Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Bei meinem Hund sehe ich es leider nicht so gut, weil er zu 90 % die Nase am Boden hat und dann eine Eichel mal so beiläufig verschwindet :igitt: Ich achte also mehr drauf ob er was ins Maul nimmt, und dann wird das "Aus" gerne 50 :50 als Ausspucken oder schnell schlucken interpretiert.

    Mein Pudelchen ist bei Essbarem zum Glück ein "Genießer" und schaut erst mal, schnüffelt, nimmt es dann erst mal in den Mund und kaut ewig darauf rum. Schlingen kann er irgendwie nicht, also habe ich im Notfall viel Zeit, das Maul aufzureißen und das rauszuklauben, was er drin hat. Das geht manchmal schneller als zu warten, ob er dieses Mal auf das "Aus" hört.

    Unser Image ist auch schon im Eimer, also sollte ich echt mal über einen Maulkorb nachdenken ;-)

    Allerdings ist meine Meinung dazu, dass das an der Ursache des Problems leider nichts ändert.

    Er hatte z.B. nach seiner Kastration 1,5 Wochen den Trichter auf, konnte deswegen auch schlecht was ins Maul nehmen. Umso schlimmer wurde es, als der Trichter wieder ab war. Da wollte er alles nachholen. Insofern arbeite ich daran, ihm Kippen und Eicheln so unattraktiv wie möglich zu machen :see_no_evil_monkey:

    Es ist wohl auch so, dass nicht alle Rassen / Hunde Probleme mit Trauben haben. Den Grund habe ich leider vergessen bzw. stand der nicht dabei.

    Meiner hat jedenfalls mal zwei komplette Reben (heißt das so?) gefressen. Bestimmt 200g, und er wiegt 9kg. Wir haben das erst bemerkt, als er alles wieder ausgekackt hat (im Haus) und im Kot die ganzen vielen Kerne waren.

    Er hat es also nicht super gut vertragen, vermutlich, weil die Trauben echt viele Kerne hatten und natürlich auch nicht sein gewohntes Futter sind, aber bis auf den riesigen Kackhaufen gab es keinerlei Folgen.

    Bei der winzigen Menge in den Keksen kann ich mir nicht vorstellen, dass etwas passiert.

    Eicheln sind hier auch gerade echt ein Thema… Vor allem im Dunkeln schaffe ich es teilweise kaum, rechtzeitig einzugreifen. Vor 2 Wochen hatte er schon mal richtig Durchfall davon. Gerade denke ich wieder verstärkt über einen Maulkorb nach |)

    Ja, das kenne ich. Er hatte mal so eine Zigarettenkippen-Phase... Zum Glück sieht man ihm ganz gut an, was er vor hat, also Pipi schnüffeln oder Kippen-/Eicheln-Schnüffeln. Da kommt dann gleich ein "Nein".

    Maulkorb würde mich seelisch stressen, weil hier eh jeder jeden beäugt. Ein Hund mit Maulkorb ist folglich ein gefährlicher, nicht erzogener Hund :-(

    Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Mirabellen, ...

    Warum sollte der Schnösel auch den Futterbeutel bringen, die Belohnung liegt doch über all verteilt rum. Und hier gibt's entweder Streuobstwiesen oder Wald *seufz*

    Mit Obst kann meiner zum Glück so gar nichts anfangen, aber Eicheln... schlimm.

    Es war mein Fehler: Mein Senior sucht sich bei jedem Spaziergang eine schöne Eichel oder Kastanie. Die wird vorsichtig nachhause getragen und liebevoll vor die Haustüre gelegt. Das lasse ich ihn seit Jahren machen, er frisst sie ja nicht.

    Der Junghund aber leider schon. Jetzt sind mittlerweile viele Eicheln plattgefahren, da kann er sich mal schön seine Snacks aufheben. Ganz blöd. Anfangs bin ich halt aus Gewohnheit nicht eingeschritten.

    Ich kann dazu leider nichts beitragen, aber dass ein Hund im Auto problemlos alleine bleibt, zuhause aber nicht, das hatte mein Bruder 10 Jahre lang mit seinem Huskymix. Der konnten Stunden gechillt im Auto bleiben, aber sein ganzes Leben lang nicht eine Minute in der Wohnung. Offensichtlich ist das für Hunde etwas komplett Anderes.

    Bei uns ist es eher andersherum: Unser Junghund bleibt schon immer gut alleine und schläft, im Auto kommt er aber nicht so gut zur Ruhe.

    Ich habe auch zwei Katzenjäger. Das kam bei meinem Junghund auch so mit 5-6 Monaten ganz plötzlich, obwohl der beim Züchter von Katzen umgeben war. Wo Katzen rumrennen würden, würde ich meine beiden jetzt nicht unbedingt ohne Leine laufen lassen. Aber das ist ja eigentlich in typischen Freilaufumgebungen nicht der Fall, oder wie ist das bei Euch?

