Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Flossi: Hast Du schon mal so ein Geschirr mit Brustring ausprobiert?

    Nachbarn von uns haben einen großen Hütehund, und trotz Geduld und Training hörte er auch als erwachsener Hund nie auf an der Leine zu ziehen.

    Als sie dann dieses Geschirr drauf machten, konnte er nicht mehr ziehen, weil er sich dann quasi um sich gedreht hatte aufgrund des Rings.

    Sie waren und sind damit total happy, er trägt es seitdem immer, sie machen die Leine aber nur bei Bedarf vorne fest.

    Man könnte - wenn das funktioniert - das ja als Managementmaßnahme verwenden und die richtige Leinenführigkeit am Halsband üben, wann immer man einen Kopf dafür hat.


    (Ich selbst kann zu diesem Geschirr nichts sagen. Hatte zwar mal so ein Geschirr, das auch einen Ring vorne hatte und habe den Kleinen spaßeshalber mal daran festgemacht. Aufgrund seiner Biegsamkeit haben sich aber Hund und Geschirr gemeinsam "verzogen", sodass irgendwie nichts mehr funktioniert hat.)

    . Dass sie jetzt nicht mehr durchgängig zieht sondern überwiegend nur noch zu Beginn des Spaziergangs ist ja schonmal ein gro0er Fortschritt. Aber Leute es ist echt mühsam. Vor allem fröhlich bleiben...man denkt ja nach 16 Monaten müsste der Hund es doch mal gemerkt haben dass es ihm auch einfach nichts bringt zu zerren....ich habe auf jeden Fall mit jedem Menschen der das gleiche Problem hat jetzt Mitgefühl.

    Beobachte Dich vielleicht selbst mal, wenn Ihr losgeht.


    Ich hatte das Problem mit dem Ziehen und der Unruhe am Anfang des Spaziergangs bei beiden Hunden - auch beim Ersthund, der eigentlich gut an der Leine geht.

    Mir ist dann aufgefallen, dass ich mich tatsächlich hetzen lassen und selbst bescheiße.

    Also raus aus dem Auto und möglichst schnell zum ersten Busch, die Hunde müssen ja dringend...

    Aber: Sie halten auch fünf Minuten länger durch!


    Dann habe ich eingeführt, am Anfang niemals auch nur einen Schritt zu gehen, wenn sie nicht ruhig und orientiert waren.

    Tja. Bei den ersten 2-3 Malen stand ich und stand und stand... Beide Hunde vorne in der Leine, die Büsche im Visier. Ich habe bewusst NICHT korrigiert, weil ich wollte, dass sie selbst drauf kommen.

    Sobald sie mich dann irgendwann ansahen, gab es ein Lob und ich rief sie an meine Seite. Dann kam mein erster Schritt und sie - zack - wieder vorne in der Leine.

    Also wieder alles auf Anfang.

    Gefühlt dauert es diese 2-3 mal eine Ewigkeit, bis wir wirklich zu dem Busch kamen, aber ich habe durchgehalten.


    Sie haben es dann doch recht schnell kapiert, dass es einfach nicht weiter geht, wenn sie drängeln.

    Mittlerweile gehe ich auf den meisten meiner Strecken für ein paar Minuten mit den Hunden am Halsband (also Leinenführigkeit ohne Schnüffeln und Pinkeln).

    So sind sie insgesamt entspannter.


    Man sagt ja immer, dass Konsequenz alles ist. Ich dachte immer "naja, niemand ist perfekt". Aber es ist leider tatsächlich so, dass es nur dann richtig gut funktioniert, wenn man zu 100% (und nicht 98%) konsequent ist.

    Bei mir ist es so, dass ich wirklich ekelhaft konsequent bin, wenn ich beide an kurzer Leine auf einer Seite habe. Ich dulde da wirklich nichts! Und siehe an: In wirklicher keiner Situation klappt es so gut wie in dieser. Da kommen wir auch an Reizen vorbei, die sonst das Aus für jede Leinenführigkeit bedeuten.

    Hallo Ihr Lieben. Da ich mich mit Welpen/Junghunden nicht auskenne hier eine Frage: Welche Eigenschaften entwickelt der Hund erst im Laufe seines Erwachsenwerdens?

    Habe ja einen Pudel-Terrier-Mix und einen Pudel. Der Ersthund kam mit zwei Jahren aus dem Tierheim, der Junghund ist jetzt 26 Monate.


    Zuerst zum Junghund:

    Also bei uns ist es eher anders herum, indem sich positive Eigenschaften erst so zwischen 1,5 und 2 Jahren gezeigt haben. Also nicht unerwünschte Eigenschaften immer ausgeprägter wurden, worauf Du vermutlich anspielst.

