Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Wir haben einen Pudelmix und einen Pudel, beide unter 10kg, also eher klein.


    Dass Pudel anhänglich sind und nicht alleine bleiben können, trifft auf uns überhaupt nicht zu. Unser Pudel blieb ab dem vertretbaren Alter von ca. 16 Wochen zunehmend länger alleine, immer ohne Probleme, - auch ohne unseren Ersthund. Super anhänglich ist er auch nicht, eher eigenständig. Und er ist für seine Rasse wirklich sehr ruhig, dreht nicht auf, kläfft nicht viel etc.

    Es kann also so oder so kommen, die Rassebeschreibungen treffen nicht auf jeden Hund immer zu.


    Was ich aber sagen kann ist, dass es mit beiden Hunden anders kam als gedacht. Was in unserem Fall nicht schlimm ist, weil wir keine festen Vorstellungen hatten, wie der Hund / die Hunde sein sollten.

    Z.B. ist unser Pudelmix (aus dem Tierheim) sehr nervös, und das schon immer. Er ist wirklich gehorsam und will alles richtig machen, benimmt sich gut, aber ihn irgendwohin mitzunehmen, ist für ihn einfach nur Stress. Das hat sich auch nie geändert.

    Die Vorstellung von einem 24-Stunden-Begleiter mussten wir also in den Wind schießen.


    Das Pudel-Junghund hat von Anfang an einige gesundheitlichen Probleme. Das erforderte endlos viele Tierarztbesuche, Behandlungen, "Beobachtung" unsererseits. An manchen Tagen war an Arbeit nicht so viel zu denken, wenn es ihm mal wieder schlecht ging. Auch sowas kann passieren.


    Ich rate immer allen, die sich einen Hund anschaffen wollen, dass es nicht "auf Kante" geplant sein darf. Sagt man das so? Also ich meine damit, dass bei allem (Geld, Zeit, Nerven) immer noch ein zusätzlicher Puffer da sein sollte für Unerwartetes.

    Z.B.: Wenn man eine Person hat, die zustimmt, dass sie den Hund mal nimmt, dann such Dir noch eine zweite oder dritte, Du wirst das brauchen...

    Wenn man weiß, dass der Hund z.B. nur 3x in der Woche für 4 Stunden alleine bleiben muss, dann gehe nicht davon aus, dass das von Anfang an klappt usw.


    Grundsätzlich kann ich schon bestätigen, dass Pudel relativ einfache Hunde sind. Ich kenne ja auch noch andere Pudel-Halter. Sie brauchen nicht unbedingt eine bestimmte Auslastung, sondern sind da echt flexibel. Sie sind gelehrig, wollen alles richtig machen, sind i.d.R. auch wirklich freundliche Hunde.

    Die Fellpflege ist nicht zu verachten, bei uns wird es praktisch kurz gehalten im Sommer.


    Warum gehst Du nicht auf eigene Initiative mal dorthin, wo viele Hunde Gassi gehen und sprichst die Leute einfach an? Hundehalter reden seeehr gerne über ihre Hunde ;-)

    Ganz ehrlich, mit knapp einem Jahr würde ich einfach noch nicht kastrieren lassen. Das was Du beschreibst ist anstrengend und nervig - für den Hund und alle Beteiligten ja. Aber es wäre für mich noch kein wirklich gesundheitlich bedenklicher Zustand. Aber ich würde noch versuchen zumindest durchzuhalten bis er 1,5 ist, ihm die Chance geben "erwachse" zu werden, was er auch mit 1,5 noch nicht wäre, aber deutlich besser als mit knapp einjährig. Mir rollen sich einfach die Fußnägel auf bei einer Frühkastration - und das wäre es für mich. Und ich bin kein Kastrationsgegner, hatte selbst drei Kastraten.


    Das ihr gleich kastrieren lassen wollte, ohne Chip-Test dazwischen, finde ich hingegen total ok.

    Das war unser Plan, bis 1,5 Jahre zu warten und bis dahin Management zu betreiben. Hören tut er ja z.B. gut, er ist auch nicht unfreundlich ggü. anderen Rüden etc. Aber er hat kein schönes Leben.


    Bei seiner ersten richtig schlimmen Attacke hatte ich echt Angst, er verhungert. Er hat, wie beschrieben, das Essen eingestellt und nur noch Säure gekotzt, sich vor Schmerzen gewunden (Bauch war einfach immer leer und übersäuert), organisch war jedoch alles ok. Das ging insgesamt über ca. 6 Wochen mit etlichen TA-Besuchen (auch nicht schön für den Hund).

    Kaum war er wieder etwas aufgepäppelt, ging es von vorne los.