    Zum Thema Freilauf und Junghund: Ich hatte einfach immer eine leichte Schlepp dran, habe konsequent die Kommandos geübt, die auch im Freilauf wichtig sind (Radius einhalten, stopp, warte, zurück, raus da, und natürlich Rückruf, etc.). Irgendwie hat es mir mein Gefühl eindeutig gesagt, wann es Zeit war, die Leine abzumachen (vorher ließ ich sie meist schleifen). Ich mache es selbst bei meinem Senior aber nur nach Tagesform: Wenn einer der Hunde oder beide sehr aufgeregt wirken, bleibt die Schlepp erst mal dran.

    Bislang ist nichts passiert, obwohl beide einen Jagdtrieb haben. Sobald sie etwas anzeigen, werden sie angesprochen, und wenn sie sich nicht umorientieren, kommt die Leine erst mal wieder dran. Zusätzlich mache ich mit ihnen halt auch was, wenn ich den Eindruck habe, sie gehen gleich auf die Suche nach einer anderweitigen Beschäftigung. Dann lasse ich sie "verlorene" Gegenstände suchen oder übe mal ein paar Kommandos, was sie beide sehr gerne machen.

    Das Einhalten bestimmter Regeln (nicht vom Weg runter gehen, den Radius einhalten, warten) ist Pflicht, da bin ich sehr streng. Wenn das mal zu lax von den beiden ausgelegt wird, gibt es erst mal wieder Schleppleinentraining. Aber eigentlich klappt es wirklich gut.

    Was die Katzen angeht: Mein Senior war wirklich immer im Tunnel. Mittlerweile habe ich über Zeigen und Benennen aber schon recht gute Erfolge. Wenn wir eine Katze sehen, schaut er auf die Frage "wo ist die Katze?" zur Katze und dann zu mir und wird belohnt. Darüber vergisst er dann seine Aufregung und geht recht gut mit mir weiter. Beim Junghund ist das noch nicht möglich, er ist wirklich außer sich, wenn er eine Katze sieht oder auch nur riecht. Da arbeiten wir momentan daran, dass er zumindest nicht an der Leine zieht und ansprechbar wird.

    Bei uns war das fatal.

    Der Senior hatte Rennflashs, sobald man ihn abgeleint hat, rannte er einen Kilometer schnurgeradeaus und war nicht mehr ansprechbar. Immerhin drehte er nach diesem Kilometer um und rannte genauso schnell wieder zurück. An der Schleppleine verhielt er sich hingegen wie eine Eins und rannte niemals weit.

    Er hat mich viel Mühe gekostet, diese Rennflashs in den Griff zu bekommen.

    Jetzt hält er einen wirklich guten Radius von i.d.R. so 10m ein, manchmal 15m. Er ist aber immer ansprechbar und wartet selbständig bzw. sieht sich nach mir um.

    Durch diese blöden Erfahrungen habe ich beim Junior beschlossen, erst mit der Schlepp die Regeln zu etablieren und diese dann schrittweise zu kürzen. Er ist jetzt im Freilauf, wenn es die Situation erlaubt, und hält sich auch gut an die 10-15m.

    Witzigerweise ist der Radius der Hunde kleiner, wenn ich mit beiden unterwegs bin, weil jeder immer Angst hat, was zu verpassen ;-)

    Ich kenne das Thema ja auch in zwei unterschiedlichen Varianten:

    Mein Senior geht nach vorne (ich dachte früher immer "der will halt hin und hallo sagen" :see_no_evil_monkey: - und pöbelt aus Frust, weil er das nicht darf. Letztendlich war es aber auch Unsicherheit und die Unfähigkeit, mit der Situation umzugehen).

    Mein Junior hat Angst vor bestimmten Hunden und legt sich auch oft hin.

    Das Witz ist, dass beide ansonsten echt super gut auf jegliches Training reagieren und echt gut erzogen sind. Aber dieses Thema habe ich noch nicht zu 100% in den Griff bekommen. Aber es ist drastisch besser.

    Eine Bekannte mit gleicher Konstellation (zwei Hunde, einer ein Junghund) arbeitet seit einem Jahr mit extremer Konfrontation und fährt extra dorthin, wo viele Hunde sind und geht direkt auf sie zu. Ihr Hund rastet fast immer aus, sie tritt auf die Leine und wartet einfach ab.

    Aber eine Verbesserung gab es in einem Jahr nicht, eher im Gegenteil :-(

    Ich selbst meide Konfrontation, weiche aus, gehe an einsamen Orten Gassi usw.

    Natürlich haben wir trotzdem oft ungeplante Hundebegegnungen, aber es ist drastisch besser geworden.

    Ich erkläre mir das so, bzw. waren meine Maßnahmen die folgenden:

    * Stress summiert sich und Impulskontrolle verbraucht sich. Je mehr stressige Hundebegegnungen (und das sind sie ja i.d.R. meistens für den Hund), desto schlimmer wird es beim nächsten Mal. Also versuche ich generell, die Begegnungen auf ein Minimum zu reduzieren. Überfälle - ob mit oder ohne Leine - durch andere Hunde meide ich konsequent!

