Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Trainer, seine Trainingsmethoden, Halter und Hund alle jeweils zusammenpassen müssen.

    Selbst wenn ein Trainer und seine Methoden perfekt zum Hund passen würden, bringt es nichts, wenn man selbst nicht dahinter steht oder dauerhaft Schwierigkeiten hat, das umzusetzen.


    Wir hatten schon mit zig Trainern Kontakt (verschiedene Hundeschulen sowie Einzeltrainer).

    Schepperketten passen nicht zu unseren Hunden.

    Endlose Kommandos, die irgendwie "künstlich" wirken, passen nicht zu uns.

    Marker-/Clickertraining passt zwar ganz gut, aber nicht für jedes Problem (meiner Meinung nach).


    Super, dass Ihr Euch von Anfang an so viele Gedanken macht, aber wie hier schon viele geschrieben haben: Die Trainerin passt nicht zu Euch. Das muss jetzt nicht mal was mit ihrer Kompetenz und ihrer Methodik zusammenhängen (beides kenne ich nicht), aber IHR fühlt Euch nicht gut dabei.


    Sucht weiter, fragt rum (manche Trainer haben keine Website!). Vielleicht gibt es hier im Forum ja auch Tipps für Trainer in Eurer Nähe.

    Wir machen gerade etwas Ähnliches durch, waren schon bei zwei Tierärzten. Untersuchungen, großes Blutbild, umfangreiche Kotanalyse - alles unauffällig.

    Bei ihm kam es immer alle 6-10 Tage, dauerte etwa einen halben Tag. Es ging im März los.

    Kot war immer normal, von der Farbe, Konsistenz, Menge und Häufigkeit.

    Kein Fieber, keine Anzeichen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit.

    Der erste Anfall war übrigens ca. 1,5 Tage, nachdem er ein großes Stück Rinderkopfhaut gefressen hatte...


    Der Tierarzt riet dringend, NICHTS, aber auch GAR NICHTS außer dem Futter zu geben. Keine Leckerli, Kaustangen etc.

    Das ziehen wir seit fast drei Wochen komplett durch und seitdem war nichts mehr.

    Wir füttern morgens und abends eine eher kleine Portion hochwertiges Nassfutter ohne Getreide (Monoprotein) und mittags sowie ca. eine Stunde vor dem Schlafengehen noch mal etwas Trockenfutter mit den gleichen Inhaltsstoffen.

    Unser 11 Monate alter Pudel starrt auch manchmal, da ist es unabhängig davon, wie ausgelastet er es. Und es hat bei ihm (leider...) auch nichts mit Futter zu tun, denn das ist ihm relativ gleichgültig. Manchmal starrt er direkt nach der großen Gassirunde am späten Morgen, manchmal irgendwann am Mittag, manchmal abends. Manchmal an Tagen, an denen viel los ist, manchmal an ruhigen Tagen, manchmal gar nicht... Bei uns gibt es da kein System.


    Manchmal kann ich ihn nicht beachten, weil ich im Homeoffice arbeite, dann legt er sich meist nach einer Minute hin und schläft eine Weile. Wenn Zeit ist, übe ich mit ihm ein paar Kommandos, dann schläft / döst er danach auch.


    Ich denke schon, dass er in diesen Momenten etwas möchte, Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten, etc. Aber in jedem normalen Alltag ist das nicht ohne Weiteres sofort möglich, deswegen finde ich es ok, wenn man nicht sofort aufspringt und irgendwas mit ihm macht, aber - wenn sich das eben häuft - überlegt, ob es irgendeinen Grund gibt.

    Wir haben immer erst sichtbare, große Leckerli aus einer Entfernung von ca. 3m zu unseren Hunden geworfen ohne Kommando, damit die Hunde checken, dass es die Belohnung dort gibt. Dann wurde irgendwann "sitz" gesagt und das Leckerli in der erhobenen Hand nach oben gehalten. Sie haben sich dann gesetzt und erwartungsvoll geschaut, bis das Leckerli zusammen mit dem Auflösekommando folgte. Die Sitz-Dauer und Distanz haben wir dann sukzessive gesteigert und irgendwann nur noch die Hand gehoben (Sichtzeichen) und das Leckerli danach geworfen. Hat eigentlich auf diese Weise super schnell geklappt.

    Wenn einer der Hunde nach dem Sitz doch mal zu uns gelaufen ist, gab es ein "Schade" und eine neue Chance aus kürzerer Entfernung.


    Was wir allerdings vorher schon bis zum Umfallen geübt hatten war, dass das Sitz in vielen verschiedenen Situationen klappt und zwar bis es aufgelöst wird. Und das nur mit Wort- und auch nur mit Sichtzeichen, sodass sie insgesamt schon gut generalisiert hatten.

    Fiddeln heißt nicht, dass der Hund sich freut! Das ist eine Strategie in stressigen Situationen. Er will damit signalisieren, dass er harmlos ist.


    (Ich finde es immer schlimm, wenn andere Hundehalter ihre Riesenhunde zu unserem ebenfalls manchmal fiddelnden 6kg-Hund schicken und dann kommentieren "oh, wie der sich freut!!! Und wie der spielen will!!!" Will er nicht, er hat Angst!)


