Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Unser Hund aus dem Tierheim war von Anfang an Langschläfer bzw. einfach geduldig, weil im Tierheim die Gassigänger auch erst am Vormittag kamen.

    Unser Welpe hat komischerweise selbst ganz am Anfang erst ab 8:00 Uhr etwas von sich hören lassen.

    Jetzt stehen wir immer so gegen 8:15 auf, am Wochenende oft etwas später, das passt für alle. Um 9:00 geht es auf eine sehr lange und entspannte Morgenrunde, danach schlafen die beiden Hunde bis Nachmittag und ich kann im Homeoffice arbeiten.

    Wir haben einen kastrierten Mix aus dem Tierschutz, der auch unglaublich verfressen ist.

    Parallel haben wir einen unkastrierten Junghund, der überhaupt nicht gerne frisst.


    Beides ist doof, v.a. weil Junior das Futter immer etwas länger stehen hat und anfangs natürlich häufiger gefüttert wurde.


    Aber letztendlich gewöhnt man sich an einen verfressenen Hund.

    Man darf halt nichts rumliegen lassen, muss die Futtermenge an den Bedarf anpassen usw.

    Draußen muss man natürlich auch aufpassen.


    Die Hölle ist, wenn jemand unserem ungefragt Leckerli gibt, diese Person wird dann für den Rest ihres Lebens bedrängt.

    Sowas muss man also auch auf dem Schirm haben.


    Im Training ist die Verfressenheit Fluch und Segen. Zum einen macht er für Futter (fast) alles, andererseits dreht er schnell ab und wird unkonzentriert, schaut nur auf den Futterbeutel, etc.

    Daher üben wir mit ihm neue Kommandos wenn es geht eher aus dem Alltag heraus, da die klassische Trainingssituation für ihn einfach sofort mit Futter assoziiert wird und er abdreht.

    Für den Freilauf ist das Futter hingegen ein Segen, er hört aufs Wort und ist bei bestimmten Signalwörtern sofort da, weil er weiß, dass es das gibt.


    Ich kann nicht einschätzen, ob es da ggf. echt noch eine Steigerung gibt und Euer Hund wirklich 24h am Tag leidet und Hunger empfindet. Ich kenne nur jemanden, die haben den Chip auslaufen lassen und nicht wiederholt oder kastriert, weil sie dasselbe Problem hatten.

    Wir haben hier fast dieselbe Konstellation: Pudelmix (war 9 Jahre beim Einzug des "Neuen") und ein mittlerweile 11 Monate alter Kleinpudel.

    Der Senior kam immer gut mit allen anderen Hunden aus, Hundebesuch, auch von unkastrierten Rüden, war nie ein Problem. Er ist auch oft in einer Hundepension und hat ein gutes Sozialverhalten. Aber den Kleinen wollte er am liebsten weg haben.

    Bei ihm hat es sich so geäußert, dass er sich zurück gezogen hat und zunehmend gestresster wurde.

    Der Kleine ist gefühlt 100 mal am Tag zu ihm hin, der Senior ist immer geflohen.

    Wenn der Senior mal eine Ansage gemacht hat, hat der Kleine es null verstanden.

    Vermutlich lag das eher an den Ansagen, weil der Kleine die Ansagen anderer Hunde sehr gut versteht.


    In den ersten 24 Stunden lagen sie auch viel zusammen, das war dann aber schnell vorbei.


    Wie ging es weiter?


    Die ersten sechs Monate waren sehr, sehr schwierig. Wir haben uns immens viel um beide gekümmert, sowohl getrennt als auch zusammen. Wir haben akribisch darauf geachtet, dass Seniors Ressourcen (Schlafplatz, Kausachen, Futter etc.) unangetastet bleiben und das durchgesetzt, zur Not eben 100 mal am Tag. Nachts haben wir eine Barriere aufgebaut, dass der Kleine nicht einfach hingeht und ihn nervt.

    Gemeinsames Gassigehen war lange nicht möglich, einfach weil der Kleine natürlich noch nicht weit gehen konnte, natürlich noch nicht leinenführig war und den Senior permanent anhüpfte.


    Bei Bekannten von uns mit einer ähnlichen Konstellation war es exakt dasselbe.


    Als der Kleine dann so ca. 8 Monate alt war, kam langsam die Wendung. Das Spielverhalten war nun ähnlich, Junior hat sich zu einem sehr ruhigen Pudel entwickelt, und endlich verstand er auch mal Ansagen des Seniors bzw. konnte der sich klarer ausdrücken.


    Nun. Dann kam das Testosteron, und unser kastrierter Senior riecht leider für unkastrierte Rüden wie die schönste läufige Hündin. Es ist aktuell leider die Hölle und wir müssen sie wieder trennen, weil Junior massive Hormonschübe hat.


    Ich weiß, das klingt jetzt alles nicht so erbaulich.

