Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Wichtig ist halt, dass hydrolysiertes Futter mit einer Kontaktallergie in keinem direkten Zusammenhang steht. Hydrolysiert bedeutet ja nur, dass die Proteinmoleküle gespalten wurden, damit der Körper die Proteine nicht als Allergen erkennt und verstoffwechseln kann. Wenn also parallel Rinderkopfhaut und Hasenohren gegeben werden (also zwei unterschiedliche Quellen), kannst Du nicht wissen, ob eine Proteinallergie vorliegt. Dafür würde ich eine strickte Ausschlussdiät vornehmen. Also wirklich alles an tierischen Proteinquellen streichen (auch Milchprodukte, Eier, etc. ) und schauen, ob sich eine Besserung einstellt. Hydrolysiertes Futter macht deswegen eigentlich nur Sinn als Alleinfuttermittel. Wenn Proteine vertragen werden, würd ich pers. das gar nicht geben (wegen der ganzen Bearbeitung) sondern eher nach einem Gasto-Diät-Futter schauen.

    Genau das habe ich auch gedacht!


    Habe auch so einen Kandidaten, er bekam auch mal hydrolysiertes Futter, allerdings wirklich konsequent und ausschließlich. Sonst ergibt es wirklich wenig Sinn.

    Nachdem sich alles bei ihm beruhigt hat, wurde begonnen, einzelne Monoproteine auszuprobieren.

    Letztendlich ist die Auswahl ja mittlerweile sehr gut, und auch Kauartikel gibt es von so gut wie jedem Tier, sodass man nicht mischen muss, wenn das eben das Problem sein sollte.


    Meiner bekommt gerade Insektenprotein, davon gibt es immerhin verschiedene Leckerli und gepresste Kauknochen. Kopfhaut natürlich nicht, aber für die Zähne bekommt er z.B. verschiedene Kauhölzer.


    Neulich habe ich ihm in meiner Not einmal für einen gelungenen Rückruf aus einer schwierigen Situation Leberwurst gegeben, und einige Stunden später fing er tatsächlich gleich wieder massiv an, seine Rute zu lecken.

    Vermutlich kann man das auch nicht auf jedes Verhalten übertragen. Ich denke, dass sowas wie Interesse an Artgenossen noch mal eine andere Qualität hat.


    Ich habe mir mit jemandem zusammen, die auch sehr an diesem Thema interessiert ist auch schon mal überlegt, ob und wie man das "untersuchen" könnte. Aber letztendlich hat man dann doch Schiss, dass man genau das, was man nicht will, dadurch am Ende noch verstärkt :loudly_crying_face:


    Im menschlichen Bereich gibt es den Effekt aber glaube ich schon, aber vielleicht auch eher deswegen, weil Menschen mehr über das, was sie tun, nachdenken können.

    Dann hab ich ein paar mal das Angucken der Katze stumpf gemarkert und konnte quasi zusehen, wie das Interesse für Katzen dahingeschmolzen ist..

    Wie muss man sich das vorstellen? Er guckt die Katze an, du lobst und er verliert das Interesse?

    Zitronengelb hat das ja schön erklärt, wie sie es gemacht hat.

    Das mache ich mit dem Junghund bei verschiedenen Reizen auch, sowie beim Wittern. Anfangs habe ich einfach reingemarkert und ein Leckerli geworfen, wenn er in den Wald reingewittert hat.

    Dann habe ich irgendwann ein wenig mit dem Marker gewartet, sodass er irgendwann "empört" zu mir geschaut hat, wo denn jetzt der Marker bleibt. Ab dann habe ich nur noch das Abwenden gemarkert.

    Ich glaube tatsächlich, dass das sehr gut verhindert hat, dass seine Jagdambitionen auf die nächste Stufe springen (er also wittert und dann z.B. einer Fährte nachgeht).


    Aber da könnte trotzdem noch ein Effekt mit reinspielen, den ich nur aus der Theorie kenne: Der Korrumpierungseffekt.

