Einen Maulkorb muss man erst langsam aufbauen und gewöhnen. Den kann man nicht einfach drauf setzen und ist dann "sicher". Der Hund muss lernen, sich damit zu bewegen, sonst kann es auch zu unkontrollierten Stoßverletzungen bei eurem jüngsten kommen. Außerdem wäre der Aufbau des Maulkorbs in der Eingewöhnung gerade nur zusätzlicher Stress.
Jetzt gerade würde ich mich mal zusammen an einen Tisch setzen und einen Plan machen, wie man die Hunde gut langfristig trennen kann. Heißt eben auch, wenn einer oder beide Hunde nicht allein bleiben können, für Betreuung zu sorgen.
Der Hündin würde ich mindestens einen Monat zum ankommen und genesen spendieren. Mindestens. Um dann ganz langsam die Hunde zusammenzuführen. Gemeinsames Gassi, mit Kindergittern räumlich trennen, getrennt füttern. Und damit meine ich, dass sie sich nicht sehen können.
Die Hunde sauber zu trennen, macht es auch möglich, wirklich zu erziehen und nicht nur zu managen. Man muss aber auch selbst die Bereitschaft dazu haben. Weil man selbst als Partnerschaft sich dadurch ja auch räumlich distanziert.
Ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass das mit Rudelführer und Co. Blödsinn ist. Hunde bzw. Wölfe sind soziale Lebewesen und leben in der freien Wildbahn in familiären Strukturen. Lediglich in Gefangenschaft, bei zusammengewürfelten Wölfen, die sich irgendwie arrangieren müssen, kommt es zu harten Auseinandersetzungen, weil sie sich nicht aus dem Weg gehen können.
Und so eine Situation habt ihr nun quasi zu Hause und müsst erstmal eine familiäre Struktur draus machen. Schwierig, wenn beide Hunde die Spielregeln nicht kennen, die gegenseitige Sprache dabei aber besser verstehen, als die eure.
Das" beißen" als Beschreibung hier zu hart als Beschreibung ist, wird den meisten hier bewusst sein. Beißen endet zumeist in der Tierklinik.
Worauf hier hingewiesen wird, ist dass man es nicht zum ernsthaften Beißen und ernsthaften Auseinandersetzungen kommen lassen soll. Denn wenn immer wieder abgewehrt wird, aber es nicht fruchtet und sich die Tiere nicht aus dem Weg gehen können, irgendwann eine ernsthafte Auseinandersetzung.
Darum eben gar nicht erst zulassen, dass es zu Konflikten kommt.