    Das Testosteron-Problem ist leider bei unserem sehr extrem, er leidet auch unter körperlichen Beschwerden dadurch und wir werden ihn mit einem Jahr kastrieren lassen, weil es nicht anders geht. Aber das ist ein anderes Thema.



    Ich würde rückblickend vermutlich SOFORT einen guten Trainer, der sich mit Mehrhundehaltung auskennt (tun leider nicht alle) hinzuziehen und bei einem Hausbesuch die Lage beobachten lassen und mich unterstützen lassen.


    Ich drücke Euch echt die Daumen, dass es bei Euch besser ist. Ich denke, es hängt auch sehr davon ab, wie souverän und klar in der Kommunikation der Ersthund ist.

    Ich finde es allerdings manchmal echt schwierig, wenn mir jemand entgegen kommt und 1 Hund ist an der Leine und 1 Hund läuft ohne. Da überlege ich auch manchmal, leine Kasper aber dann eigentlich immer an, bzw. führe ihn am Halsband vorbei

    Ich habe zwei Hunde, und da ist auch einer frei und der Junghund an der Schlepp. Da finde ich es ok, wenn andere Hunde nicht angeleint werden, sonst wäre es ja für die wieder doof. Allerdings ist es bei uns leider so, dass i.d.R. eben gar nicht angeleint wird, auch wenn ich meine beiden mal an kurzen Führleinen habe. Da ist es besonders beschissen, wenn ein freilaufender Hund in uns rein rauscht.

    Bei uns ist das Testosteron-Thema wieder krass aufgepoppt.

    Er ist jetzt 11 Monate, und bereits mit 5 Monaten hat er bei läufigen Hündinnen gewinselt und bekam seinen Vorhautkatarrh. Mit 7-8 Monaten fing es an, alles immer problematischer zu werden.

    Mit 10 Monaten gab es eine Phase, in der wir dachten, er verhungert uns jetzt. Hat drastisch an Gewicht verloren. Es gab nur zwei Zustände: Hormonchaos mit Winseln, Heulen und Selbstzerstörung vs. stundenlanges Koma.

    Dann mal vier Wochen Ruhe und jetzt ist es wieder richtig schlimm.


    Mittlerweile sind wir in der dritten Hundeschule, es sind eben überall läufige Hündinnen erlaubt, dann kann man mit ihm gleich wieder gehen.


    Überall hört man "das muss er lernen".

    Das Problem ist nicht, dass er nicht mehr ansprechbar ist oder typisches Rüdenverhalten zeigt. Er ist schon ansprechbar und nach wie vor lieb gegenüber Mensch und Hund. Aber er zerstört sich eben selbst, leckt sich wund, isst nicht mehr und hat an gar nichts mehr Freude.

    Wir haben jetzt endlich Mönchspfeffer bestellt, aber ich befürchte, dass das in seinem Fall nicht ausreichend ist.


    Wir sind keine Kastrationsgegner, nur ist uns der Zeitpunkt noch zu früh :(

    Also wenn ich höre, wie es kracht, wenn mein Senior darauf rumbeißt, kann es schon sein. Darum bekommt er das auch nicht mehr. Der Junior knabbert nur sehr leicht, deswegen sehe ich da wenig Probleme.

    Holz ist sicherlich im wahrsten Sinne des Wortes Geschmacksache. Senior hat das noch nie angerührt, Junior liebt sein Holz.


    Es ist schon echt schwierig, ich weiß.

    Vor allem neigen meine beiden sehr zu Zahnstein, und Kauartikel haben das Problem extrem reduziert. Also muss ich jetzt Zähne putzen, was den beiden natürlich nicht sonderlich gefällt.

    Hast Du auch mal andere Kausachen probiert, die sich quasi nicht "abnutzen"? Also sowas wie Hirschgeweih, Rinderhuf oder Holz (für Hunde natürlich).

    Unser Junior (der mit den Magen-Darm-Problemen) mag die glückerlicherweise auch, auch wenn er davon nichts abbeißen kann. Er liegt oft ewig auf der Decke und knabbert an dem Holz.


    Ehrlicherweise muss ich aber einräumen, dass unser kaustarker Senior auch diese Sachen schreddert und leider große Stücke davon einfach schluckt, was mir zu gefährlich ist.


    Übrigens hat Senior sein Leben lang alles vertragen, aber jetzt im Alter wird es auch schwieriger. Er bekommt jetzt auch nur sein Futter und im Training auch nur Trockenfutter oder mal sehr hochwertige Leckerli. Aber keine Wurststückchen, Käse, Leberwursttuben etc. mehr :(

    Ich würde nicht auf die Meinung Anderer hören. JEDEN Namen wird irgendwer doof finden.

    Noch heute bereue ich, dass wir unseren Tierschutzhund nicht umbekannt haben in Fridolin. Das hätte sooo super zu ihm gepasst. Sein Name, den er mitgebracht hat (und auf den er eh nicht hörte), wird ständig für einen weiblichen Namen gehalten, sogar die Mitarbeiter beim TA denken glaube ich bis heute, es ist ein Weibchen.