    * Ich versuche auch, entspannt zu bleiben und rede ruhig mit den Hunden. Das ist laut mancher Trainer ein No-Go, aber bei meinen hilft es, weil sie sich dann mittlerweile recht oft zu mir wenden und so gar nicht erst in den Tunnel kommen.

    * Jeder Blick zu mir in solchen Situationen wird sofort gemarkert und belohnt. Der Hund wird gefeiert.

    * Die Hunde sind IMMER auf der abgewandten Seite. Zusätzlich ein weiteres No-Go aus Sicht aller Trainer: Beim Senior halte ich die Leine kurz und lasse ihn definitiv nicht an mir vorbei. Auch wenn es immer heißt, dass das erst den Stress erzeugt: Ihm scheint es zu helfen. Er schafft es hinter mir dann oft, sich halbwegs zu entspannen und nicht auszurasten.

    * Wenn möglich, laufe ich Bögen.

    * Sobald der Hund etwas macht, was sozial kompetent ist in solchen Situationen, z.B. den Blick abwenden oder deeskalierend schnüffeln, dann wird das gemarkert und belohnt.

    * Ich vermeide Fixieren, indem ich frühzeitig - zur Not mit Leckerli an den Rand werfen - interveniere.

    * Parallel arbeite ich an Kommandos wie Seite wechseln (hinter meinem Rücken) und "Look" (also mich anschauen).

    * Ich versuche oft mal, wenn es möglich ist, mit den Haltern der entgegenkommenden Hunde kurz zu reden. Natürlich ohne Leinenkontakt. Beide entspannen sich dann schnell, werden neugierig.

    Zum Thema "Alternativverhalten": Ich habe auch einen Leinenbegegnungskurs gemacht, und es wurden 10 verschiedene Alternativverhalten vorgestellt. Irgendwie habe ich nicht so recht den Eindruck, dass das bei meinen Hunden funktioniert. Zumindest nicht, wenn die Situation zu schwierig ist. Am ehesten hilft ihnen, mich anzuschauen.

    Überhaupt ist dieses Anschauen ein Game Changer gewesen. Mein Senior lief früher immer voraus, mega angespannt und hat links und rechts alles abgecheckt. Er hat nie einen Hund übersehen. Heute ist es so, dass er sehr auf mich fokussiert ist und andere Hunde nur dann wahrnimmt, wenn sie wirklich direkt auf uns zulaufen. Auf der anderen Straßenseite oder hinter uns sieht er sie zu 80% gar nicht mehr. Das alleine hat schon viel Entspannung rein gebracht.

    Er darf jetzt auch generell nicht mehr vor mir laufen. Wenn er stehenbleibt und schnüffelt, ist das ok und ich gebe ihm alle Zeit der Welt. Aber vorne abchecken ist nicht mehr. Ich glaube, dadurch ist er sicherer geworden, weil er sich nicht mehr zuständig fühlt.

    Es wird bei ihm wohl nie zu 100% gelingen, alle Hundebgegegnungen zu meistern. Aber unser Level ist für den normalen Alltag schon ok.

    Der Junghund ist erst 14 Monate. Da habe ich noch Hoffnung. Da achte ich darauf, dass alle Kontakte und Begegnungen so positiv wie möglich sind (er also auch im Freilauf nicht plötzlich von Tutnixen überfallen wird).

    Bei ihm schaue ich, dass er es schafft, aus eigenem Antrieb z.B. wieder aufzustehen, wenn er einen Hund sieht. Das schafft er immer besser. Er ist nicht mehr so sehr im Tunnel, sondern halbwegs ansprechbar.

    Also im Alltag arbeite ich mit Zeigen und Benennen in schwierigen Situationen.

    Das habe ich intuitiv schon gemacht, als ich noch gar nicht wusste, dass es das "offiziell" gibt.

    Als Welpe war ihm irgendwie alles suspekt, und mit dem Zeigen und Benennen war das Resultat, dass er zum ggf. gruseligen Reiz schaute und dann sofort zu mir, was belohnt wurde und dann lief er i.d.R. ganz normal und unbeeindruckt weiter.

    Und irgendwann waren diese Reize (bis auf Hunde, leider) fast alle neutral.

    Aktuell sind höchstens noch auffällige, einsame Gestalten im Wald suspekt. Aber ich denke, das ist auch ein Stück weit normal.

    Was die Fußarbeit angeht, habe ich im Alltag natürlich auch andere Ansprüche als beim BGH-Training. Das sieht ja schon komplett anders aus.

    Die beiden sollen mich halt nichts durchs Dorf schleifen. Aber wenn sie aufgeregt sind oder sehr dringend müssen, mein Gott, dann ziehen sie halt mal kurz. Das ist mir dann auch egal.

    Ich arbeite da einfach mit dem Leinenende-Signal, das klappt ganz gut.