Beiträge von Cerberus2021

    Ich finde "adoptieren" in Zusammenhang mit Haustieren immer ein sehr seltsames Konzept. Ich finde, man kauft Hunde, auch aus dem Tierschutz - dass man ihnen dann ein möglichst gutes und artgerechtes Leben bei sich ermöglicht, und sich natürlich auch nicht vor der Verantwortung drückt, den Hund dann auch für den Rest seines Lebens gut zu versorgen (oder ihm notfalls ein geeignetes neues Zuhause zu suchen), ist für mich schlicht selbstverständlich für eine verantwortungsvolle Tierhaltung, hat aber mit "Adoption" herzlich wenig zu tun.

    Ich würde mal einen anderen Blickwinkel reinbringen: was kannst Du denn einem Hund bieten? Welcher Hund würde denn mit einem Leben bei Dir gut klarkommen und wäre glücklich mit dem, was Du bieten kannst? Als Anfänger macht man naturgemäß eben noch Fehler - das ist aber bei einem Hund "frisch aus der Tötungsstation", der ein Leben in einem mitteleuropäischen Haushalt gar nicht kennt, deutlich problematischer als bei einem Hund, der schon eine ganz gute Vorstellung davon hat, was Menschen in unserer Gesellschaft von ihm erwarten. Daher würde ich an Deiner Stelle nur bei Hunden schauen, die in örtlichen Tierheimen oder auf Pflegestellen in der Umgebung sind.

    Platt gesagt wäre es ja keine "Hilfe" für den Hund, wenn Du nun irgendeinen Hund aus der Tötungsstation rettest, der bei Dir dann aber entweder in ständiger Panik und krank machendem Dauerstress leben würde, weil er z.B. mit dem städtischen Umfeld nicht klarkommt, oder der dann schlimmstenfalls mit Beißvorfällen in eine Tierheim-Einzelverwahrung eingezogen wird, weil Du es als Anfängerin eben nicht geschafft hast, ihm die hierzulande gültigen Spielregeln klarzumachen.

    "Kaum Ansprüche" an einen Hund zu haben, klingt halt auch irgendwie unglaubwürdig. Ich dachte zuerst auch, ich hätte "kaum Ansprüche", aber mal etwas gründlicher betrachtet, muss mein Hund hier eine ganze Menge leisten (unter anderem hoftreu sein, mit Besuchern und Waldarbeitern in seinem Revier klarkommen, freilaufende Hühner und die Hofkatze ignorieren, Auto fahren, regelmäßig 3-4h alleine sein, Familienurlaub, Trubel und Besucherhunde aushalten, leinenführig sein, öffentliche Verkehrsmittel meistern, Ausflüge in die Stadt und in Restaurants meistern, ein ausdauernder Wander- und Reitbegleiter sein, ...) - dabei ist der "nur" ein schnöder Familienhund ohne Hundesport oder sonstige anspruchsvollen Aufgaben.

    Wenn Du im Tierschutz helfen möchtest, würde ich mich an Deiner Stelle vielleicht auch erstmal im örtlichen Tierheim oder bei örtlichen Vereinen melden und dort Hilfe anbieten. Dann kannst Du vielleicht auch etwas Erfahrung mit unterschiedlichen Hundetypen sammeln und Dir klarer werden, was genau für ein Hund bei Dir glücklich werden würde.

    ist eine deutsche Spezialität, dass Haustüren Schnappschlösser haben.

    Bei und hat es innen und aussen Türklinken, wiebei Zimmertüren.

    Bestimmt eine Verschwörung der Schlüsseldienstmafia!

    Ich habe mal in der Steigerung der deutschen Schnappschlösser gelebt: eine Haustür mit Drehknopf innen und außen, wo man mit einem kleinen Hebel unter dem Schnapper den äußeren Drehknopf feststellen kann. Eigentlich total praktisch, man kann entweder problemlos ohne Schlüssel rein und raus, oder man stellt den äußeren Drehknopf fest und hat eine Schnappschloss-Haustür. Man müsste halt nur dran denken, jeweils den kleinen Hebel richtig zu verstellen, *bevor* man die Tür von außen zu zieht, während der Schlüssel drinnen liegt...

    Nochmal eine ganz andere Idee: mein Großspitz wäre mit Deinem Leben ziemlich glücklich. Der wandert gerne und ist geländegängig (wobei ich aber selber kein Hochgebirge gehe, nur Mittelgebirge), ist zwar langhaarig aber sehr pflegeleicht (alle paar Tage 5 Minuten durchbürsten, zweimal im Jahr waschen - der Dreck fällt eigentlich von alleine wieder ab). Spitze sollen als Hofhunde wenig Jagdtrieb haben, auf meinen trifft das auch zu. Er wacht gerne, aber hat auch keinen Schutztrieb. Wachen ist für ihn eher ein „Job“: er sagt kurz Bescheid, wenn ihm etwas auffällt, und sobald ich mich darum kümmere, fühlt er sich nicht mehr zuständig. Noch etwas handlicher wäre ein Mittelspitz.

    Spitze sind eher nichts für allzu ambitionierten Hundesport (wobei es sicher Ausnahmen gibt), aber es sind lustige, quirlige, aktive Hunde, die sich für vieles begeistern lassen. Meiner sucht sehr gerne, hätte aber wahrscheinlich nicht den nötigen Biss für richtige Rettungshundearbeit (wenn es ihm zu anstrengend wird, würde er halt streiken).

    Wenn Du gerade sowieso verschiedene Hundetypen kennenlernst, schau Dir doch auch mal Spitze an.


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    Ich bin gerade im Irlandurlaub und durfte mit diesem coolen Riesen über die Geländestrecke des Hofs galoppieren. Von dieser Höhe aus wirken auch die Sprünge komplett harmlos und man hat das sichere Gefühl, dass dieser Kerl einen überall sicher drüber oder durch bringt, notfalls trampelt der einfach alles platt. :smiling_face_with_heart_eyes:

    (Ich bin 1,73m groß - Roeboy hat locker 1,80m, wenn ich neben ihm stehe ist der Widerrist weit über meinem Kopf.)