    Die Theorie besagt, dass eine ursprünglich intrinsische Motivation durch etwas von außen (z.B. eine Belohnung) untergraben wird und dadurch abnimmt.

    Sprich: Wenn der Hund etwas aus eigener Motivation gerne macht (z.B. buddeln), verliert er zunehmend das Interesse, wenn man das von außen belohnt.


    Ich lasse das jetzt mal so stehen. Habe ehrlicherweise unsere Hunde nie dafür belohnt, dass sie den Garten umgraben ;-)


    Die Studien sind glaube ich aus der Humanpsychologie. Also dass ein Mensch etwas, was er von sich aus gerne gemacht hat, weniger gerne macht, wenn er von außen dafür belohnt wird....

    Für mich waren Katzenbegegnungen ein ziemliches Aha-Erlebnis. Monatelang hab ich mich daran abgearbeitet, dem Hund klar zu machen, dass Katzen sie nichts angehen, inklusive Alternativverhalten beim Passieren. Dann hab ich ein paar mal das Angucken der Katze stumpf gemarkert und konnte quasi zusehen, wie das Interesse für Katzen dahingeschmolzen ist.. zumindest solange sie nicht rennen xD Ich schätze, da muss man einfach seinen Weg finden.

    ja genau!

    Bei meinem einen Hund ist das Zeit geben und anschauen lassen ein starker Trigger in die falsche Richtung, beim anderen Hund senkt das seine Erregung massiv, ist also der Königsweg.

    Blöd, wenn man mit beiden gleichzeitig unterwegs ist... :see_no_evil_monkey:

    Dann waren wir in der Hundeschule und es wurde von der Trainerin gesagt, wir müssten noch viiiiiel mehr belohnen. Also das genaue Gegenteil deiner Trainerin.

    Ja, die sind sooo unterschiedlich!


    Ich war in verschiedenen Hundeschulen, und von kategorischem Leckerli-Verbot bis hin zu Hund mit Leckerli tot schmeißen war alles dabei.

    Es ist ja auch so, wie Du schreibst: Es muss für einen selbst eben auch passen.


    Eigentlich habe ich schon meinen Plan und auf den Rat dieser Trainerin lange nicht viel gegeben, weil ich meine Trainingsziele ja besser kenne.


    Ich habe ja zwei Hunde: Der eine dreht bei Futter durch und kriegt dann gar nichts mehr auf die Reihe. Also arbeite ich mit ihm komplett anders.


    Beim Junghund wirkt der Clicker halt sehr gut, auch in schwierigen Situationen. Was aber eben nicht heißt, dass es vielleicht anders auch oder sogar besser gehen würde. Oder dass man ihn langsam ausschleichen sollte.


    Was ich aber ohnehin mit beiden Hunden schon lange mache, v.a. im Alltag ist, dass ich funktional belohne, bzw. nach dem Premack-Prinzip: Also dass sie für ein gutes Verhalten mit dem oder mit etwas Ähnlichem belohnt werden, was sie gerne machen würden (der Klassiker: Wenn sie sich beim Sehen des Kumpels zurück nehmen und ansprechbar bleiben, dürfen sie dann als Belohnung mit ihm spielen).

    Das ist halt im Training kaum umsetzbar, aber für den Alltag super.


    Aber unterm Strich muss ich gestehen, dass ich mich selbst an Leckerli festklammere und mich nicht wohl fühle, wenn ich keine dabei habe. So als ob dann alles außer Rand und Band gerät.

    Daran werde ich arbeiten.

    Ich dachte kurz nach, und dabei fiel mir auf, dass tatsächlich das Verhalten, für das ich niemals irgendeine Belohnung gegeben habe, bei meinen beiden Hunden am besten sitzt :see_no_evil_monkey: . Sowas wie nicht aus dem Auto springen, nicht einfach zur offenen Terrassentüre rausgehen, im Körbchen bleiben.

    Das machen sie, weil wir ihnen im Alltag vermittelt haben, dass wir das so wollen - ohne sie einzuschüchtern, aber auch, ohne sie zu belohnen.