    Bei Besuch zuhause würde ich es mal ausprobieren, wie er drauf ist, wenn der Besuch ihn komplett ignoriert. Also Rücken zum Hund, nicht anschauen, nicht ansprechen, unaufgeregte Begrüßung zwischen den Menschen.

    Unser Fiddel-Junghund ist dann tatsächlich wesentlich entspannter. Er schaut sich das dann mit ein paar Metern Abstand an und geht hin, wenn er sich das Ganze erst mal aus der Ferne betrachtet hat. Dann fiddelt er gar nicht mehr. Wenn ihn aber jemand anspricht, lockt usw., dann geht das Gefiddel oft los (bzw. war es als Welpe so, es wird jetzt immer weniger).

    Bei uns ist es auch so, dass unseren TS-Hund jede Hundebegegnung noch mehr gestresst hat. Da er anfangs nicht von der Leine durfte und es hier keine eingezäunten Hundewiesen gibt, fanden Kontakte immer nur an der Leine und i.d.R. in Form eines ungewollten Überfalls unangeleinter Hunde statt.

    Unserer hat sich dann in Form von Kläffen und Bodycheck beholfen.

    Erst als wir den Freilauf ermöglichen konnten und parallel dazu Leinenkontakte strikt unterbunden haben, hat er tatsächlich langsam wieder gelernt richtig zu kommunizieren. Früher bzw. auch heute noch an der Leine fixiert er stark, wird steif und will nach vorne gehen. Im Freilauf macht er es jetzt gut mit deeskalierendem Verhalten (Blick abwenden, am Rand schnüffeln, Bogen laufen, sich lieber klein statt groß machen).

    Also kann ein Hund das echt noch lernen. Bei ihm ging das echt sehr schnell.


    Ich möchte noch aus einem anderen Grund an Dich appellieren, Deine Hündin bis auf Weiteres nicht mehr auf Hundewiesen zu lassen: Es ist den anderen Hunden gegenüber unfair, gerade wenn man vorher schon weiß, dass Probleme sehr wahrscheinlich sind.


    Vielleicht wären Social Walks mit EINEM souveränen anderen Hund - beide an der Leine und mit Abstand - auch eine Möglichkeit, dass sie langsam wieder lernt, anderen Hunden normal zu begegnen.

    Hast Du zufällig Kontakt zu den Haltern, die Wurfgeschwister haben? Würde mich mal interessieren, weil Du meintest, es wäre von Anfang an schwierig gewesen. Was denn genau?


    Wir haben einen Pudel-Mix und einen Pudel-Junghund. Pudel und ihre Mixe haben ja den Ruf, schnell "drüber" zu sein.

    Bei unserem Junghund haben wir in der Tat bemerkt, dass er auf einmal sehr ausgeglichen wurde, als es weniger "Programm" gab. Geschnappt hat er zwar zum Glück nie, aber er hat anfangs eher wenig geschlafen.

    Als es dann einfach weniger Programm gab, wurde er sehr ausgeglichen und ist es bis heute.


    Die Frage nach Eurem Tagesablauf finde ich gut.

    Wie oft gibt es denn so Ereignisse wie Tierarzt, Stadt, Restaurant?

    Hat er feste, gute Kontakte zu gleichaltrigen Hunden?

    Und nicht immer denken: "der Hund muss doch aber...." (dieses können, sich zurücknehmen, ruhen usw.)

    Das kann ich so bestätigen. Wir haben einen Pudelmix aus dem Tierschutz und einen Pudel-Junghund.

    Sie sind total unterschiedlich. Der Ältere ist auch sehr schnell gestresst. Er will gehorchen, aber er kann es einfach nicht. Es wäre für ihn z.B. eine Qual, ihn auf ein großes Familienfest mitzunehmen, selbst wenn er nichts tut und sich benimmt. Aber er würde vor Stress eingehen, sich permanent kratzen und japsen. Also muss er da nicht mit hin.


    Der Junghund ist für seine Rasse echt gechillt. Dafür mag er es nicht, wenn er eingeengt wird. Also im Restaurant unter dem Tisch liegen zwischen lauter fremden Beinen wäre der Horror für ihn. Also muss auch er das nicht tun.


    Man kann für Vieles, was man möchte, auch sinnvolle Alternativen finden. Also wenn ein Hund halt ungern auf einer Decke LIEGT, vielleicht bleibt er ohne Probleme dort stehen?? Wäre das auch ok. Bei uns heißt es nur "geh auf die Decke". Dort darf er machen, was er will. Auch daneben liegen, wenn ihm der kühle Boden lieber ist. So what? Es geht ja darum, dass er nicht im Weg rumsteht, also völlig legitim.


    Weiß nicht, ob das schon mal hier erwähnt wurde: Du könntest ja mal probeweise 2-3 Tage ohne jegliche Anforderungen ausprobieren. Also nur spazieren gehen, kuscheln. Kein Training, keine Leinenführigkeit, etc. Und dann mal schauen, wie er ist.