Beiträge von Clover

    Hundundmehr

    Ich schätze mal, dass es kaum einen HH geben dürfte, der sowas nicht mit seinem panischen Hund versucht. Aber leider ist das halt in den seltensten Fällen von Erfolg gekrönt. Das liegt zum Einen daran, dass die meisten Hunde sehr genau unterscheiden, was da knallt und es damit schwierig bis unmöglich wird, ein Geräusch zu finden, dass nah genug am Feuerwerk ist, ohne den Hund gleich komplett ins Meiden zu bringen.

    Zum Anderen müsste man das eigentlich über einen langen Zeitraum trainieren können, ohne dass es dann doch wieder ständig unkontrolliert irgendwo böllert, was in vielen Gebieten mittlerweile quasi unmöglich geworden ist.

    Zudem muss man grad bei misstrauischen Hunden aufpassen, dass man nicht aus Versehen positive Dinge negativ verknüpft statt anders herum (also z. B. bei jedem Knall kommt die Leberwursttube aus der Tasche, also fängt Hund an, die Leberwursttube zu meiden...).

    Klar ist es trotzdem nicht verkehrt, zumindest zu versuchen, gegen die Angst zu trainieren, aber das ist halt leider nicht mal ansatzweise so einfach gemacht, wie du es darstellst.

    Kleinstparteienvertreter mit putzigen Meinungen:

    Als ob das hantieren mit Sprengstoff (damit meine ich jede Pyrotechnik) keine Auswirkungen auf andere hätte - dieses pervertierte Freiheitsverständnis ist das Problem.

    Eigenverantwortung, so wichtig :klugscheisser:. Und funktioniert auch tippitoppi, gleich nach der Selbstverpflichtung von Unternehmen!

    Im Radio kam ein Interview dazu, man soll doch die Bürger nicht so bevormunden mit einem Böllerverbot :klugscheisser:

    Total logisch die Argumentation, es darf sich ja auch jeder ein Maschinengewehr kaufen und damit rum ballern oder mit 100 km/h durch die Innenstadt brettern, Selbstbestimmung ist schließlich deutlich wichtiger als der Schutz Dritter...

    Derartige Dinge sind auch heute schon verboten - mit dem was man in Deutschland legal kaufen kann (Stufe 2) kann man weder Fenster zum zersplittern bringen, noch sich oder anderen Gliedmaßen wegsprengen

    Man wüsste aber auf alle Fälle, dass es definitiv illegal ist, wenn es irgendwo böllert. Aktuell ist es halt so, dass sich die Polizei schlicht nicht darum schert, wenn man Feuerwerk meldet.

    Und mMn könnte man das Ganzen auch viel einfacher verfolgen, wenn die Masse an Feuerwerk drastisch abnehmen würde, weil man es eben nicht mehr so einfach kaufen könnte. Wie soll man aktuell an Silvester illegales von legalem Feuerwerk unterscheiden, wenn es überall rumst und knallt, wie soll man heraus finden, wer den Polenböller gezündet hat und wer den legal erworbenen Chinaböller?

    Und spätestens Corona hat doch eigentlich mehr als deutlich gezeigt, dass so ein Verbot eben doch eine ganze Menge bringt - aller Unkenrufe zum Trotz, dass sich ja dann angeblich alle illegal was besorgen...

    Es ist irgendwie so deprimierend... Ich habe es immer geliebt, wenn die dunkle Jahreszeit losging. Kaum noch Menschen unterwegs, die Stille, wenn man im Dunkeln durch die Welt wandert, im Advent dann überall die schönen Lichter, wenn man wieder in die "Zivilisation" kommt...

    Jetzt ist es nur noch ein monatelanger Spießrutenlauf mit dauerangespanntem Hund, der kaum laufen mag, ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann der letzte entspannte Spaziergang war. Es ist einfach so zum Kotzen.

    Und jetzt nach den aktuellen Ausschweifungen, die nun wirklich absolut niemanden mehr überraschen können, wird wieder ganz betroffen getan. Ja was erwartet man denn, wenn alles rund um illegales Geböller das ganze Jahr hindurch als Kavaliersdelikt behandelt wird.

    Ich merke meinen Hunden keinen Unterschied an, ob die nackig, mit Halsband oder Geschirr unterwegs sind. Ich hab allerdings nicht gern grundlos Geschirre an den Hunden, weil die halt doch den Bewegungsablauf einschränken, egal, wie gut sie sitzen. Daher ziehe ich Geschirr für längeren Freilauf aus.

    Ansonsten kommt es darauf an, wo wir unterwegs sind. Die Große läuft immer frei, wenn wir nicht an der Straße laufen, da hab ich auch oft gar nichts am Hund oder in städtischem Umfeld idR ein Halsband. Die Kleine ist stellenweise noch an der Schlepp, da hat sie dann Geschirr an und entweder bleibt das auch im Freilauf an oder ich ziehe es aus und stattdessen ein Halsband an, weil ich an ihr immer noch irgendwas mit meiner Telefonnummer haben möchte.

    Hier hat es ab 16 Uhr durchgängig geknallt, es gab nicht 5 Minuten, in denen ich noch mal kurz mit den Hunden in den Garten gehen konnte. Jetzt sind sie immer noch am böllern, auch wenn es zumindest langsam etwas weniger wird.

    Wie es in Leipzig aussieht, will ich gar nicht wissen, wenn es hier in der Kleinstadt schon so rund geht. Wird wirklich jedes Jahr schlimmer.

    Naja ... diejenigen, die das wirklich wollen, besorgen sich das sowieso aus anderen Quellen (Ausland, Internet). Und dann so richtig hartes Zeug, was hier ohnehin illegal ist.

    Es macht aber nun mal einen riesigen Unterschied, ob ich vollkommen legal zentnererise Feuerwerk ganz bequem aus dem Supermarkt nebenan nach Hause tragen kann oder mir das einfach im Netz bestelle, oder ob ich auf illegale Quellen angewiesen bin, selber Feuerwerk aus dem Ausland ins Land schmuggeln muss etc.

    Hat man doch während Corona gesehen. Illegal besorgtes Feuerwerk gab's natürlich trotzdem, aber es war nicht einmal ansatzweise so schlimm, wie normalerweise. Und wenn auch noch der bloße Besitz strafbar wäre (man also noch nicht mal jemanden in flagranti erwischen müsste, weil Böller dabei haben schon verboten ist), macht es das auch noch mal einfacher, was Kontrollen angeht.

    Klar wird man nicht alles verhindern können, aber es wäre schon mal ein riesiger Schritt in die richtige Richtung. Und mMn ist das so eine Sache, wo vorher Zeter und Mordio geschrien wird, sich alle Maulhelden damit brüsten, dass sie das dann erst Recht machen, und in ein paar Jahren kräht kein Hahn mehr danach, weil's einfach normal geworden ist.

    Und ganz allgemein kann ich diese "Man kann es ja eh nicht komplett verhindern" - Haltung absolut nicht verstehen. Mit dem Argument müsste man auch Mord und Totschlag legalisieren, passiert ja schließlich trotz Verbot...

    Etreme Umweltbelastung, Wild- und Haustiere, die tage- oder sogar wochenlang in ständiger Angst und Panik leben müssen oder das gleich ganz mit dem Leben bezahlen, Rettungskräfte im Dauereinsatz usw. usf.

    Und auf der anderen Seite "Tradition" und Aberglaube als Rechtfertigung?

    Ernsthaft jetzt? :omg: