Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Erstmal: Es tut mir sehr Leid, dass Du diese schlimme Diagnose bekommen hast und ich wünsche Dir viel Kraft und natürlich, dass Du alles gut überstehst.

    Was Deinen Hund angeht: Man sagt ja auch oft, dass Lieben heißt, auch loslassen zu können.

    Man liest viele Schuldgefühle aus Deinem Text, verständlicherweise. Du bist gewissenhaft und gibst für die Tiere alles. Das Abgeben eines Tieres passt vermeintlich nicht in dieses Bild.

    Aber sieh es vielleicht mal so: Die Gelegenheit mit der TÄ ist perfekt, auch noch zur perfekten Zeit. Deine Umstände sind durch Deine Gesundheit, den Vermieter und die wegfallende Betreuung richtig schwierig momentan. Durch die Abgabe (das Loslassen aus Liebe, mal pathetisch formuliert) sicherst Du ihm eine stabile Zukunft und gute Versorgung. Das ist kein WEGgeben, sondern ein ÜBERgeben in gute Hände.

    Vielleicht ist es besser jetzt als wenn es gar nicht mehr geht und diese TÄ ihn dann vielleicht nicht mehr nehmen kann, weil sie bis dahin evtl. einen anderen Hund aufgenommen hat.

    Es tut schrecklich weh, das kann ich verstehen. Aber ich könnte sehr gut verstehen, wenn Du Dich zu diesem Schritt entschließt.

    Mir ist gerade eingefallen, dass er z.B. erst mit 11 Monaten zum ersten Mal Kühe gesehen hat. Eine hat ihn ziemlich angestarrt,...

    Das hätte ich gern gesehen :rolling_on_the_floor_laughing:

    Ich bin ganz froh, dass das so deutlich war. Wir sind an den ersten ca. 10 Kühen ganz normal vorbei gekommen. Er hat sich kurz hingesetzt und geguckt, es als unspektakulär eingeschätzt und ging weiter. Die letzte Kuh stand dann aber mit Blick zu uns, und seine Reaktion war mehr als deutlich. V.a. weiß ich jetzt, dass ich ihn u.U. in ähnlichen Situationen ggf. auch mal ablenke.

    So langsam möchte ich wieder ein bisschen mehr wagen. Ganz vorsichtig. Soll ja nicht nach hinten losgehen. Er soll ja aber auch nicht verpassen, was so los ist in der Welt.

    Versteht ihr wie ich das meine?

    Ich habe das Gefühl mit Hundeschule, Tierarzt und meinem Physiotermin ist so eine Woche schon voll :woozy_face:

    Schließlich sind ja immer noch die tägliche Begegnung mit dem Mähroboter oder den Katzen sooo aufregend.

    Ich kenne Welpenhalter, die panisch nach einem Sozialisierungsplan vorgegangen sind, was m.E. ihrem Hund mehr geschadet als genutzt hat :-(

    Der hatte mit 16 Wochen quasi alles gesehen, war dadurch aber mehr oder weniger im ständigen Stress.

    Ähnlich wie Du habe ich auch überlegt, was in den letzten Tagen schon war und dann lieber mal eine Pause gemacht, auch wenn der "Mann mit Hut und Rucksack" vom Sozialisierungsplan noch gefehlt hat ;-)

    Mir ist gerade eingefallen, dass er z.B. erst mit 11 Monaten zum ersten Mal Kühe gesehen hat. Eine hat ihn ziemlich angestarrt, da hat er gebellt. Also habe ich ihn aus sicherer Entfernung noch etwas beobachten lassen, bis er ruhig wurde, und bei der nächsten Begegnung war er ganz normal.

    Auf der anderen Seite ist Folgendes passiert: Er kennt von Tag 1 an alles, was Rollen / Räder hat. Vom Fahrrad über E-Scooter, Kinderwägen, Rollstühle, Skateboards. War nie ein großes Problem. Mit 10 Monaten kläffte er auf einmal einen Rollstuhl an. War offensichtlich eine Gruselphase. Oder er war eh schon etwas aufgeregt, keine Ahnung.

    Also wieder beobachten lassen (der Mann war sehr nett), und am Ende traute er sich sogar hin zum Schnüffeln. Sache erledigt.

