Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Ich kenne Menschen, die keinen richtigen Draht zu ihren eigenen Kindern haben.

    Oh Gott, ja...


    Ich kannte mal eine, die sagte über ihre Zweitgeborene "ich pack die nicht". Die Erstgeborene war ihr Traumkind und ihre Seelenverwandte.

    Mir hat das Mädchen echt leid getan. Sie war weder schwierig noch sonst was, kam aber wohl nach dem Vater, mit dem die Frau nur noch aus finanziellen Gründen zusammen lebte.


    Bei Hunden weiß ich nicht. Die Vorstellung, einen Hund einfach nur mal so 15 Jahre lang zu versorgen, ohne dass man ihn wirklich mag, finde ich etwas gruselig. Und der Hund spürt das doch sicherlich auch?! Schwierig.

    Ich habe zwei Hunde und mache gerne das Folgende:


    Ich halte einen Gegenstand hin, sage den Namen des Hundes und entweder "Nase" oder "Pfote".

    Der angesprochene Hund muss dann den Gegenstand mit dem jeweiligen Körperteil berühren.


    Das möchte ich noch steigern und mal zwei Gegenstände hinlegen. Momentan klappt das schon auch, allerdings gebe ich da nicht vor, womit der entsprechende Gegenstand berührt wird.

    Ja da hast du Recht. Dann werde ich ab jetzt definitiv auf Nummer sicher gehen. Mit dem Problem hatte ich nur gar nicht gerechnet :weary_face:


    Spüren Hunde denn, wenn sie nicht mehr im Erdgeschoss sind und springen dann nicht mehr raus? Ich habe jetzt natürlich Bedenken wenn man mal woanders ist und der Hund springen könnte.

    Wir hatten auch mal einen Foxterrier, der ist während der Fahrt aus dem Autofenster gesprungen und einmal von einem Garagendach. Wir waren da wo zu Besuch, ein Hanggrundstück, und es ging von der Terrasse direkt aufs Garagendach...


    Irgendwie scheint diese Rasse (über)-mutig zu sein...


    Ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber ich würde da sowohl am Gehorsam als auch an pragmatischen Lösungen wie Fenstergittern arbeiten.

    Wenn man woanders ist, muss man dann sicherlich auch aufpassen. Es ist ja wie bei offenen Türen: Wenn man einen Hund hat, der da gerne rausspaziert, dann muss man überall schauen, wo eben Türen offen stehen. Bis er es über Gehorsam gelernt hat.

    unter der Voraussetzung, dass körperlich alles ok ist:

    Unser Junghund hatte auch ein paar Stellen auf den Gassistrecken, an denen er rumgekaspert hat. An einer Stelle hat er sich immer einen Tannenzapfen geschnappt, wie wild in die Luft geworfen und ist ihm nachgejagt. An einer anderen Stellen hat er lustig auf dem Boden gescharrt usw.

    Das waren Stellen, an denen ich mich gut erinnere, dass er das dort als Welpe mal zufällig gemacht hat und es ihm offensichtlich Spaß gemacht hat. Kamen wir wieder dorthin, hat ihn das getriggert.


    Es ist so, dass es 1-2 Stellen gibt, wo es egal ist. Da darf er seinen Tannenzapfen suchen und jagen. Aber es gibt andere Stellen, wo es nicht gut ist, z.B. weil ich dort mit beiden Hunden hingehe und es einfach Chaos gibt, wenn er seine Kasperei macht.


    Also habe ich diese Stellen von den Triggern entkoppelt, indem ich kurz vorher einfach etwas komplett Anderes gemacht habe. Zickzack laufen, Kommandos abfragen, die auch in der Bewegung oder aus der Bewegung heraus funktionieren - und siehe an: Nach 2-3x waren die ursprünglichen Trigger vergessen und er ist dann immer ganz normal mitgelaufen.