    Parallel dazu frisst er sich auf, leckt sich wund, beißt sich in den Penis, trägt mittlerweile jede Nacht einen Leckschutz.

    Er ejakuliert derzeit täglich einfach so aus dem Nichts.

    Meiner Einschätzung nach ist mittlerweile auch seine Prostata geschwollen, weil er staksig läuft und nun auch Probleme beim Kotabsatz hat.


    Tagsüber ist er nur noch im Koma, hat an nichts Freude.

    Hundeschule ist nicht mehr möglich, da bei uns in allen Hundeschulen auch läufige Hündinnen teilnehmen dürfen.

    Abends wird er dann wach und versucht, unseren Ersthund (kastriert und gut duftend für Rüden) zu bedrängen. Also müssen wir die Hunde trennen, was für alle doof ist.


    Mittlerweile ist es nicht mehr nur eine Phase, sondern offensichtlich der Dauerzustand.

    Einige, die ihn erlebt haben und eigentlich sogar ganz gegen Kastration sind, haben tatsächlich eindringlich gesagt, wir sollen es endlich tun.


    Es ist beschissen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er unter diesen ganzen Voraussetzungen ein Leben führt, in dem er sich entwickeln kann, wie es sich in diesem Alter gehört.

    Mein Problem ist, dass ich meinen Hund ungerne an der Schleppleine spielen lasse, da sich dann gerne Pfoten verknoten oder ähnliches. Einen eingezäunten Garten habe ich nicht. Und die meisten meiner Hundekontakte haben entweder auch keinen eingezäunten Garten oder sie haben einen älteren Hund, der keine Hunde in ihrem Revier duldet. Somit ist es für mich echt schwierig, einen Ort zu finden, wo ich meinen Hund ohne Schleppleine, ohne Verlertzungsgefahr spielen lassen kann und das in einem Bereich, in dem sie eben niemanden belästigen kann wie zB im Wald.



    Du darfst das nicht falsch verstehen, ich bin ja in derselben Situation (habe auch einen Junghund). Aber das ist leider nur DEIN Problem. Natürlich geht Spiel an der Schlepp nicht, aber dann geht es eben nicht in den Situationen, in denen der Hund nicht hört und für Andere zu einer wie auch immer gearteten Gefahr wird (und dazu zähle ich z.B. auch das Bedrängen anderer Hunde, das man als Nicht-Experte vielleicht gar nicht erkennt, aber für den anderen Hund eine ungute Erfahrung ist).


    Unseren Junghund kann ich aus anderen Gründen oft nicht spielen lassen, z.B. weil er lange krank und recht schwach war und sehr zart ist (und die anderen Hunde hier teils 40kg wiegen). Sprich, da ist es eher Selbstschutz. Trotzdem findet er es doof, wenn er der Einzige ist, der nicht mitmachen kann.

    Also suche ich eben nach Möglichkeiten, da muss man eben alles ausschöpfen von etwas längeren Fahrten, Facebookgruppen etc.

    Es müssen ja auch keine 10 Spielpartner sein (und schon gleich gar nicht auf einmal). Wenn man 2-3 feste Spielpartner findet, die eben z.B. einen Garten haben oder sicher abrufbar sind, dann reicht das doch.

    Unser Welpe hatte 2,5kg, als er kam. Unser Senior hat 9kg. Klar ist auch der im Vergleich zu einem Schäferhund ein Fliegengewicht, aber immerhin war er 3,5 mal so schwer.


    Er hat seine Kraft, Schnelligkeit und seinen "Spielstil" von Anfang an an den Kleinen angepasst und war absolut vorsichtig. Je größer und kräftiger der Kleine wurde, desto mehr hat auch er Gas gegeben, aber immer ungefähr auf dem Level des Kleinen. Der Kleine hat glaube ich das erste Mal nach rund 5 Monaten einmal kurz gequietscht beim Spiel. Ansonsten passte es immer prima.

    Man muss allerdings dazusagen, dass unser Senior sehr gut erkennt, was ein anderer Hund kann oder nicht. Er geht auch mit alten und kranken Hunden sehr vorsichtig um, kann bei fitten Neufundländern, die das Sechsfache wiegen, aber auch richtig mithalten.


    Das ist die gute Nachricht.


    Die weniger gute Nachricht ist, dass das nicht alle Hunde können. Mit unserem Kleinen habe ich schon viele Hunde getroffen, leider, die mit ihm "spielen" wollten, als wäre er größen- und kräftetechnisch einer von ihnen. Da wurde nichts dosiert und angepasst.


    Du kennst Deine Hündin ja, wenn sie sich grundsätzlich bei fremden Hunden anpassen kann, sehe ich bei dem Thema kein Problem. Ob sie den Neuen akzeptiert, das ist wieder ein anderes Thema.