    Was ich damit sagen will: Ich bin mir sicher, dass man mit Feingefühl am weitesten kommt.

    Danke dir!! Ich hoffe auch...

    Ich weiß dass Kastration hier sehr umstritten ist, aber wir mussten es auch tun, und es war echt das beste was wir hätten tun können. Die Hunde haben dadurch einfach so krass an Lebensqualität gewonnen. Alles gute euch dafür!

    Vielen Dank!

    Wir wollten es nicht schon mit einem Jahr tun, hatten vor, noch mindestens ein halbes Jahr durchzuhalten. Aber mittlerweile haben wir echt Angst, dass er echt psychisch gestört wird. Man ist ja nur noch dabei, ihn bei seinem triebmäßig verursachtem Verhalten zu unterbrechen. Und man kann eben nicht immer ein Alternativverhalten anbieten.

    Was noch als "Neben-Neben-Wirkung" dazu kommt: Wir mussten ihn durch die ganzen körperlichen Beschwerden monatelang mit irgendwelchen Behandlungen quälen. Obwohl wir das alles von Welpenalter an langsam geübt hatten, wurde er uns gegenüber immer scheuer. Klar, wenn gefühlt 10x am Tag eine Tablette verabreicht wird, der schmerzhaft entzündete Penis gespült wird etc.

    Das ist einfach alles nicht normal bei ihm, insofern ziehen bei mir die Anti-Kastrations-Argumente nicht.

    V.a. weil er eben nach wie vor echt lieb ist und nichts Schlimmes tut (außer eben ständig dem Altrüden am Arsch zu hängen), außer eben sich selbst zu zerstören. Insofern ist es ja nicht so, dass wir uns durch die Kastration eine leichtere Erziehung erhoffen.

    Bei uns wird das mit den Hormonen immer schlimmer...

    Angefangen hat es ja schon im März, da war er gerade mal 7 Monate. Seitdem gab es gerade mal eine Pause von zwei Wochen, ansonsten durchgehend Stress. Seit einigen Tagen läuft er 24h mit Stressgesicht und angeklappten Ohren rum.

    Er weint teilweise schon, wenn man nur mal das Fenster zum Lüften aufmacht.

    Ablenkung klappt kaum noch.

    Am Mittwoch ist sein Kastrationstermin. Alleine schon wegen seines nicht mehr therapierbaren Vorhautkatarrhs (er schläft deswegen teils nur noch mit Leckschutz) und der hormonbedingten Magen-Darm-Beschwerden gibt es schon keine andere Möglichkeit. Aber die psychische Seite ist mindestens genauso schlimm. Mit jeder neuen Läufigkeit hier bei uns kommt mind. ein neues Symptom dazu.

    Witzigerweise hört er nach wie vor gut und ist ansprechbar, aber dennoch 24h im Stress.

    Seit einigen Tagen merkt man, dass er selbst nach irgendwelchen Kanälen sucht, um den Stress loszuwerden. Also wird heftig an der Pfote geknabbert. Wenn man z.B. mit ihm spielt, hilft das vielleicht mal 5 Minuten, dann fängt es wieder von vorne an.

    Unser Ersthund, der als kastrierte Rüde für unkastrierte Rüden gut duftet, ist zusätzlicher Stress. Er darf ihn natürlich nicht bedrängen, aber das macht es für den Kleinen natürlich auch nicht besser. Alleine aufgrund des Geruchs des Seniors fängt er an zu jaulen. Mittlerweile müssen wir die beiden trennen, also ist immer einer ausgesperrt.

    Eine Unterbringung für den Senior bis zur Kastration habe ich nicht finden können :-(

    ...wenn noch mal jemand sagt "da müssen sie halt durch, die Junghunde", dann werde ich echt sauer. Es kann nicht gut sein, dass ein junger Hund seit Monaten fast ohne Pause nur noch gestresst dahin vegetiert und an nichts mehr Freude hat.

    Was ich nicht verstehe:

    Es MUSS doch definitiv im Freundes- / Bekannten-/ oder Familienkreis jemanden geben, der Hundeerfahrung hat? Oder in der Nachbarschaft.

    Was sagen die dazu? Es wollte doch bestimmt schon mal jemand den Welpen sehen oder zumindest nachhören, wie es Molly geht?