    Unerwünschte Dinge wie Jagd- und Wachverhalten und Skepsis gegenüber Menschen waren bei uns in der Pubertät am stärksten ausgeprägt, jetzt hat er das zwar teilweise auch noch, ist aber wesentlich differenzierter, berechenbarer und gleichmäßiger von der Ausprägung her. Damit meine ich, dass z.B. sein Wachtrieb noch da ist, aber Sinn macht. Z.B. werden keine Freunde der Familie mehr verbellt, sondern nur aufgepasst, wer da aufs Grundstück kommt und sinnvoll abgewogen, ob "man etwas tun muss". Hier reagiert er besser auf meine entsprechenden Instruktionen als früher.

    Der Jagdtrieb ist noch da, aber sein Verhalten drum herum klarer und besser einschätzbar und es hat sich herauskristallisiert, dass er lediglich auf Sicht jagen würde, wenn er könnte.


    Die positiven Eigenschaften, die nun immer mehr rauskamen sind: Unbefangene Neutralität bzw. Freundlichkeit Fremden gegenüber, Ausgeglichenheit, mehr Eigenständigkeit (aber im positiven Sinne).


    Beim Ersthund, der damals zwei war, hat sich eigentlich auch nichts mehr groß verändert. Wenn, dann eher zum Positiven, weil er ja mit einigen Special Effects aus dem Tierheim zu uns kam.


    Allerdings ist es ja so, dass Pudeln nachgesagt wird, dass sie "Anfängerhunde" sind und keine krass ausgeprägten Eigenschaften wie starken Jagd- oder Wachtrieb haben. Und dass sie zwar stark an ihre Bezugsperson gebunden sind, aber Fremden gegenüber zumindest neutral sind. Insofern hat sich das offensichtlich nach der Sturm und Drang-Phase in der Pubertät tatsächlich jetzt so eingependelt, "wie es sich für die Rasse gehört". Was wiederum die These stützt, dass einige rassetypische Eigenschaften sich erst recht spät entwickeln - was aber wohl in beide Richtungen der Fall zu sein scheint.


    Hoffe das war verständlich :D

    Die Dinge sind mir sowieso sehr wichtig, weil sie eine eher ängstliche Maus ist.

    Mein Junghund ist leider auch ein wenig speziell, was Stress angeht. Wobei ich noch nicht raus habe, was Henne und Ei ist: Ob seine Symptome (ebenfalls Lecken, aber auch Magenschmerzen) vom Stress kommen, oder ob sie zuerst da waren und er deswegen gestresst ist.


    Jedenfalls ist er in seinem Phasen dann vom Verhalten her auch anders. Er hat ein dünnes Nervenkostüm, bellt schneller, ist sehr schreckhaft. Bis auf das Bellen richtet er alles eher "nach innen", also das mit den anderen Hunden kennen wir so nicht, aber jeder Hund reagiert einfach anders.


    Ehrlich gesagt warten wir dann einfach zu, bis es wieder weg ist. Wir versuchen Ruhe in alles reinzubringen und uns nicht zu sehr zu sorgen, weil man es dadurch nicht besser macht.


    Wenn Daisy sich schnell reinsteigert, wird vermutlich alles, was Du dagegen tun könntest, eher Management sein, und Du musst warten, bis ihr Stresspegel wieder gesunken ist. Habe mal gelesen, dass das bei Hunden Tage dauern kann.


    Ich würde wahrscheinlich zunächst mal versuchen, solche Situationen zu vermeiden und mal eine Woche abwarten, wie es sich bis dahin entwickelt hat.

    Ich habe unseren Ersthund auch lange im Tierheim besucht, bevor ich ihn geholt habe.

    Auch wenn er schon zwei war und eine andere Rasse ist: Böse Überraschungen habe ich keine erlebt. Er blieb so, wie ich ihn aus dem TH kannte. Es hat einfach gepasst.


    Nach dem, was Du schreibst, passt die Rasse echt zu Dir. Du wirkst ernsthaft und motiviert, mit ihm etwas zu machen.


    Ich kenne einige junge Frauen, manche sogar noch einige Jahre jünger als Du, die richtig, richtig gut mit Hunden umgehen können, auch mit Gebrauchshunden.

    Zu schnell abgeschickt:


    Wir hatten trotzdem immer mal wieder ein Problem mit Zigarettenkippen. Nur damit!

    Das trat erstmalig auf, als er einer krassen Stresssituation ausgesetzt war und auch gleichzeitig Bauchschmerzen hatte. Irgendwie hat er das verknüpft und fortan in solchen Situationen öfter gezielt nach Kippen gesucht.


    Meines Erachtens hing das wirklich mit einem Mangel bzw. seinen körperlichen Problemen zusammen, weil es eben nur diese "Objekte" waren und er alles Andere überhaupt nicht mehr ins Maul genommen hat.


    Als wir seine körperlichen Beschwerden in den Griff bekommen hatten, war das Problem sofort verschwunden.


