Wir haben hier fast dieselbe Konstellation: Pudelmix (war 9 Jahre beim Einzug des "Neuen") und ein mittlerweile 11 Monate alter Kleinpudel.
Der Senior kam immer gut mit allen anderen Hunden aus, Hundebesuch, auch von unkastrierten Rüden, war nie ein Problem. Er ist auch oft in einer Hundepension und hat ein gutes Sozialverhalten. Aber den Kleinen wollte er am liebsten weg haben.
Bei ihm hat es sich so geäußert, dass er sich zurück gezogen hat und zunehmend gestresster wurde.
Der Kleine ist gefühlt 100 mal am Tag zu ihm hin, der Senior ist immer geflohen.
Wenn der Senior mal eine Ansage gemacht hat, hat der Kleine es null verstanden.
Vermutlich lag das eher an den Ansagen, weil der Kleine die Ansagen anderer Hunde sehr gut versteht.
In den ersten 24 Stunden lagen sie auch viel zusammen, das war dann aber schnell vorbei.
Wie ging es weiter?
Die ersten sechs Monate waren sehr, sehr schwierig. Wir haben uns immens viel um beide gekümmert, sowohl getrennt als auch zusammen. Wir haben akribisch darauf geachtet, dass Seniors Ressourcen (Schlafplatz, Kausachen, Futter etc.) unangetastet bleiben und das durchgesetzt, zur Not eben 100 mal am Tag. Nachts haben wir eine Barriere aufgebaut, dass der Kleine nicht einfach hingeht und ihn nervt.
Gemeinsames Gassigehen war lange nicht möglich, einfach weil der Kleine natürlich noch nicht weit gehen konnte, natürlich noch nicht leinenführig war und den Senior permanent anhüpfte.
Bei Bekannten von uns mit einer ähnlichen Konstellation war es exakt dasselbe.
Als der Kleine dann so ca. 8 Monate alt war, kam langsam die Wendung. Das Spielverhalten war nun ähnlich, Junior hat sich zu einem sehr ruhigen Pudel entwickelt, und endlich verstand er auch mal Ansagen des Seniors bzw. konnte der sich klarer ausdrücken.
Nun. Dann kam das Testosteron, und unser kastrierter Senior riecht leider für unkastrierte Rüden wie die schönste läufige Hündin. Es ist aktuell leider die Hölle und wir müssen sie wieder trennen, weil Junior massive Hormonschübe hat.
Ich weiß, das klingt jetzt alles nicht so erbaulich.
Das Testosteron-Problem ist leider bei unserem sehr extrem, er leidet auch unter körperlichen Beschwerden dadurch und wir werden ihn mit einem Jahr kastrieren lassen, weil es nicht anders geht. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich würde rückblickend vermutlich SOFORT einen guten Trainer, der sich mit Mehrhundehaltung auskennt (tun leider nicht alle) hinzuziehen und bei einem Hausbesuch die Lage beobachten lassen und mich unterstützen lassen.
Ich drücke Euch echt die Daumen, dass es bei Euch besser ist. Ich denke, es hängt auch sehr davon ab, wie souverän und klar in der Kommunikation der Ersthund ist.