Hunde sind verschieden.
Meine eine Hündin kann ich auch nicht guten Gewissens mit jedem Kleinhund laufen lassen. Und selbst wenn ich es tue, muss ich immer gucken ob nicht doch was kippt. Um Jagdverhalten geht es da nicht, sondern eine geringe Frustationstoleranz darüber, dass kleine Hunde nicht so können wie sie das gerne wollte.
Aida hingegen legt sich hin, macht langsam, und platt gesagt: Chillt ihr Leben. Die ist absolut Anpassungsfähig was andere Hunde angeht.
Ich halte es für wichtig und richtig, da einen Hundetrainer drauf gucken zu lassen. Ebenso halte ich, unabhängig vom (Spiel/Jagd)-Verhalten deines Hundes, es für richtig, ihn zunächst angeleint zu lassen und deinen Fokus auf den Rückruf zu legen. Das ist nämlich das A und O für Freilauf, gerade mit anderen Hunden. Du musst ihn einschätzen und händeln können. Das es zu einer Verletzung kam, zeigt dass du das noch nicht kannst. Du warst zu langsam und du hast es unterschätzt.
Die Lösung kann daher nicht sein: Wie bringe ich meinem Hund bei, auf kleine Hunde rücksicht zu nehmen (in einem Stadium wo er das nicht kann und sowieso schwer erziehbar/motivierbar ist), sondern: Wie lerne ich Situationen richtig einzuschätzen und meinem Hund somit ein geordneten Zusammenleben mit Hunden zu ermöglichen.
Wir haben hier im Dorf eine Frau mit ehemals fünf Huskys, mittlerweile sind es zwei. Die hat einen eigenen Garten, wo die Hunde ihren Freilauf genießen, weil sie um die Jagdmotivation weiß. Gassi geht die übrigens trotzdem. Täglich um die 15km. Wenn sie auf dem Gassigang jemanden mit Hund trifft, wo die Chemie zwischen den Hunden stimmt, dann läd sie die Leute ein und die Hunde können flitzen.
Es gibt Huskys, die können den Freilauf genießen. Die haben einen Hang zum lernen, oder keinen Bock zu ziehen oder viel zu laufen. Aber das muss man vor Ort sehen. Sollte das bei deinem Husky Jagdverhalten sein, und der Trainer dir das sagen, dann musst du Konsequenzen ziehen. Mit einem Jahr kann ein Hund auch Unverträglichkeiten entwickeln und gar keinem anderen Hund mehr was abgewinnen. Auf den Fall müsstest du ja auch vorbereitet sein und deinen Hund anderweitig Auslastung ermöglichen. Bestenfalls über etwas, dass ihm Spaß macht. Ewig im Kreis mit anderen rennen, ist für einen kurzen Zeitraum erfüllend und auslastend, aber auf die Dauer ganz sicher nicht.
Und da gibt es ganz viele Möglichkeiten über Nasenarbeit oder Zugarbeit angeleint auszulasten. Und damit erhöht man auch die Bindung vom Hund zu sich selbst.
Du hast deinen Hund jetzt schon. Nun musst du dich ihm anpassen und schauen was zu ihm passt. In eine Form lässt ein Husky sich jedenfalls nicht drücken.