    Ich muss jetzt doch meinen Senf dazu schreiben, das ist jetzt erst mal an die TE gerichtet:


    Wir (meine zwei Hunde und ich) sind nämlich diejenigen, die von Hunden wie Deiner immer überfallen werden.

    Mein Senior ist im Freilauf, der Junior an der Schlepp, wie es sich meines Erachtens gehört, solange ein Hund nicht sicher abrufbar ist.


    Wir werden täglich von (Jung-)hunden aus dem Nichts überfallen, selbst an der Straße, wo Leinenpflicht ist und meine natürlich an der kurzen Leine sind.

    Das ist zum KOTZEN! Ich trainiere und übe, dass meine sich sozial verhalten, und das wird durch solche Hunde (die selbstverständlich alle "nichts tun" zunichte gemacht). Und dann eben oft von hinten, teils aus dem Gebüsch, sodass wir mega erschrecken.

    Das geht wirklich nicht.

    Ich weiß auch nicht, woher das kommt, dass Junghunde machen können, was sie wollen. Weil sie "eigentlich" so lieb sind?

    Weil ihr Freilauf über dem Wohl der anderen Hunde steht?


    Lass die Schlepp dran, bis es funktioniert. Und wenn das jetzt noch 1,5 Jahre dauert, dann ist das so.

    ...vor allem würde ich es entspannt sehen und nicht so gefrustet oder enttäuscht sein. Es klappt doch gut bei Euch, und die Situation war einfach mega schwierig.


    Mein Junghund hört trotz Testosteronchaos sehr gut, aber es gibt einfach Situationen, die zu schwierig sind.

    Die versuche ich dann eben zu vermeiden, wenn es schon absehbar ist, dass es im Chaos endet.

    Und wie schon im Welpenalter, versuche ich ihn auch nur dann abzurufen, wenn ich zumindest ziemlich sicher bin, dass es funktioniert.


    Wie die Anderen beschrieben haben, ist ein langsames Steigern der Reize (und das können ja alle möglichen Reize sein) ein guter Weg. Immer schön variieren, vielleicht auch verschiedene gute Belohnungen einbauen etc.

    Übrigens habe ich festgestellt, dass er und auch unser Senior, sich leichter tun, z.B. auf ein Stopp-Signal zu reagieren, wenn es darum geht, nicht zu anderen Hunden hinzulaufen. Sie bleiben dann immerhin stehen und ich kann sie anleinen, wenn ich eben nicht möchte, dass sie hingehen.


    Gestern traf ich mit dem Junghund insgesamt 10 Hunde. Wenn nur einer oder zwei im Spiel waren, dann ließ er sich super abrufen bzw. ging gar nicht erst hin, wenn ich eh vorher abbiegen wollte. Aber an einer Stelle haben vier Hunde wild miteinander getobt, da hat er einfach nur noch gekläfft und wollte mitmachen. Also hielt ich die Schlepp fest, bis er sich beruhigt hatte (hinlassen wollte ich ihn auf keinen Fall, da er nur 6,5kg wiegt, derzeit leider etwas angeschlagen ist, und die anderen aber zwischen 20 und 40kg wogen).

    Als er sich beruhigt hatte, kam er mit mir mit, das habe ich gelobt.

    Man kann also in solch schwierigen Situationen manchmal nur Management betreiben.


    Es hilft auch echt zu lernen, seine Hunde einzuschätzen. Unser Senior hat einen Jagdtrieb, und ich kann ihn mittlerweile perfekt lesen. D.h., der Rückruf hat deswegen bei ihm nie versagt, weil ich die Zeichen erkenne und ihn dann vorher schon sichere.

    Wenn Du also schon ahnst, dass es nicht klappt, greife lieber zu Plan B.

    Ich verstehe halt nicht, warum man nicht sicher abrufbare Hunde - egal wie toll Freilauf und Spiel für sie sind - dann nicht einfach an der Schlepp lässt? Und zwar auch egal, aus welchem Grund sie nicht hören. Sie hören nicht, basta, und können dadurch z.B. andere Hunde nach Belieben belästigen oder im Verkehr (falls vorhanden) zur Gefahr werden.


    Bei uns hier gibt es viele Junghunde, alle außer unserem laufen stets frei, teils auf der Straße, und hören null Komma null. Prima! Unserer hat vermutlich eine deutlich bessere Erziehung, weil wir viel mit ihm trainiert haben und konsequent waren, aber er hat krasse Testosteronschübe, da muss man das Glück ja wirklich nicht herausfordern.


