Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Also bei uns ist es mitunter die "Buddelwanne": Ein Hundekorb aus Kunststoff, gefüllt mit alten Decken und Handtüchern.

    Seit wir den haben, wurden keine Socken mehr geklaut oder Sofakissen umgegraben. Der Junghund kann sich stundenlang damit beschäftigen (es werden z.B. Leckerli in die Decken eingerollt oder Spielzeuge darin versteckt).

    Senior pennt manchmal einfach nur darin, z.B. jetzt gerade.

    Ich warte aktuell auf die kommenden pubertären Anwandlungen.

    Die hätte ich demnächst schon gerne.

    Seit ein paar Wochen ist der Junge fast gruselig leichtführig. Akzeptiert Grenzen sofort (zB keine Vögel jagen, nicht mäuseln), ist zu 100% abrufbar, orientiert sich prima um, hat voll Bock auf alles was ich vorschlage, zerstört nix, wirkt insgesamt total ausgeglichen und plötzlich auch viel ernsthafter...eigentlich eher wie 5, nicht wie ein halbes Jahr.

    Mal gucken was er noch auspackt.

    Ich dachte mir, als meiner 6 Monate alt war "hahahaaaa, was die Anderen immer haben mit der sogenannten Pubertät!". Etwa einen Monat später ging es los :see_no_evil_monkey:

    4. Ständiges anbellen (mittlerweile aller!) anderer Leute und Hunde draußen

    Ich hatte in meinem ersten Beitrag schon mal das Zeigen und Benennen erwähnt. Das ist Gold wert!

    Kennt Dein Hund schon einen Marker / Klicker?

    Wenn nicht, könntest Du ihn schon mal daran gewöhnen und am Montag die Trainerin mal fragen, ob sie damit arbeitet.

    Markertraining verwendet statt dem Klick ein prägnantes Wort, das vorher klassisch konditioniert wurde (mit einer Belohnung verknüpft), z.B. "zack", "yep", etc..

    Wenn der Hund erst mal an einen Marker gewöhnt ist, kann man ihn vielfältig einsetzen: Fürs Training, aber eben auch für Hundebegegnungen, fürs Zeigen und Benennen.

    Zu Letzterem kurz:

    Als Welpe wuffte unser Pudel Menschen auf der Straße an und Hunde auch.

    Dann habe ich immer gemarkert, wenn er zu einem Mensch / Hund schaute. Danach gab es die Belohnung. Irgendwann habe ich "Mensch" bzw. "Hund" dazu gesagt, damit er den Begriff lernt.

    Im nächsten Schritt sagte ich "Mensch", wenn ein Mensch zu sehen war. Sobald er hinschaute, habe ich gemarkert und belohnt. Dadurch wurde die Situation für ihn positiver und er hat das Wuffen irgendwann eingestellt.

    Es hilft also den Hund vorzuwarnen (wenn er den Reiz z.B. noch nicht gesehen hat) oder ihm bei der Einordnung eines Reizes zu helfen (z.B. Jogger im Dunklen, den ich als solchen natürlich erkenne, der Hund aber erstmal nicht).

    Ich nutze das immer wieder, wenn er in seinen Gruselphasen vor bestimmten Dingen Angst hat (kleine Kinder, Trolleys, etc.).

    Die Gassizeiten finde ich auch zu lang für einen (quasi) Neuankömmling.

    Das meint Ihr ja echt gut, aber vielleicht kann man ja die lange Runde kürzen und danach noch etwas Ruhiges zuhause mit ihm machen, was ihm gut tut und die Bindung stärkt.

    Mein Junghund hat auch eine Weile gebraucht, bis er den Platz gefunden hat, an dem er sich gut entspannen konnte. War natürlich KEINER der 1000 Hundekörbe und -teppiche, sondern ein vergessenes Balkonmöbel-Polster, das in einer Ecke lag. Das ist nun sein Ruheort und natürlich darf er ihn behalten ;-)

    Hallo,

    habe den Thread gestern schon gelesen und irgendwie ging er mir nicht aus dem Kopf.

    Zunächst: Ich kenne mich mit Deiner Rasse nicht aus, weil ich zwei Begleithunde habe, die auslastungstechnisch sehr flexibel sind. Sie müssen nicht x Kilometer am Tag laufen - könnten es aber von der Konstitution her.

