Mein Pudel und mein Pudelmix sind beide in den warmen Monaten extrem kurz geschnitten (also natürlich nicht so, dass die Sonne bis auf die Haut kommt, aber eben rasse-untypisch kurz). Im Winter so, wie es vertretbar ist. Da bekommen sie dann auch einen Mantel an.
Regelmäßig wird der Haarschnitt von den "Pudel-Omis" kopfschüttelnd kommentiert.
Aber: Ich finde es herrlich, und ich glaube die beiden auch.
- Sie reißen sich beide nicht darum, alle zwei Tage durchgebürstet zu werden.
- Beide lecken sich bis aufs Fleisch, wenn man etwas im Fell hängt, das ich übersehen habe.
- Im Sommer hecheln sie viel weniger, wenn sie frisch geschoren sind.
- Im Winter hängen nicht diese extremen Schneebälle im Fell, die ihnen Probleme beim Laufen machen.
- Sie trocknen schneller, wenn sie nass sind (längeres Haar wäre bei der Rasse auch kein Schutz vor Nässe, es saugt sich ja sofort voll).
- Kletten bekommt man schneller raus.
- Zecken entdeckt man schneller.
- Die Pudelohren sind durch den Behang nicht so schwer und flattern im Wind, was (hoffentlich) eventuellen Ohr-Krankheiten etwas vorbeugt.
- Verfilzungen hatte ich in acht Jahren Hundehaltung genau einmal: Das war im letzten Winter beim Pudel-Welpen, weil ich ihn da noch nicht so kurz geschoren hatte. Nach einmal (!) Y-Geschirr war das Haar am Bauch komplett verfilzt.
- usw.
Sicherlich ist es eine Spur Pragmatismus (Faulheit...) und für jedes der o.g. Probleme gäbe es eine andere Lösung. Aber warum umständlich, wenn es auch praktisch geht?
Mir ist es da auch egal, was Rassestandards und Pudel-Omis sagen. Mein Senior ist eh ein Mischling.
Ich (und auch viele andere Leute) finden die kurzen Haarschnitte auch optisch schöner. Aber das ist Geschmacksache. Letztendlich muss es den Hunden gut gehen, und ich bin mir sicher, dass das mit kürzerem Fell so ist.