Beiträge von Tidou

    Könnte es sein, dass ich mir Gio zu einem Mäkler erzogen habe? Es fing ja an, dass er sein Diätfutter nicht mehr wollte. Dann habe ich von derselben Marke eine andere Sorte ausprobiert. Hat er erst gefressen - dann wollte er es nicht mehr. So war es jetzt immer wieder mit neuen Marken. Nur mittlerweile nimmt er kaum noch Futter an.

    Das ist gut möglich aber ich weiß auch, dass es extrem schwierig ist wenn der alte Hund nicht frisst. Ich bin mir sicher, dass ich Tidou auch zum Mäkler erzogen habe. Hier im Forum liest man ja auch oft, dass es egal ist was der alte Hund frisst. Hauptsache er frisst, auch wenn es nicht gesund ist. Bei uns war es so, dass das Mäkeln immer schlimmer wurde desto mehr Abwechslung es beim Essen gab. Die letzten Monate waren schwierig, Tidou mäkelte oft extrem. Was er am Mittag liebte war am Abend bäh. Da er kein Gramm zu viel hatte und sogar etwas abgenommen hatte, wollte ich natürlich kein Risiko eingehen und er musste seine Medikamente (Cushing) unbedingt mit dem Futter einnehmen. Tidou war ein intelligenter Hund und er hat sehr schnell kapiert, dass er etwas anderes bekommt wenn er nicht frisst. Jetzt im Nachhinein sage ich mir, dass ich es anders hätte machen sollen aber ich brachte es nicht über mich den Hund hungern zu lassen.😔

    Also ne Stunde raus bis mittag und dann Nachmittags die 30min zum Stall, dann dort alleine aufm Hof wuseln (eingezäunt), danach mit zum Ausritt (ich laufe da übrigens…wir verbinden das immer mit dem Spaziergang der Hunde von dort) und danach wieder 30min zurück. Oder eben wenn wir nicht im Stall sind normale Spazierrunden von 30-45min oder nachmittagsausflüge. Oder eben auch mal „nichts“….bei sehr starkem Regen, Hagel, Gewitter oder so.

    Viele unserer Nachbarhunde kommen mit so einem Programm gut klar und die meisten haben sogar weniger Auslauf. Darunter hat es drei Yorkshire Terrier, ein Golden Retriever, ein Labrador-Mix, ein Pudel und ein Bauernhof-Mix. So wie die meisten DF Hunde gefördert und ausgebildet werden, entspricht leider oft nicht der Realität. Unter den Nachbarhunden hat es leider auch welche die nie richtige Spaziergänge genießen dürfen und ihr Leben zwischen Haus und Garten verbringen. Was ich überhaupt nicht gut finde aber es ist leider die traurige Realität für viele Hunde.

    Denkt ihr ein Boston Terrier würde besser passen?

    Boston Terrier haben einen stark verkürzten Fang und werden als Qualzucht angesehen.

    Der Tibet Terrier könnte auch gut passen. Der hat vom Terrier nur den Namen und das Fell kann man kurz halten. Die TT die ich kenne, sind wirklich super mit Kindern.

    Hat man bei dir denn irgendwas diagnostiziert? I

    Tendovaginitis im Bereich des Daumens mit begleitender Kompression im Karpaltunnel. Die Ursache ist unklar. Es erfolgte bereits eine Behandlung mittels Kortikosteroidinjektionen. Unter begleitender funktioneller Therapie verbesserten sich seither zumindest Daumenbeschwerden. Ich kann auch wieder Flaschen öffnen. Aber meine Finger sind seit Rückgang der Schwellungen und der gesteigerten Nutzung der Hand merkwürdig. Heute ist wieder ein doofer Tag. Ich möchte sie am liebsten dauerhaft ziehen/strecken/knicken, um Schmerz mit Schmerz zu beruhigen.

    Mein Arm und meine Schultern werden auch bereits mitbehandelt. Ich habe auch Rückentraining. Aber die Symptome bleiben. Es ist wie Krampfen, aber anders.

    Bei mir hat Akupunktur sehr gut geholfen. Man muss nur einen guten Therapeuten finden.

    Alles Gute!

    Kleiner Nachtrag

    Die letzten Tage wollte Tidou seine Medikamente nicht mehr einnehmen. Sogar das Vetmedin, dass er seit Jahren ohne Probleme einnahm wollte er nicht mehr. Er bekam auch seit etwa zwei Jahren etwas hartes Brot bevor wir ins Bett gingen, auch das nahm er nicht mehr.

    Die letzten Nächte schlief er in meinen Armen, das war für mich auch ein Zeichen, dass etwas nicht mehr stimmte. Normalerweise wollte er am Abend seine Ruhe und er schlief in seinem Hundebett im Büro.

    In der letzten Nacht als er so nervös herumlief, nicht zur Ruhe kam, diese vielen Zuckungen hatte und sich nicht mehr schütteln konnte, gab ich ihm ein Beruhigungsmittel. Wir hatten dieses Medikament in der Klinik bekommen, er musste es vor den Ultraschalluntersuchungen einnehmen. Er schlief dann ganz ruhig auf mir ein. Hätte das Medikament ihn nicht beruhigt, wären wir noch mitten in der Nacht in die Klinik gefahren. Es wäre ihm gegenüber nicht fair gewesen ihn in diesem Zustand zu lassen.