    Das von Dir beschriebene Problem kenne ich in ähnlicher Weise von meinem älteren Hund, der draußen auch sehr gestresst ist (bei ihm sind die Düfte anderer Rüden der Grund, das weiß ich sicher). Am schlimmsten ist es auch in der Dämmerung.

    Am besten ist es in reizarmer Umgebung bei Helligkeit, dazu muss ich eine gewisse Strecke fahren, was eben nicht dreimal am Tag möglich ist.

    Es ist halt so, dass ich mich frage, was es im bringt, wenn er diesem Stress ausgesetzt ist. Ich dachte früher immer "ein Hund muss raus, da führt kein Weg daran vorbei", aber eine Hundetrainerin meinte dann mal verwundert, dass ich doch dann nur kurz zum Lösen rausgehen soll, wenn ich weiß, dass er zu einer bestimmten Uhrzeit einfach nur gestresst ist.

    Darum mache ich es wie folgt und fahre sehr gut damit:

    Wenn es machbar ist, fahre ich mit den Hunden einmal am Tag in eine schöne, aber reizarme Umgebung, wo wir einen langen, ruhigen Spaziergang machen.

    Die anderen Löserunden halte ich mit ihm kurz und gehe auch immer denselben Weg.

    Zusätzlich beschäftige ich mich dann im Haus mit ihm.

    An Tagen, an denen es mal nicht möglich ist, wohin zu fahren, gibt es dann eben nur kleine Runden, dafür aber mehr Beschäftigung im Haus.

    Mit dem Junior gehe ich dann getrennt und länger, weil der das Problem nicht hat.

    Ich merke, dass es dem Ersthund echt besser damit geht.

    Man muss es mal so betrachten: Klar braucht ein Hund normalerweise die Zeit draußen, damit seine Bedürfnisse erfüllt werden. Wenn das aber von Stress überlagert wird, dann ist es unterm Strich doch eigentlich negativ?

    Das ist ja ähnlich wie beim Menschen, der ein soziales Wesen ist. Aber es gibt nun mal Menschen, denen es ohne Gesellschaft einfach besser geht.

    Du könntest es doch mal probehalber für eine Woche so machen:

    An Tagen, an denen Du nicht arbeitest mit ihr wohin fahren, wo sie entspannt ist und dort etwas mehr Zeit verbringen. Und an den Tagen, an denen Du arbeitest zu den kritischen Zeiten wirklich nur eine kurze Löserunde und danach noch etwas ruhige Beschäftigung im Haus, die ggf. gleichzeitig den Stress abbaut, den sie draußen aufgebaut hat.

    Du könntest ja mal schauen, wie sie darauf reagiert. Wenn es nichts ist, dann war es eben ein Versuch. Aber vielleicht hilft Euch das ja?!

    Bjarki verharrt dann auch manchmal länger mit einem Bein langgestreckt in der Luft.

    jaaa, genau so! Diese Rasse ist echt der Knaller.

    Meiner macht manchmal auch so Zirkusnummern, ohne dass wir die geübt hätten. 360-Grad-Turn an der Leine, wie ein Kreisel. Oder er läuft ein paar Meter komplett aufgerichtet auf den Hinterbeinen wie ein Mensch. Ich denke immer "hoffentlich sieht uns keiner"

    noch mehr Training, ihn immer wieder in seinen Korb zu schicken und dass er dort auch bleibt und hoffentlich endlich einmal etwas entspannen kann, ohne ständig zu stalken. Das haben wir trotz viel Konsequenz bisher nicht durchsetzen können (manchmal habe ich es bis zu 30 Minuten versucht und dann aufgegeben weil Kinder oder Haushalt oder Termine).

    Meine persönlichen Erfahrungen sind, dass man das auch kleinschrittig aufbauen muss.

    Obwohl unser Pudel eher ruhig und unaufdringlich ist und auch schnell lernt, hätten wir es wohl nicht geschafft, ihn gleich während des vollen Geschehens in seinen Korb zu schicken und dass er da auch bleibt.

    Wir haben es begonnen zu trainieren, als es am ruhigsten war - beim Abendessen. Das hat er nach ca. zwei Abenden gecheckt und sich dann echt sofort entspannt.

