Beiträge von Cerberus2021

    Ich finde es seltsam, zu erwarten, dass Tiere etwas "zurückgeben" sollen. Ich schaffe mir Haustiere eigentlich immer aus rein egoistischen Beweggründen an, weil ich mich eben gerne mit diesen Tieren umgebe, gerne mit ihnen zusammenlebe, Sport treibe und ihnen zuschaue, wie sie ihr Verhalten ausleben und mit mir in Beziehung treten.

    Natürlich hatte ich auch beim Hund gewisse Vorstellungen und Erwartungen an unser Zusammenleben, aber ich sehe da keinerlei Verpflichtung für den Hund, mir irgendwas "zurückgeben" zu müssen, sondern ich sehe es als meinen Job, mir erstmal den passenden Hund für meine Vorstellungen zu suchen, und den dann so auszubilden und zu führen, dass wir meine Ziele auch erreichen können. Mein Hund bereichert mein Leben und das Leben meiner ganzen Familie, aber eben einfach, weil er ein Hund ist, weil er meinen Teenie-Kindern geduldig zuhört, wenn sie ihm ihren Kummer ausschütten, weil er uns alle bei Wind und Wetter regelmäßig raus zu Spaziergängen bringt, weil er uns eine völlig neue Welt und Wahrnehmung zeigt, und weil er einfach ein lieber kleiner Kerl ist, der mit seinem süßen Spitzgrinsen und seinen witzigen Einfällen den Tag auflockert.

    Hier nochmal „Team Gebrauchtwagen“ - der größte Wertverlust eines Autos ist im ersten Jahr, den darf gerne jemand anders tragen. Ich kaufe normalerweise relativ alte Autos (8-10 Jahre alt) und fahre sie, bis sie auseinander fallen. Ein Auto ist für mich ein Gebrauchsgegenstand, wenn ich da ständig auf Sauberkeit und Kratzer achten müsste, würde mich das im Alltag unendlich nerven.

    Ich finde, das liest sich bei Dir schon alles sehr dramatisch - aber rein über die schriftliche Kommunikation lässt sich natürlich nicht feststellen, ob Du eben einen etwas "überschwenglichen Schreibstil" hast, oder ob das wirklich alles so schlimm und unzumutbar für Dich ist, wie es hier klingt.

    Hattest Du überhaupt schon mal eigene Tiere? Tierhaltung bedeutet nunmal (auch) Verzicht, Rücksichtnahme, Arbeit und das jeden einzelnen Tag, ein Tierleben lang. Wer schon als Kind damit aufgewachsen ist, dass es im eigenen Alltag eben Tiere gibt, die versorgt werden müssen, ganz egal was man sonst gerade vorgehabt hätte, hat wahrscheinlich weniger Probleme damit, einen Hund ins eigene Leben zu integrieren, als jemand, der das noch nie selbst erlebt hat, so angebunden und fremdbestimmt zu sein. Ich bin ehrlich gesagt schon in Deinem ersten Beitrag etwas über die Wortwahl gestolpert, dass Du einen Hund "adoptierst" (das Konzept finde ich immer etwas befremdlich - auch im Tierschutz kauft man schließlich einen Hund und ich finde, bei dem Ausdruck "Adoption" schwingen oft ziemlich überhöhte Erwartungen an das Tier mit), und dass Du immer wieder betonst, wie viel Zeit und Geld und Aufwand Du in die Suche investiert hast. (War das denn eine schlimme Pflicht und hat das denn gar keinen Spaß gemacht? Ich fand z.B. meine eigene, auch relativ aufwendige Hundesuche einfach nur spannend, über Monate hinweg habe ich lauter nette Besitzer und Züchter von total interessanten Hunden verschiedener Rassen kennengelernt, das war sozusagen Vorfreude pur. Klar, das hat einiges an Zeit und Sprit und Mitbring-Kuchen gekostet, aber das war es mir eindeutig wert.)

    Was mir bisher so ein bisschen fehlt: wo sind denn für Dich die Vorteile darin, einen Hund zu haben? Was wäre denn so Deine Wunschvorstellung vom Leben mit Hund? Der Hund soll Dich im Büro begleiten und öffentliche Verkehrsmittel fahren, aber das sind ja für den Hund und für Dich jetzt nicht gerade die Highlights des gemeinsamen Lebens. Du musst ja nicht hier antworten, aber nachdem Du jetzt vielleicht eine realistischere Idee davon hast, wie das Leben mit eigenem Hund so ist, kannst Du für Dich vielleicht etwas besser einschätzen, ob es Dir das "wert" ist, einen Hund im eigenen Leben zu haben, oder ob Du z.B. lieber ab und zu mal am Wochenende auf einen Hund von Bekannten aufpassen möchtest, und Dir im Alltag eben doch keinen Hund "ans Bein binden" willst?