    Bei unserem Senior hingegen ist es so, dass ihn früher öfter mal eine Nachbarin mitgenommen hat auf einen Spaziergang und ihm immer vor unserer Haustüre ein Leckerli gegeben hat (natürlich entgegen der Absprachen). Noch heute bleibt er an dieser Stelle stehen und schaut mich an. Es ist einfach fest verankert. Gebe ich ihm auch ein Leckerli, kommt er direkt weiter. Gebe ich ihm keines, würde er da vermutlich noch ne Stunde sitzen und warten (meist zupfe ich an der LEine und sage "komm", dann geht es schon).


    Mit anderen Worten: Wenn gesundheitlich alles ok ist, könnte es vielleicht auch an einer solchen Verknüpfung liegen, und es wäre einen Versuche wert und würde auch nicht schaden, einfach kurz vor diesem Ort mal "das Programm" zu ändern und zu schauen, was passiert. Ich würde aber dort nicht immer dasselbe machen, sonst wartet sie vielleicht zukünftig darauf ;-)

    hahaha, geiles Thema.


    Also ich bin mit null erzogenen Foxterriern aufgewachsen und hatte im Mindset verankert, dass Hunde einen von Natur aus an der Leine durchs Dorf schleifen, denn anders kannte ich es nicht.

    Welch Überraschung, dass selbst unser Tierschutzhund die (nicht perfekte, aber passable) Leinenführigkeit sehr schnell gelernt hat.


    Bei unserem Junghund, den wir letztes Jahr als Welpen bekommen haben, hatte ich die Bilder von zerbissenen Händen, Leinen, angeknabbertem Inventar im Kopf. Nichts davon trat ein. Dafür wollte er wochenlang das Grundstück nicht verlassen, was uns einfach nur ratlos machte.


    Und Gassi gehen mit zwei Hunden, nun. Anfangs absolut nicht möglich. Das hat am meisten überrascht und extrem viel Zeit gefressen, einige Monate getrennt zu gehen.

    Und diese dünnen Silikondinger habe ich auch, die sind Mist - verschieben sich wenn der Hund mit Schwung draufläuft und landen auch gerne mal "umgeklappt" wenn du sie auf dem Boden wirfst.


    Edit: Du kannst natürlich auch von vornherein nur eine Pfote draufstellen, dann kann das auch kleiner sein ... aber wie gesagt, Berührung deiner Hand ist m.E. praktikabler

    Ja, verstehe.

    Ich denke allerdings, dass es bei dem Anwendungsfeld nicht unbedingt z.B. auf die korrekte Position oder Ausführung ankommt, sondern dass er ein Alternativverhalten hat, auf das er zurück greifen kann. Und vermutlich reicht da auch eine Pfote (nur eine Mutmaßung!).

    Das mit dem Nasentarget wurde in dem von mir besuchten Workshop auch erklärt, eigentlich echt eine super Sache, aber bei Hunden mit 40cm Höhe ist das etwas doof, wenn man 1,80m groß ist :smirking_face:. Ich weiß ja nicht, wie groß der Hund der TE ist.


    Da hieß es dann, man soll eine Fliegenklatsche mitnehmen als Ersatz für die Hand, aber auch die nervt, wenn man sie dabei hat.

    Finde ich gut, dass Du Dir da jetzt schon Gedanken machst. Viele finden es ja bei Welpen "niedlich", wenn sie sowas machen.


    Unser Pudel hat, bevor er ca. 8 Monate alt war fast nie gebellt (nur bei Angst). Jetzt ist er 10,5 Monate.


    Als das Testosteron anstieg, fing er auch an, manche Dinge zu melden. Allerdings war es so, dass es

    a) in Phasen mit hohem Hormonanstieg schlimmer war (z.B. wenn in der Nachbarschaft eine läufig war) und

    b) er sich an viele Dinge dann im Laufe der Zeit gewöhnt hat.


    Wir machen es auch so, dass wir, wenn er anschlägt, sagen "ui, was hast Du gesehen / gehört? Alles ok". Da hört er dann auf. Und wenn eine ähnliche Situation öfter vorkam, hat er es dann gar nicht mehr gemacht.

    Wenn wir einen potenziellen Reiz vor seinem Anschlagen sehen / hören, sagen wir gleich "alles ok", und i.d.R. interessiert es ihn dann nicht mehr.