    Dann haben wir die Reize gesteigert, also dass er auch drin bleiben sollte, wenn mal jemand aufgestanden ist, wenn Besuch zum Essen da war, während die Küche sauber gemacht wurde. So hat es dann geklappt.

    Wenn mehr los ist bei Euch, würde ich es dann auch erst mal über eine räumliche Begrenzung (Gitter etc.) machen. Dass er es schafft, von sich aus gleich so lange dort zu bleiben, glaube ich nicht. Das wäre in dem Alter und in der kurzen Zeit, die er da ist, vermutlich zu viel.

    Dann macht er sich total groß und scharrt und schaut sich dabei um nach dem Motto: "Seht Ihr mich? SEHT IHR MICH???!!!"

    Das geschieht hier auch wenn Hund der Meinung ist jetzt ganz wichtig zu sein.

    Problem dabei, er macht es teilweise mit beiden Hinterbeiden gleichzeitig, und wenn er ganz aufgedreht ist, versucht er es sogar mit allen 4 Pfoten zusammen.

    Da das irgendwie anatomisch nicht so ganz klappt sorgt sein Versuch besonders wichtig zu sein immer nur für allgemeine Belustigung.

    Ich finde es nur immer so lustig, meine beiden im Vergleich zu sehen: Opi ist ein Pudel-Terrier, ziemlich grob gebaut. Wenn er scharrt (und das tut er immer, teils ohne erkennbaren Anlass) sieht er aus die ein Ackergaul.

    Der Junior hingegen macht das als Pudel sehr elegant und sieht aus wie ein Ballett-Tänzer beim Warm-Up :rolling_on_the_floor_laughing:

    Ich würde den Typ von der Pflegestelle und was er gesagt hat erst mal vergessen. Das stresst Dich nur und bringt Dir nichts.

    Super, dass die Trainerin bald kommt.

    Vielleicht hilft auch eine Prio-Liste: Dass man die Themen etwas strukturiert und schaut, woran man zuerst arbeitet und wie man die anderen Themen in der Zwischenzeit bestmöglich managen kann.

    Ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen und zu sagen "das wird schon bald alles top sein": Manchmal hilft es auch, sie Situation anzunehmen und zu überlegen, was man drumherum ändern kann, damit es alles handlebar und stressfreier wird.

    Nur ein Beispiel:

    Wo wir wohnen, sind die ca. 300m um unser Haus der absolute Horror mit zwei Hunden an der Leine. Es gibt einfach zu viele Hunde in der Nachbarschaft plus Wanderer mit fremden Hunden - und keinen Gehsteig, also auch noch Verkehr, dem man ausweichen muss. Dann noch zig Katzen plus ab der Dämmerung einen Fuchs, den man fast täglich trifft. Ätzend.

    Ich habe es monatelang versucht, da irgendwie klarzukommen, aber es war für uns drei Stress pur, bis wir überhaupt an der ersten Lösestelle angekommen waren.

    Also habe ich irgendwann gedacht, Plan B muss her, also fahre ich einmal täglich lange mit beiden Hunden mit dem Auto weg und mache die 2. und die 3. Runde etwas kürzer, aber getrennt.

    So hatte ich mir das zwar nicht vorgestellt, aber seit ich es akzeptiert habe, dass es bei uns einfach nicht anders geht, geht es mir besser und ich denke da gar nicht mehr darüber nach.

    Durch diesen Plan B wurden bei mir auch wieder Kapazitäten frei, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen, die ich dann also als nächstes mit den Hunden geübt habe.


    Und bei anderen Themen wiederum kann es sein, dass eine kleine Veränderung viel bewirkt. Wir haben z.B. das Besucherthema auch (auf andere Weise): Mein einer Hund ist sehr aufgeregt-distanzlos, der andere eher ängstlich. Lässt man die Sache laufen, wenn der Besuch kommt, gibt es Chaos.

    Durch Zufall habe ich gemerkt, dass sie gemeinsam in einem Zimmer total entspannt bleiben, bis der Besuch einige Minuten da ist. Wenn man sie dann raus lässt, ist der eine nicht mehr so aufgeregt und der andere nicht mehr so ängstlich. War wie gesagt ein Zufallsbefund, der total viel Effekt hat für uns. Das auch nur als Beispiel.

    Ggf. hat die Trainerin für Euch auch etwas auf Lager, was zumindest 1-2 Situationen mit Eurem 'Hund entschärft.