Die Frage ist, ob man nicht versuchen kann, möglichst viele dieser Situationen zu vermeiden oder aber sie anders zu gestalten?
Mein Junghund zeigt z.B. starken Übersprung, wenn sein Wohlfühlabstand unterschritten wird.
Also wenn ich z.B. einen Leinenspaziergang mit egal welchem anderen Hund mache und dieser näher als 2m an ihm läuft.
Also laufen wir eben 3m entfernt und alles ist gut.
Er macht es ja nicht, weil er uns ärgern will, sondern weil es ihn offensichtlich stresst. Klar: Wenn ich ihn korrigieren und auffordere, im Fuß zu laufen, dann klappt das eine Weile, aber das hat sein Problem ja nicht gelöst.
Oder: Er neigt auch zu Übersprung, wenn ihm ein Mensch zu nah kommt. Daher vermeiden wir das eben auch, und wenn Besuch kommt, dann nehme ich ihn 2-3 Minuten auf den Arm, bis die aufregende Situation vorbei ist, dann passt auch wieder alles.
Ich bin kein Fan von Maulkörben, um z.B. das Fressen von Essbaren einfach nur zu verhindern, weil ich hier auch finde, dass es das Grundproblem nicht löst. Aber in Eurem Fall geht es ja um sehr manifestierte Verhaltensmuster. Da würde ich persönlich versuchen, ob man das über ein vorübergehendes Tragen eines Maulkorbs durchbrechen kann und ihm (wichtig!) parallel eine Alternative beibringen kann, um den Stress rauszulassen.
Mein Kleiner hatte z.B. im Alter von ca. 5 Monaten immer an denselben Wegstellen Zoomies. Letztendlich sind die sicherlich wichtig, aber das kommt halt schlecht auf einer stark befahrenen Straße oder so. Also habe ich versucht, möglichst viel an dieser Situation zu verändern, dass die Verhaltenskette frühzeitig unterbrochen wird. Und wenn ich kurz vorher nur doof Schlangenlinien gelaufen bin und / oder irgendwelche beliebigen Kommandos abgefragt habe. Eben alles, was sich mit seinen Zoomies nicht vereinbaren lässt.
Die Idee von Billieshep mit dem "kaubaren" Ball finde ich allerdings auch super. Das kam mir auch in den Sinn und würde ich wahrscheinlich als Erstes ausprobieren.