sondern als "Hilfe", dass auch sie sich entspannen können und Pause haben. Es klappt wunderbar und sie schlafen sofort ein und warten, bis wir es nach dem Essen auflösen.

    Ich achte außerdem immer sehr darauf, dass sie nicht "im luftleeren Raum" hängen, sondern immer genau wissen, was von ihnen erwartet wird (mein Senior hat ein Stressproblem, Unsicherheit verstärkt das leider).

    Hat sich Deine Trainerin Euren Alltag schon mal angesehen? Ich denke da gerade an das Anbellen von Passanten. Das kann ja verschiedene Gründe haben, aber bei meinem habe ich es - wenn er es ab und zu mal gemacht hat - immer mit Situationen in Zusammenhang bringen können, die vorher viel von ihm abverlangt haben (Besuch beim Friseur etc.).

    Regenmantel eher nicht, aber einen Bademantel werde ich mir mal anschauen, wäre auch eine Variante

    Schal oder Ohrenschutz habe ich noch nicht probiert. Was mich aber wundert, die Geräusche der anderen Maschinen, die teilweise extrem lauter sind, stören ihn nicht die Bohne.

    Wir haben komplett geschlossene Bademäntel, ähnlich wie ein Schlafsack. Aber groß genug, dass sich der Hund damit bequem hinlegen kann, nur laufen geht halt nicht. Ich finde das aber auch stressfreier als einen Blower.

    Meine Hunde haben z.B. beide keine Probleme mit einem normalen Fön, aber sobald ich den Dyson-Fön nutze, haben sie Angst. Man weiß halt als Mensch nicht, ob da ggf. auch irgendwelche Töne für einen Hund zu hören sind, die wir nicht mehr wahrnehmen (?).

    Ich komme deswegen darauf, weil mein einer Hund sich immer weigert, dort Gassi zu gehen, wo Fledermäuse fliegen. Vermutlich liegt es an deren hochfrequenten Schreien.

    meiner hat auch so Phasen, leider waren es auch schon mal Zigarettenkippen :-(

    Ich arbeite da mit Markertraining und Belohnung (wobei es auch ohne Marker funktionieren sollte, ist halt nicht ganz so auf den Punkt).

    Dann trainiere ich das so: Ich schlendere mit ihm an der kurzen Leine dort rum, wo viele Objekte der Begierde liegen und sobald er eins ansieht, kommt gleich das "nein" (oder was man halt als Abbruch geübt hat). Wendet er sich ab oder geht vorbei oder nimmt es nicht, wird sofort gemarkert (oder halt gelobt) und belohnt.

    Will er es trotzdem nehmen, steige ich mit dem Fuß schnell drauf, warte, bis er sich abwendet und versuche es beim nächsten Objekt eben nochmal.

    Ich markere / lobe und belohne dann jedes Mal, wenn er diese Objekte eindeutig sieht, aber eben nicht nimmt.

    Ich belohne NICHT mehr, wenn er etwas ausspuckt, um zu vermeiden, dass er das extra nimmt, um es für eine Belohnung auszuspucken (Verhaltenskette). Wenn er etwas ausspuckt, lobe ich nur noch verbal.

    Es kommt trotzdem ab und zu vor, dass er auf einmal auf irgendwas rumkaut und schluckt. Oft weiß ich nicht, was es war, aber ich versuche mich dann nicht verrückt zu machen, sondern mache halt noch mal eine Trainingssession.

    Das Thema Maulkorb: Das ist halt nur Management, der Hund lernt wenig dabei. Und ich hätte Bedenken, dass er umso mehr nach solchen Objekten der Begierde giert, sobald das Ding wieder ab ist.

    Die zeigen und benennen Methode muss ich Mal ausprobieren. :gut:

    Das Schöne an der Sache ist, dass man es auch zur Beschäftigung einsetzen kann, so als kleines Spiel zwischendurch.

    Wenn der Hund erst einige Begriffe kennt (bei uns ist es z.B.: Mensch, Kind, Fahrrad, Auto, Vogel, Hund), dann kann man unterwegs auch mal "ich sehe was, was Du nicht siehst" spielen und z.B. fragen "wo ist der Vogel?" und markern / klickern, sobald er dorthin schaut.

    Zuhause mache ich es auch mit Gegenständen wie Mütze oder Schuh usw.

    Ziel ist es, dass sich der Hund v.a. bei gruseligen Reizen gleich Dir zuwendet, sobald Du fragst "wo ist...?". Das macht er eigentlich automatisch, sobald er das Prinzip verstanden hat, man ein paarmal markert / klickert, wenn er hin schaut und dann einfach mal wartet, wenn er hinschaut und eben nicht markert. Er wird dann empört zu Dir schauen, nach dem Motto "Hallo?? Ich schau den Menschen doch an, wo ist meine Belohnung!".

    Also wir hatten das auch. Er hat unter den Hormoneinflüssen sehr gelitten, und wir kamen in eine Spirale: Nicht essen - Übersäuerung - Magenschmerzen.

    Er war aber ein sehr extremer Fall.

    Was ich hier so gelesen habe, ist eine zeitweise Appetitlosigkeit in der Phase durchaus normal.

    Ich würde sein Gewicht überwachen, schauen, ob der Kot normal ist oder er irgendwelche Anzeichen von Bauchschmerzen hat oder sich sonst irgendwas an seinem Verhalten verändert. Dann würde ich schon mal zum Tierarzt gehen. Mit Futter wild rumzuexperimentieren war damals leider mein Fehler, damit habe ich seinen Magen dann so richtig abgeschossen.