    In einer warmen Nacht mussten wir die Balkontüre offen lassen. Er ist dann zweimal raus gerannt, weil er was gehört hat. Er wurde wieder ins Körbchen geschickt und seitdem hat er das nicht mehr gemacht. Gestern wollte er auch mal wieder auf den Balkon marschieren und "nachsehen", ob es was für ihn zu tun gibt, da habe ich ihn gleich zurück gerufen und ins Körbchen geschickt. Ich denke, dass er dadurch schon kapiert, dass es meine und nicht seine Aufgabe ist, nach dem Rechten zu sehen.


    Ich denke insgesamt, dass sich die Thematik vor dem Erwachsenenalter ständig ändern kann.

    Unsere Nachbars-Junghündin hat z.B. vor der ersten Läufigkeit teilweise stundenlang im Garten gebellt, immer wenn sie irgendwas gehört hat. Nach der Läufigkeit war das so gut wie erledigt.


    Deiner ist ja noch sehr jung und noch nicht lange bei Dir. Vielleicht hilft es auch, ihn mal in solchen Situationen zu beobachten, und wenn er die Ohren spitzt zu loben, BEVOR er bellt. Also z.B. sagen "alles ok! Prima!" und dann belohnen und dann aber der Situation selbst keine Aufmerksamkeit mehr schenken.


    Unserer hatte z.B. im Alter von Deinem eine kurze Phase, in der er anfangen wollte, Passanten anzubellen. Er spannte sich an, machte "wuff". Da habe ich immer gesagt "ein Mensch, ist ok" und ihm, bevor er gewufft hat, ein Leckerli an den Straßenrand geworfen und bin unbeeindruckt weiter gegangen. Das hat sich dann auch innerhalb von zwei Wochen in Luft aufgelöst.

    Das interessiert mich auch. Ich habe das auch im Rahmen eines Workshops als eines von mehreren "Alternativverhalten bei Hundebegegnungen" kennen gelernt, allerdings nicht eingeübt.


    Ich stelle es mir langwierig vor, bis es auch in solch schwierigen Situationen sicher klappt. Wenn ein Hund bei Fahrradfahrern eskaliert, ist er im tiefroten Bereich und i.d.R. nicht ansprech- oder ablenkbar. Was da ein Target ändern soll, würde mich echt interessieren. Bin gespannt, ob es hier noch konkrete Erfahrungen dazu gibt.


    Weil das auch hier gefragt wurde, ob man die Target immer mitnehmen muss: Es gibt auch recht kleine Targets, die man schnell auf den Boden werfen kann. Ich glaube, das sind so Silikon-Scheiben.

    Huhu,

    auch wir haben einen kleinen Pudel ;-)

    Letztes Jahr bei uns eingezogen und nicht unser erster Hund. Wobei unser Senior schon erwachsen war beim Einzug.


    Aber die ersten Wochen waren schlimm und von Zweifel und Überforderung geprägt.

    Dabei war und ist er echt einfach, stellt nie was an, ist aufmerksam, für seine Rasse ruhig.


    Wie alt ist Deine Kleine denn?


    Ich finde, dass es zwischen 9 und 12 Wochen recht schwierig ist (unserer war 9 Wochen bei Einzug).

    Da sind sie halt echt noch sehr jung, null stubenrein, man weiß nie, was sie brauchen / wollen.

    Unserer wollte z.B. bis er 3 Monate alt war, nicht aus dem Garten raus. Da kam Panik auf, wie er nun die Umwelt kennen lernen soll.


    Etwas besser wurde es mit 12 Wochen, und ab 16 Wochen (bis zum ersten Pubertätsschub, hahaha) war es einfach nur ein Traum. Klar, an manchen Stellen noch anstrengend, v.a. weil wir ja zwei Hunde haben und beiden gerecht werden müssen.


    Versuche doch mal, abends vor dem Einschlafen immer nachzudenken, was GUT lief. Das hat mir persönlich sehr geholfen. Da merkt man, dass es echt eine Menge über den Tag verteilt gab, was besser geworden ist.


