Wie gesagt kam das recht plötzlich und ohne uns bekannten Anlass. Wir haben gehört, dass seine Geschwister ähnlich ticken bzw. es bei einigen auch zu solchen Szenen kam - anknurren, anbellen, auch Besucher stellen oder nicht hineinlassen. Insofern denke ich, dass es entweder an einem Ereignis in Griechenland lag oder wohl eher an der Genetik.
Linos sieht aus wie ein großer Jack Russell Terrier, hat aktuell 24kg und ist struppig. Seine Mama sieht ähnlich aus, etwas kleiner und wie eine rauhaarige Bracke. Irgendwo hat aber dann vielleicht doch ein HSH mitgemischt, das würde irgendwie sein Fremdeln erklären, oder?
Was ich nun eigentlich fragen wollte: Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und mit Training Erfolge erzielt?
Ohne jetzt Deinen Hund und seine Motivation zu kennen, schreibe ich mal, wie ich mit unserem phasenweise unsicheren Junghund arbeite:
Ich glaube, das wurde hier noch nicht genannt: Ich arbeite da mit "Zeigen und Benennen". Der Hund bekommt erst den Begriff "Mensch" (oder "Kind", "Fahrrad", etc., je nach Trigger) beigebracht.
Wenn dann z.B. ein Mensch mit Gruselpotenzial auf uns zukommt, heißt es "wo ist der Mensch?" und es wird geklickert / gemarkert, wenn er hinschaut. Dann gibt es eine Belohnung.
Irgendwann wartet man mit dem Klick und der Hund wird i.d.R. nach dem "wo ist der Mensch?" irgendwann zu Dir schauen, weil er eben den Klick vermisst. Dann wird sofort geklickert und belohnt.
So habe ich es in der Welpenzeit gemacht, weil unserer bei Menschen anfing leise zu wuffen. Das hat dann mit der Methode schnell aufgehört, er schaute eigentlich immer, sobald er einen gruseligen Menschen erspähte, zu mir.
Irgendwann war das dann alles normal.
Dann kamen nach und nach die Gruselphasen, da konnte auch plötzlich wieder ein Mensch gruselig werden (z.B. Mensch mit Krücken, schreiende Kleinkinder). Dann habe ich das in der Phase eben wieder gemacht.
Klingt alles irgendwie kompliziert, aber läuft ja nebenbei.
Zusätzlich unterbinde ich natürlich, dass er sich in solchen Situationen vor mich stellt. Würde er trotzdem anfangen zu bellen, kommt das Abbruchsignal und es wird gelobt, wenn er aufhört.
Damit er Besuch in Ruhe lässt (manche unbekannten Menschen findet er anfangs auch gruselig), machen wir Körbchentraining. Unsere Hunde sollen dann in ihren Körbchen bleiben, bis der Besuch begrüßt wurde.
Wie oben auch schon geschrieben wurde, sind Regeln wichtig, egal, ob der Hund jetzt ängstlich ist oder es aus einer anderen Motivation heraus geschieht. Regeln geben ja auch Struktur und Sicherheit.