    Des Weiteren kann ich mir das Familienleben irgendwie auch nicht so vorstellen, wenn man nun schon seit einiger Zeit zu 100% ans Haus gefesselt ist wegen des Welpen? Wie macht Ihr das?

    Und hast Du zufällig Kontakt zu den Leuten, die einen Geschwisterwelpen von Molly aufgenommen haben?

    Ich denke, die Zeit ist gut zu managen.

    Du hast ja alles gut durchdacht.

    Mir fällt noch spontan ein, dass Hunde mehr als nur Futter, Spielzeug und Liegeplatz als Ressource sehen.

    In der Hundeschule wird teilweise auch ums Wasser gestritten...

    Ich würde sie wirklich gut beobachten.

    Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man alles durchdenkt und es dann oft total anders kommt. Da sind dann Dinge kein Problem, die sonst oft eins sind, während ganz andere Dinge auf einmal aufpoppen.

    Kleine Geschichte am Rande: Mein Hund war mal bei meinen Eltern (wie öfter mal). Sie haben zwei kastrierte Hündinnen, mein rüde ist auch kastriert. Sie kennen sich seit acht Jahren und es gab nie Probleme.

    In der Küche ist meiner Mutter ein Stück Essen runter gefallen, da gab es fast eine Beißerei.

    Aber das klappt schon!

    Ich habe hier auch einen Hund, der als Welpe nicht raus wollte und vor vielen Dingen Angst hatte, auch wenn er sie wirklich vom Züchter schon kannte.

    Bin kein großer Fan von "Augen zu und durch, er gewöhnt sich schon dran" und habe, soweit es mir möglich war, mich immer von unten rauf gearbeitet. Bin also immer nur bis knapp zur Angstschwelle gegangen und habe ihn dann aus der Situation geholt, bevor er eben in Panik verfiel.

    Wenn ein Hund keine Leckerli mehr nimmt, die er sonst gerne frisst, dann ist diese Schwelle i.d.R. überschritten. Für mich war das auch immer eine Möglichkeit das zu überprüfen.

    Allerdings gab es ein paar Situationen, die ihn in Panik versetzten und die ich nicht vermeiden konnte oder in die wir eben ganz blöd reingerauscht sind. Es war bei ihm tatsächlich so, dass er beim ersten Mal Panik hatte, beim zweiten Mal noch sehr verhalten war und ab dem dritten Mal unbeeindruckt war.

    Allerdings würde ich nicht darauf bauen ehrlich gesagt und würde mich nach wie vor lieber von unten nach oben steigern und nicht umgekehrt.

    Das würde im Fall Deiner Hündin bedeuten, eben nicht zu er Wiese zu gehen, sondern vielleicht einfach erst mal vors Haus. Und immer schauen, wie lange sie noch Leckerli nimmt und möglichst wenige Stresssymptome zeigt (am besten natürlich keine...).

    Gibt es denn irgendeine Situation außerhalb des Hauses / Gartens, in der sie neugierig erschien?

    Vielleicht könntet Ihr übergangsweise nicht nach dem Spiel komplett auseinandergehen, sondern gemeinsam ein Stück in dieselbe Richtung. Also dass das Spiel dadurch ggf. schon beendet wird. Und dann umkehren mit ihm zusammen?

    Oder die Anderen bitten, ganz neutral und langweilig stehen zu bleiben. Du gehst dann Deinen Weg und rufst ihn ab.

    Ich glaube nicht, dass Du uninteressant bist, die Situation ist für ihn momentan einfach (noch) zu schwierig.

    Deswegen würde ich eben versuchen, die Situation an möglichen Stellschrauben etwas einfacher zu gestalten, also dass eben z.B. die anderen Hunde nicht weggehen, sondern erst mal stehen bleiben.

    Wir haben hier einen Mann mir freilaufendem Hund am Fahrrad. Der rennt immer zu meinen hin (doof), und rennt nach einer Kontaktaufnahme wie der Blitz dem Herrchen mit Fahrrad hinterher. Meine schaffen es teilweise auch nicht sofort, da nicht mit hinterher zu rennen. Wenn er Mann mit dem Rad aber netterweise stehen bleibt, dann klappt es.