    Wie schon geschrieben, ich frage mich noch oft was passiert ist, wieso sich sein Zustand so schnell verschlechtert hatte. Es wäre sicher einfacher wenn wir wüssten was er genau hatte aber ich denke es wäre ihm gegenüber nicht fair gewesen noch weitere Untersuchungen zu machen. Die Tierärzte haben uns auch davon abgeraten. Aber ja, mein Kopf sagt mir, dass unsere Entscheidung die richtige war aber mein Herz sagt das Gegenteil. Es ist schwierig.😞

    Wie waren eure Hunde die letzten Tage drauf? Und was waren Zeichen das es nicht mehr geht bzw wirklich vorbei ist?

    Tidou war eigentlich medizinisch gut eingestellt. Er bekam Trilostan (Vetoryl) seit Juli 2024. Er hatte eine kleine Vergrösserung auf einer Nebenniere aber es wurde nicht ausgeschlossen ob er zusätzlich noch einen Tumor in der Hypophyse hatte. Da er auch ein Problem mit der Herzklappe hatte, wollten die Tierärzte in der Klinik keine weiteren Untersuchungen (MRT oder CT) machen.

    Er hatte keinen Hängebauch und auch sonst eigentlich sehr wenige äusserliche Anzeichen die Cushing Patiente oft haben. Ohne Medikamente, also mit einem erhöhtem Cortisol Wert, ass er ziemlich gut aber seit der Medikamentengabe war es wirklich schwierig ihn zu ernähren. Er mäkelte extrem.

    Bis eine Woche bevor er über die Regenbogenbrücke ging, war er noch richtig fit und grosse Spaziergänge waren überhaupt kein Problem. Das Mäkeln wurde in den letzten Monaten schlimmer, manchmal hatte ich das Gefühl, dass er essen möchte aber irgendwie nicht wusste was er essen will. Was ihm am Mittag mundete, gefiel ihm am Abend schon nicht mehr. Natürlich bekam er immer was Feines daruntergemischt aber auch das half nicht immer.

    Seit Ende August hatte er manchmal kleine Zuckungen mit dem Kopf und das wurde eine Woche bevor er über die Regenbogenbrücke ging viel schlimmer. Er viel auch fast um und plötzlich stand er vor seinem Trinknapf und schaute ins Leere. Es sah so aus als wüsste er nicht mehr was er wollte oder wie er trinken sollte. Dann zuckte sein Kopf zwei- dreimal und er fing an zu trinken. Manchmal trank er nichts und ich musste ihm das Wasser mit einer Spritze geben. Zwei Tage später ging es ihm besser und ich hatte das Gefühl, dass er es schaffen wird, aber dann ging es wieder bergab.

    Wir waren in dieser letzten Woche zweimal in der Klinik. Sie haben uns dort empfohlen kein CT oder MRT zu machen, da es nichts ändern würde. Tidou war über 16 Jahre alt. Ultraschall wurde noch einen Monat vorher gemacht und in der letzten Woche wurde noch das Blut kontrolliert aber alles war im grünen Bereich. Zwei Leberwerte waren minimal erhöht aber es hiess, dass sei nicht abnormal bei Hunden mit Cushing. Für mich hatte er ein neurologisches Problem.

    Tidou ass fast nichts mehr und er hatte innerhalb einer Woche fast ein Kilo abgenommen. Das war für einen 8 Kilo Hund natürlich sehr viel. Er war gefühlt nur noch Haut und Knochen. Die Zuckungen am Kopf wurden mehr und dieses „ins Leere“ schauen kam auch öfters vor. Er schien keine Schmerzen zu haben aber er wollte nur noch in unseren Armen sein. Wenn ich ihn in sein Hundebett legte, stand er wieder auf und lief herum.

    In der letzten Nacht wurden die Zuckungen mehr und er stand wieder öfters vor dem Trinknapf und starrte ins Leere. Er kam nicht zur Ruhe auch nicht in unseren Armen. Seltsamerweise konnte er sich auch nicht mehr schütteln. Er lief herum, er tat mir so leid und in diesem Moment wusste ich, dass er so keine Lebensqualität mehr hatte und das nicht schütteln können war für mich ein Zeichen, dass er neurologische Probleme hatte. Wir hätten vielleicht noch ein paar Tage warten können, aber ich hatte Angst, dass er plötzlich doch leiden könnte und das wollte ich nicht.

    Ich muss zugeben, manchmal frage ich mich ob wir nicht noch hätten warten sollen, war es zu früh? Es ging alles so schnell, innerhalb einer Woche baute er so extrem ab. Manchmal überlege ich was ich noch alles hätte probieren können um ihn zum Essen zu bringen. Ich habe aber so vieles probiert und am letzten Tag nahm er sogar seine Lieblingsleckerli nicht mehr. Aber es ist für mich immer noch schwierig seinen Tod zu akzeptieren da wir keine Diagnose hatten, nicht genau wissen, wieso er diese Zuckungen und Aussetzer hatte. Tidou ging am 9. Dezember über die Regenbogenbrücke und jetzt, 5 Monate später, tut es mir immer noch so weh.😭