Ich hab mich hier schon durch die diversen Freds gearbeitet. Anstrengend - denn es gibt verschiedene Meinungen wie man sowas angehen kann. Nicht brutal aber trotzdem konsequent, bloss nicht mit ner Wurfkette oder einer Schraubendose. Dann behaupten welche sie könnten dem Hund in 5 Minuten Leinenführigkeit beibringen. Im Grunde käme es nur (mal wieder) auf den Halter an, wenn der seinem Hund nicht klar gemacht hätte dass er der Leader, der Führer, der King, das Alpha-tier sei dann wäre ja klar dass der Hund die Oberhand übernehmen würde.
Aus meiner Erfahrung (v.a. auch im Austausch mit anderen Junghundhaltern) kann ich sagen, dass die Fülle an Threads auch ein Stück weit gerechtfertigt ist.
Es scheint wohl echt nicht jede Methode bei jedem Hund zu funktionieren.
Bei meinem Welpen (jetzt Junghund) habe ich ab dem ersten Tag an einer (ca. 3-4m) Leine jeden Blick zu mir gemarkert und belohnt. Irgendwann dann nur noch, wenn er zu dem Zeitpunkt halbwegs neben mir gelaufen ist. Zusätzlich habe ich ihm, wenn es die Situation zugelassen hat, den vollen Radius gelassen und ihn nicht weitergezogen, wenn er mal irgendwo geschnuppert hat.
Ergebnis: Er hat bis zur Hormon-Phase überhaupt nie gezogen, sondern lief immer in dem Radius ohne zu ziehen, dann auch an kürzeren Leinen.
Dann kam eben die Hormonphase und er hat dann auch mal gezogen. Ich habe dann das "Leinenende-Signal" eingeführt, wie es in meiner Hundeschule, die ausschließlich positiv arbeitet, empfohlen wird. Ich fand das erst merkwürdig, aber selbst mein älterer Hund hat sich noch daran gewöhnt.
Das geht so, dass man erst mal zuhause mit vielen guten Leckerli immer "Ende!" sagt und gleich ein Leckerli gibt. Das Wort soll erst mal mit dem Positiven verknüpft werden. Man macht das ein paar Tage lang immer mal wieder, alles ohne Leine. Immer nur "Ende!" - Leckerli.
Draußen ist es tatsächlich so, dass meine Hunde sich jetzt fast immer, wenn ich "Ende!" sage, bevor sich die Leine spannt, sofort umorientieren. Das Leckerli gibt es dann an meiner Seite. Zusätzlich wird das gute Laufen und nicht Ziehen auch gemarkert und belohnt, sodass sie nicht extra nach vorne laufen, nur damit das "Ende!" und die Belohnung kommt, was eine unerwünschte Verhaltenskette wäre.
Mittlerweile bin ich ein Fan von dem Signal, denn das funktioniert auch im Freilauf.
Natürlich ziehen die beiden trotzdem mal, wenn etwas neu oder aufregend ist oder sie ganz dringend müssen. Ehrlich gesagt lasse ich sie dann auch mal, sie wiegen nicht viel, und Aufregung ist m.M.n. kein Ungehorsam. Sie können es dann eben nicht anders. Dafür mache ich dann Party, wenn sie es schaffen, in aufregender Umgebung zu mir zu schauen. Das lobe und belohne ich dann sehr, was meist dazu führt, dass sie den Fokus wieder mehr auf mich legen.
Wahrscheinlich dauert diese Methode länger als die anderen empfohlenen Methoden und ist nicht ganz so perfekt. Aber für mich ist das ok.
Momentan arbeite ich auch endlich daran, dass am Halsband nichts gemacht wird außer neben mir zu laufen. Also nicht markeiren, schnüffen, etc. Wie wenn man halt mit dem Hund in einem Geschäft wäre oder in der Innenstadt. Aber da ich ständig vergesse, das Halsband umzumachen, wird das wohl noch etwas dauern.