    Da strafst und belohnst a du natürlich auch.


    Generell geht es bei jungen Hunden ja darum Verhalten zu formen. Häufiges belohnen ist der Einstieg, mehr nicht. Dann geht es ja weiter mit dem Formen etc ...

    ja, das war unpräzise formuliert: Ich meinte, dass ich kein Futter gebe. Aber natürlich ist meine Reaktion auf ihre Verhalten auch Verstärkung bzw. Strafe, je nachdem. Aber die sieht halt im Alltag anders aus als in der Hundeschule.


    Ich war eben leider eine Weile in einer "Waldorf-Hundeschule", wo einfach nur ziemlich ungezielt mit massig Leckerli gearbeitet wurde, sodass er sich danach teilweise davon übergeben hat.

    Davon bin ich eh schon lange weg.

    Aber es ist glaube ich mittlerweile echt zu viel gemessen an seinem Entwicklungsstand.

    Hallo,


    ich kenne das Thema :(

    Meine beiden sind zwar optisch null furchteinflößend, aber auch reaktiv (leider auch noch aus zwei komplett unterschiedlichen Gründen, was es schwierig macht, mit beiden gleichzeitig Gassi zu gehen).


    Mit dem Thema habe ich mich schon lange beschäftigt, und was ich so im Schnellschuss als Tipps geben kann:


    * Wichtig ist eine Analyse seiner Motivation und seines und auch Deines Verhaltens durch einen wirklich kompetenten Trainer.

    * Dann muss an verschiedenen Stellen gearbeitet werden, als Basis, erst mal OHNE Anwesenheit fremder Hunde. Z.B. perfekte Leinenführungkeit und gute Signalkontrolle (z.B. Aufbau eines perfekt sitzenden Alternativverhaltens).

    * Bis das alles sitzt und dann langsam die relevanten Reize dazu kommen können, hilft letztendlich nur: Situationen vermeiden, wo es geht und, da wo es nicht geht: effektive Management-Lösungen wie Maulkorb, Geschirrgriff, "open Bar" (Hund durchfüttern, sobald ein anderer Hund kommt) - wobei aber alles auch vom Hund abhängt, was genau funktioniert (mein Ersthund dreht z.B. bei Futter am Rad, wäre also kontraproduktiv, beim Zweithund wäre der Geschirrgriff schlecht, weil diese Einschränkung seine Angst vor anderen Hunden noch verstärkt).


    In Deiner aktuellen Situation unterwegs hilft meines Erachtens erst mal nur gutes Management und diese Situationen vermeiden, wo es geht, um sein Verhalten nicht noch zu festigen. Und dann einen guten Plan mit einem guten Trainer machen.

    Ich hatte gerade ein Aha-Erlebnis.

    Wir waren im Hundeverein, in einem normalen Erziehungskurs für Hunde ca. zwischen ein und zwei Jahren.


    Die Trainerin meinte schon immer, ich würde zu viel clickern und belohnen. Hm. Also nicht "falsch" belohnen, aber zu oft. (Ich habe einen sehr leisen Clicker, der die Anderen nicht stört).


    Ehrlich gesagt fand ich das anfangs ein wenig anmaßend, weil sie ja gar nicht wissen kann, was aktuell meine Kriterien sind. Also angenommen, mein Hund würde bei jedem Schmetterling total ausrasten (tut er nicht, ist nur ein Beispiel), dann fände ich es legitim, das ruhige Betrachten der Schmetterlinge zu clickern / markern.


    Heute liefen wir z.B. gemeinsam über den Hundeplatz auf die andere Seite, weil dort Schatten war. Mein Hund lief an lockerer Leine bei Fuß und schaute mich an, was ihm am Anfang der Stunde wirklich schwer fällt. Ich wartete etwas ab, er blieb von sich aus im Fuß und ich clickerte und belohnte das dann.