    Versuche auch, etwas für Dich zu machen. Gerade da Du nicht alleine lebst, hast Du ja vermutlich jemanden, der sich mal kümmern kann.


    Es haben einige hier schon geschrieben, dass der Welpenblues oft die erwischt, die sich zu viele Gedanken machen. Das vermute ich auch. Man hat bestimmte Erwartungen, wie es sein wird, und dann ist doch alles anders.

    Aber es wird von Tag zu Tag besser werden, und in einem Monat wirst Du über die Zeit, die Du jetzt erlebst, schmunzeln. In zwei und drei Monaten noch mehr.

    Das wird schon werden!

    Vielleicht findest Du hier oder in Deinem Umfeld ein paar Welpenbesitzer, mit denen Du Dich regelmäßig austauschen kannst. Das hilft auch total!

    Gehst Du in eine Welpengruppe? Auch das wird helfen. Lass den Kleinen ca. zwei Wochen ankommen, dann wäre der richtige Zeitpunkt.

    Wir konnten wegen Corona / Weihnachtsferien leider nur zwei mal gehen, aber jetzt im Sommer sollte das ja gut möglich sein.


    Das wird alles werden!!!


    P.S.: Die Schamgedanken kann ich auch verstehen. Denke nicht zu viel darüber nach, was Andere denken könnten. Es ist Deine Entscheidung und Dein Hund und Du wirst das schaffen.

    Potato


    Ich kann dazu nicht viel sagen, bin kein Experte und jeder Hund ist anders.

    Aber vielleicht macht es Mut zu lesen, dass es irgendwann ganz schnell gehen kann und dann sitzt.


    Mit unserem Hund war es lange Zeit echt ein Teufelskreis: Nicht abrufbar, also an der Leine, wenn die mal ab war, rannte er einfach nur weg, weil er es endlich mal konnte.

    Aber nach einem Neustart mit neuer Schleppleine, mit Markertraining und vorher einer gründlichen Beschäftigung mit der Körpersprache der Hunde haben wir es jetzt so weit im Griff, dass ein Freilauf zu 80%-90% möglich ist. Das ging dann echt innerhalb von 2-3 Wochen. Es wurde so geübt, dass er den Radius der Schleppleine auch im Freilauf einhalten muss, aber das hat er irgendwie eh automatisch fast immer gemacht.

    Jetzt vertrauen wir ihm und kennen ihn in diesen Situationen noch besser, dass er auch weiter weglaufen darf in geeigneten Situationen an geeigneten Orten. Aber nur, wenn die Rückorientierung stimmt.

    An manchen Tagen merkt man, dass er zu aufgeregt ist - warum auch immer - da bleibt dann die Schlepp einfach dran.


    Wir haben auch einen Superrückruf trainiert, daran scheiden sich ja die Geister, aber bei uns klappt es echt gut. In normalen Situationen reicht der normale Rückruf, wenn es für ihn schwierig ist (Sichtung Eichhörnchen, verführerisches Bachbett, das erkundet werden muss), dann kommt eben der Superrückruf mit sehr guter Belohnung.


    Du schreibst ja, dass es Strecken gibt, wo es klappt. Vielleicht kann man an diesen Orten gezielt trainieren, z.B. dass er einen bestimmten Radius einhält oder so? Und das schrittweise dann auf den schwierigeren Strecken üben?

    Ich denke, es ist doch auch nicht so schlimm, wenn es an manchen Orten nicht klappt (oder noch nicht klappt).

    Ich würde unseren z.B. an fremden Orten auch (noch) nicht in den Freilauf lassen, einfach weil da seine Aufregung dazu kommt, die es für ihn schwieriger macht, sich an uns zu orientieren.


    Wir haben auch noch einen weiteren Hund, derzeit in der Pubertät, an Wild null interessiert, aber an läufigen Hündinnen. Der ist derzeit immer an der Schlepp, bis man merkt, dass die Orientierung dauerhaft stabil ist.


    Ich finde man muss auch abwägen: Wenn der Freilauf einfach nur noch Stress für alle ist, hat der Hund auch nichts davon.