    Erst als ich Ruhe reingebracht habe und nur eine Fleischsorte und keine zusätzlichen Leckerli usw. gefüttert habe, wurde es besser.

    Das soll Dir jetzt keine Angst machen, nur würde ich persönlich halt nicht noch mal den Fehler machen und ständig das Futter wechseln, damit der Hund frisst.

    Ja, der Gedanke kam mir auch schon, Übersprung ... Gerade weil der Tag schon sehr aufregend war. Schmerzen kann ich mir nicht vorstellen, aber werde es im Auge behalten.

    Wenn sie beim Gassi gehen ihre 5 Minuten bekommt und in die schlepp beißt, mach ich inzwischen ganz ruhig die kurze Leine dran und schon ist das Thema meist erledigt. Ich denke, das könnte ich auch auf "drinnen" übertragen und sie einfach direkt am Platz ganz ruhig und selbstverständlich anleinen. Wir haben zwei Kids, da hab ich oft das Gefühl, dass sie dadurch abgelenkt wird und sich immer wieder "kümmern" muss. Wenn ich sie anleine, fährt sie ganz schnell runter. So fast nach dem Motto: gut, muss ich nicht mehr gucken, was die da treiben.

    Thema Pilzesammler: meine Freundin war halt so bisschen erschrocken "wenn sich das auswächst ... :shocked: " das hat mich dann verunsichert. Aber ich denke auch, der Zwischenschritt hat gefehlt, erst zeigen und sagen dass das OK ist was die da machen und dann erst fürs richtige verhalten belohnen.

    Das mit den Schmerzen bezog sich ja nicht auf Deinen Hund, das war nur ein Beispiel dafür, dass solches "Kasper-Verhalten" oft ganz andere Ursachen hat.

    Mal ganz nüchtern betrachtet: Dass ein Hund meint, er müsste jetzt mal den Halter an der Nase herumführen oder so, das übersteigt eigentlich die geistigen Fähigkeiten eines Hundes. Man liest ja auch oft, Junghunde wollen "Grenzen austesten", aber auch das setzt ja fast schon Vorsatz voraus. Daran glaube ich nicht so wirklich. Ich glaube eher an Überforderung, die eben zu solchen Situationen führt - und vermutlich eben im Junghundealter bei den meisten Hunden am häufigsten vorkommt, weil sie eben vielen Einfüssen (Hormone, etc.) ausgesetzt sind. Das ist per se ja nichts SChlimmes, sondern in der Phase auch normal. Man sollte dem Hund halt helfen, damit umzugehen, wenn es zu oft ist oder zu lange dauert.

    Ich versuche, dieses Quatschkopf-Verhalten immer irgendwie umzulenken, je nachdem, in welcher Situation es auftritt. Das klappt ganz gut.

    Nochmal zu den Pilzsammlern: Genau, wie Du Deine Hündin beschreibst, also auch in Hinblick auf wachsames Verhalten etc., so ist mein Junghund auch.

    Als er ein Welpe war, fing er irgendwann an, Menschen leise anzuwuffen. Da habe ich sofort mit diesem "Zeigen und Benennen" begonnen, weil ich eben nicht wollte, dass er irgendwann richtig bellt. Sehr schnell waren normale Passanten total uninteressant. Er ist grundsätzlich auch freundlich zu Menschen.

    Ich bin ein sehr großer Fan dieser Methode, je nachdem, was gerade gruselig ist, setze ich es ein. Das nimmt super die Spannung raus.

    Je nach Situation lasse ich ihn aber auch mal (vorgestern liefen z.B. zwei Fremde einfach in unseren Carport rein, direkt auf ihn zu. Die hat er verbellt und das habe ich ihn machen lassen, weil die dort echt nichts verloren hatten).

    Also ich dachte früher auch immer, dass der Hund einen "verarschen" oder austesten will, aber ich habe jetzt schon von verschiedenen Trainerinnen gehört, dass das eigentlich eher eine Übersprungshandlung ist.

    Bei uns war es so, dass er das extrem gemacht hat, wenn ich das Geschirr anziehen wollte. Irgendwann stellte sich heraus, dass er starke Bauchschmerzen hatte und das wohl mit dem Geschirr verknüpft hat und es dann zu diesem Übersprungsverhalten kam.

    Ich will damit natürlich nicht sagen, dass Dein Hund Schmerzen hat, aber vielleicht war an dem Tag seine Impulskontrolle einfach aufgebraucht?

    Ich glaube, ich würde es dann echt einfach mal ignorieren. Vielleicht hätte er sich in dem Moment auf seinem Platz aus irgendwelchen Gründen (Temperatur, Beschaffenheit, Licht) nicht wohl gefühlt?

    Zum Thema Pilzsammler: Mein Junghund findet einzelne Menschen im Wald auch gruselig. Ehrlich gesagt finde ich ein Anzeigen und meinetwegen - je nach Situation - auch mal kurzes Knurren und Bellen sogar wünschenswert (in Situationen, die ungewöhnlich sind - und ein einzelner Mensch im Gebüsch ist das ja grundsätzlich). Allerdings muss er sich abbrechen lassen und es dann gut sein lassen.

    Ich arbeite viel mit Zeigen und Benennen und sage in solchen Situationen immer "wo ist der Mensch?", woraufhin er dorthin schaut, das dann gemarkert und belohnt wird. So wird die Anspannung i.d.R. reduziert, wenn ich das früh genug mache.