    Ich würde im Falle der TE die Schlepp erst mal ohne Ausnahme dranlassen, den RR neu trainieren, ggf. mit neuem Signal und anderer Belohnung und auf Ursachensuche gehen, warum und in welchen Situationen dieses Fang-mich-doch-Spiel begonnen hat. Ggf. waren es bestimmte Trigger, die man vermeiden kann. Also erst mal nur in komplett anderen Situationen ableinen oder spielen lassen (Privatgrundstück mit nur EINEM anderen Hund). Dann kann man das in dieser Situation trainieren und wieder langsam steigern.


    Diese ungezügelten Spielrunden mit einem Haufen Hunden, und dann auch noch nicht abrufbare dabei, puh. Keine zehn Pferde würden mich dahin bringen. Was sollen die Hunde dort lernen außer Mobbing und Pöbelei, wenn niemand dabei ist, der Ahnung hat?

    Bei uns haben die gesundheitlichen Themen den Ausschlag gegeben, Bobby ist draußen leider extrem gestresst, weil hier in der Stadt einfach IMMER irgendwo eine Hündin läufig ist. Dadurch haben sich die Magen-Darm-Probleme gehäuft, ständige Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Futterverweigerung.

    Bei uns ist es dasselbe. Auch ein Kleinpudel, allerdings erst knapp ein Jahr.

    Wir haben hier eine enorm hohe Hundedichte mit fast ausschließlich unkastrierten Hündinnen.


    Er leidet genau wie Deiner, nimmt ständig an Gewicht ab, kotzt Magensäure, hat Bauchschmerzen. Ist dann die Läufigkeit vorbei, muss man ihn sofort aufpäppeln, damit er bis zur nächsten Läufigkeit aus dem krassen Untergewicht etwas raus kommt.

    Bei ihm wird es auch mit jeder Läufigkeit schlimmer, mittlerweile (das ist neu) stellt er auch unserem kastrierten Ersthund extrem nach, der für intakte Rüden leider viel zu gut riecht.

    Wenn man die beiden trennt, was oft nicht anders geht, steht er stundenlang winselnd vor der Türe.


    Bei ihm fing es extrem früh an, schon mit ca. 5,5 Monaten, mit Vorhautkatarrh, Winseln bei läufigen Hündinnen etc.


    Wir werden ihn kastrieren. Eine Erstverschlechterung unter dem Chip ist für uns alle nicht vorstellbar, auch unser Senior würde darunter extrem leiden.


    Er ist ansonsten echt ein toller Kerl, selbst jetzt im Hormonchaos echt lieb und hört gut, aber er ist nicht er selbst. Nach den Hormonattacken fällt er oft stundenlang ins Koma und ist nicht mal mehr ansprechbar. Hundeschule ist der Horror, weil dort immer irgendeine Hündin läufig ist (reicht ja schon ein paar Stunden vorher auf dem Platz). Verständnis gibt es dafür nicht, nur "Du hast die falschen Leckerli" oder "ach Quatsch, er ist einfach nur aufgeregt".


    Das Ganze noch ein oder 1,5 Jahre so weiter zu machen, erscheint uns nur noch falsch, denn so hat er echt ein richtiges Hundeleben :(

    Bei unserem Junghund war es so:

    Als Welpe wollte er alles in den Mund nehmen, was reinpasste. Wir haben erst das "Nein" trainiert und dann, wenn er etwas Verführerisches ansah, aber nach dem "Nein" nicht nahm, geclickert und belohnt. Hat gut geklappt. Mit ca. 4 Monaten war das Thema durch.



    Dann aber, mit ca. 6 Monaten, begannen seine Magen-Darm-Probleme - tatsächlich mit zu viel Magensäure und auch Bauchspeicheldrüsen-Problematik.

    Ab diesem Zeitpunkt hat er manisch (!) nach Zigarettenstummeln gesucht, diese leider auch gefunden und wollte sie schlucken. Er war wie getrieben. Alles Andere wie weggeworfene Taschentücher, Müll etc. war uninteressant.

    Wenn es ihm magentechnisch besser ging, hörte das abrupt auf, wenn er wieder eine problematische Phase hatte, fing es sofort wieder an. Immerhin ließ sich das durch das schon ganz gut sitzende Abbruchsignal managen.


    Für mich steht ein Zusammenhang in unserem Fall zu 100% fest.



    Vermutlich ist Eure Hündin aber nicht mehr in so einem Alter, in dem Hunde alles in den Mund nehmen?

    Deswegen könnte es schon echt körperliche Gründe haben.

    Google doch mal nach dem PICA-Syndrom. Das geht in die Richtung. Kann körperliche oder aber auch psychische Ursachen haben. Es wäre sicherlich gut, körperliche Ursachen durch Blutbild, ggf. Ultraschall und evtl. Kotprobe zu untersuchen. Falls das ohne Befund ist, ggf. mal zu einem Verhaltens-TA gehen?