    Und, der Vollständigkeit halber: auch bei mir lief nicht alles von Tag 1 an rosig mit meinem ersten Hund - auch wenn die Stubenreinheit an sich von Anfang an super klappte, hat Columbus uns an Heilig Abend z.B. alle 30 Minuten ins Wohnzimmer gepieselt vor Stress (obwohl gar keine Gäste da waren und wir nur innerhalb der Kernfamilie ein feierliches Essen hatten, aber das war für den 16 Wochen alten Hund eben schon "zu aufregend" - von Heilig Abend 2021 habe ich also nicht viel mitgekriegt, ich stand immer nur abwechselnd bei Mistwetter mit dem Welpen im Garten herum oder habe drinnen Pfützen aufgewischt). Die ersten Wochen habe ich mich zum Einschlafen jeden Abend und manchmal auch tagsüber mit ins Hundebett oder in den Welpenauslauf gelegt oder gesetzt, damit er zur Ruhe kommt, und abends ist er bis heute manchmal etwas rast- und ruhelos und will raus, will rein, will Action, will einfach nur rumkläffen, ... Ich habe das Leben mit Hund von Anfang an trotzdem als sehr toll und bereichernd empfunden, weil ich es durch meine sonstigen Tiere (und eigene Kinder :ugly: ) auch einfach gewohnt bin, dass man halt mal weniger Schlaf kriegt oder seine Pläne spontan umschmeißen muss, wenn irgendein Kind oder Tier gerade dringend irgendwas braucht.

    Hat der Rasenmäher irgendwo eine Marke und Modellnr aufgedruckt? Wenn ja, googelt das doch mal zusammen mit "Betriebsanleitung" oder "Manual".

    Habt ihr beim Anlassen auch ausgekuppelt oder drehen sich schon irgendwelche Messer oder Räder mit, wenn ihr an der Starterschnur zieht? Hört ihr, wie der Motor sich beim Ziehen an der Anlasserschnur dreht und schon "fast anspringt"?

    luxlori Hast Du Hundehalter im Bekanntenkreis, deren Hunde Du als unkomplizierte, gut erzogene Alltagsbegleiter kennst? Setz' Dich doch mal mit ein oder zweien von denen gemütlich zusammen und lass Dir mal erzählen, wie bei ihnen die Anfangszeit mit ihren jeweiligen Hunden war. Aus Deinen Beiträgen klingt sehr viel Verunsicherung heraus, ob irgendwas jetzt "immer so sein wird" oder ob etwas anderes "nie klappen wird", nur weil es jetzt ganz am Anfang noch nicht rund läuft. Ich denke, es würde Dir bestimmt einige Sorgen nehmen, wenn Du erfährst, dass auch die Hunde, die Du nur als lieb und nett und unkompliziert kennst, nicht von Tag 1 an völlig problemlos im Alltag mitgelaufen sind und auch da einiges an Entwicklung und Arbeit dahintersteckt.

    Für Deinen Hund ist das ja alles sogar nochmal viel heftiger: der ist nicht einfach nur von einem "normalen deutschen Alltagsleben" in ein anderes gekommen, sondern der hat innerhalb von 2 Wochen zwei krasse Kulturschocks hintereinander übergebraten bekommen, zusätzlich zu einer angeschlagenen Gesundheit (massive Verwurmung und möglicherweise noch andere Probleme - er scheint ja vor der Vermittlung nie gründlich untersucht worden zu sein). Da würde ich mich an Deiner Stelle (wenn Du ihn behalten willst) erstmal nur darauf konzentrieren, ihm jetzt die Eingewöhnungsphase zu erleichtern und ihn gesundheitlich auf Vordermann zu bringen, und mich noch nicht damit herumstressen, was später mal klappen oder nicht klappen könnte.

    Ich hab aber auch noch eine Frage: ich suche ein Geschenk für einen Jungen, der 10 Jahre alt wird. Leider habe ich in den letzten Jahren immer ziemlich tolle super Geschenke verschenkt, so dass die Latte ziemlich hoch hängt - aber mir fällt in diesem Jahr nichts ein 🫣 Hat vielleicht jemand von euch noch eine Idee?

    Bei meinem Sohn kam in dem Alter Lego gut an, oder auch die Gravitrax-Kugelbahnsets. Oder ein Ausflug in einen Kletterwald oder eine Trampolinhalle?

    Naszumi Dann würde ich den Hund noch gar nicht mit an den Stall nehmen, sondern mich nur draußen mit Tochter+Pferd treffen, gemeinsame Spazierrunde und dann gehen beide getrennt wieder heim. Ist natürlich nicht hilfreich, dass das gerade alles so ein Organisationsaufwand ist, aber zum Pferd muss die Tochter ja sowieso. Kannst Du da nicht Deine Zeitplanung anpassen und Du triffst sie dann eben nicht bei sich zu Hause sondern direkt irgendwo ein paar hundert Meter hinterm Stall für den Spaziergang? Oder Du suchst in Deiner Umgebung ein "Pferd zum Üben" - hast Du reitende Bekannte, die sich darauf einlassen würden, mit ihrem nervenstarken Pferd und Deinem Hund regelmäßig Spazierrunden zu drehen?