    Was ich damit sagen will: Dass ein Welpe quasi alles mal in den Mund nimmt ist normal, aber wenn es komische Dinge sind, die er immer wieder gezielt sucht und dann sogar frisst, hat das oft andere Ursachen. Manche Welpen / Hunde fressen z.B. Tierkot.

    Wir haben zuhause ALLES (und zwar wirklich alles) weggeräumt, was er hätte verschlucken können.

    Draußen habe ich das Müll-Thema mit dem Clicker in den Griff bekommen. Allerdings kannte er den Clicker von Anfang an.

    Wenn er etwas gesehen hat (ein dreckiges Taschentuch zum Beispiel), habe ich geklickert und sofort belohnt. Natürlich bevor er die Möglichkeit hatte, das Taschentuch zu nehmen!

    Dann habe ich nach einigen Durchgängen den Click langsam verzögert und erst geclickert, wenn er erst den Müll und dann mich angeschaut hat (was er getan hat, weil er empört war, dass der Click nicht früher kam ;-)).

    Zusätzlich habe ich auch geclickert, wenn er Sachen zwar gesehen, aber sich abgewendet oder daran vorbei gegangen ist, was ja der angestrebte Zustand war.

    Wenn er doch mal etwas nehmen wollte, habe ich streng "nein" gesagt (das war vorher auch schon aufgebaut worden).

    Das Auslassen wurde auch geübt, aber ich habe darauf geachtet, dass es soweit so selten wie möglich kommt.


    Bis Silvester wollte ich das im Griff haben, weil danach ja wirklich richtig viel Scheiß rumliegt. Es hat geklappt. Er war zu Silvester etwas über vier Monate alt.

    Ja, das ist auch echt super, wenn er sich an Dir orientiert hat! Es sollte auch nicht negativ rüber kommen. Nur meinte ich damit, dass das eben nicht unbedingt so bleibt, dass er von sich aus "bei Fuß" läuft und man dann irgendwann die Leinenführigkeit richtig üben muss, sodass es quasi auf Kommando geht.


    Ich war bei meinem Pudelchen auch immer total froh, weil er eeeewig gebraucht hat, bis er irgendwann mal dahinter kam, dass man an einer Leine auch ziehen kann. Ich weiß sogar noch, dass es der 6.1.22 war, so ungewöhnlich war das, hahaha.


    Aber als es dann soweit war, dass er öfter mal zog, war er eben in seiner Hormonphase, und da ist es halt oft schwieriger, etwas Neues wie Leinenführigkeit zu üben.

    Ben_auch_mal_hier ja, die Freude der Gruppendynamik. Hier ist einer allein auch deutlich entspannter, weil halt unterschiedliche Baustellen. Emil hasst fremde Hunde und geht auch mal nach vorn. Lucifer liebt ja alles was atmet und ist in solchen Situationen schon in einem Konflikt, löst es oft über unsicheres Bellen. Wenn ich Emil dann abbreche, beruhigt sich Lucifer sofort.

    Andersrum, wenn Lucifer in seinen Jagdmodus kommt wird Emil ihm gegenüber motzig. In dem Maße, indem Lucifers Aufregung und Aussenfokus zunehmen, versucht Emil ihn zu korrigieren. Zu seinem Leidwesen absolut erfolgslos :ugly: .

    Hab ich dann Lucifer eng neben mir ist dessen Aufregung zwar nicht vorbei, aber Emil beruhigt sich wieder.


    Interessant!


    also bei uns war es ja im ersten Jahr quasi überhaupt nicht möglich, mit beiden gleichzeitig rauszugehen (auch ohne Hundebegegnungen).

    Aber der Kleine ist permanent an Opi hochgesprungen... vermutlich Übersprung wegen Überforderung.


    Dann kann ich Opi nicht in den Freilauf lassen (höchstens wenn er alleine ist, weil ich ihn ständig beobachten muss, er hat einen recht ausgeprägten Jagdtrieb). Also hatte ich einen Hund an der Leine plus den Kleinen, in der Pubertät auch an der Leine. Super ätzend. Bin dann lieber getrennt gegangen, was echt entspannter war.


    Allerdings hat sich dann alles relativ plötzlich gut zusammen gefügt. Opi hat an der Schlepp jetzt ein paar neue Regeln (er darf nicht ständig von rechts nach links etc.) und der Junghund ist jetzt seit einiger Zeit im Freilauf und macht sich da gut. Alles also recht entspannt.

    Nur muss ich ihn auch anleinen, wenn ein anderer Hund kommt, weil Opi die Dynamik nicht packt (also wenn der Kleine mit einem anderen Hund rumfetzt). Ich will halt nicht, dass sein nerviges Gebelle die anderen Hunde stresst - und ihn ja auch.


    Insgesamt passt es so, aber ich hatte es mir ehrlicherweise nicht so anstrengend vorgestellt, weil der Ersthund eigentlich - bis auf seine ein, zwei Macken - ein unkomplizierter Hund ist.