    Dann kam gleich die Rüge der Trainerin, das wäre Alltagsverhalten, welches man erwarten kann und nicht belohnen soll. Ich stimme ja grundsätzlich zu, ich würde das auch gerne "einfach so erwarten", aber wenn es dem Hund doch schwer fällt?!


    Sie meinte, dass eigentlich alles, was wir hier üben, Alltagsverhalten sei. Bei einer besonders schwierigen Übung könnte man ja am Ende einmal belohnen, aber nicht zwischendrin, z.B. wenn der Hund in den Pausen brav sitzt und wartet (das habe ich nämlich auch sporadisch belohnt).


    Ich dachte kurz nach, und dabei fiel mir auf, dass tatsächlich das Verhalten, für das ich niemals irgendeine Belohnung gegeben habe, bei meinen beiden Hunden am besten sitzt :see_no_evil_monkey:. Sowas wie nicht aus dem Auto springen, nicht einfach zur offenen Terrassentüre rausgehen, im Körbchen bleiben.

    Das machen sie, weil wir ihnen im Alltag vermittelt haben, dass wir das so wollen - ohne sie einzuschüchtern, aber auch, ohne sie zu belohnen.


    Naja, jedenfalls habe ich im Rahmen der ganzen Stunde dann vielleicht 5 statt 50 Leckerli gegeben, und mein Hund war tatsächlich total brav. Er hat z.B. nicht einmal gefiept, war die meiste Zeit in den Pausen gesessen, ohne dass ich ihn dazu auffordern musste. Das ist sonst anders! Er führt sich zwar nicht auf, fiept aber schon ab und zu mal (was mich wahnsinnig macht!).


    Ich werde also jetzt echt mal überdenken, was ich zukünftig belohne und was nicht.


    Wobei ich sagen muss, dass ich den Clicker echt nur im Hundetraining oder bei der Einführung neuer Signale nutze, nicht z.B. beim Spazierengehen.


    Sorry für den langen Text! Aber vielleicht interessiert jemanden das Thema ja.

    Wir haben eine ziemlich blöde Verknüpfung hergestellt mit Tieren im Fernsehen und seitdem knurrt sie sie immer an.

    Oh ja, das haben wir leider nach wie vor. Tiere im TV, vor allem, wenn die aus dem Fernseher raus schauen, erschrecken ihn zu Tode.

    Er merkt sie sich zwar, also wenn ein Werbespot mit demselben Hund öfter kommt, dann bellt er nicht mehr, aber bei neuen Tieren leider schon.

    Haben schon alles versucht... vermutlich nicht konsequent genug.


    Interessant ist, dass er auch Zeichentricktiere als Tiere erkennt. Bei animierten Monstern oder Fantasiewesen hingegen schaut er nur interessiert. Das finde ich irgendwie interessant, weil die ja sehr realistisch aussehen im Vergleich zu einer Zeichentrickkatze.


    Zum Glück pennt er zu 90%, wenn der Fernseher läuft.


    ---


    Futterhaus / Fressnapf hingegen sind bei uns kein Problem. Er würde niemals etwas nehmen oder abschlecken oder gar markieren. Er bellt dort auch keine anderen Hunde an, irgendwie macht er das zum Glück in geschlossenen Räumen anscheinend nicht.

    Allerdings nehme ich ihn mittlerweile ungern mit dort rein, weil es leider auch dort zu viele "Hallo-Sager" gibt. Das finde ich unverschämt.

    Einmal stand ich in der Warteschlange und ein Mann mit Hund wollte unbedingt "Hallo" sagen lassen. Ich habe ihn mit Blicken töten müssen, damit er abhaut.

    Unser Junghund spielt schon auch alleine. Da der Ersthund jegliches Spielzeug außer Bällen leider sofort zerstört und auffrisst, gibt es nur 2-3 Bälle zur freien Verfügung (die aber nicht von uns geworfen werden). Mit denen spielt der Kleine bestimmt so 2-3 mal am Tag alleine oder zusammen mit dem Ersthund.

    Draußen sucht sich der Junghund auch manchmal etwas zum Spielen, einen Tannenzapfen oder so.