Beiträge von Clover

    Macht ein Hund mit kleinen Kindern überhaupt Sinn? Oder sollten sie doch deutlich größer sein?

    Das kommt darauf an, ob ihr trotzdem täglich reine Hundezeit einplanen könnt, während einer auf die Kinder aufpasst.

    Denn Spaziergänge mit Kleinkindern sind für den Hund idR unheimlich öde, weil man nicht vorwärts kommt. Und den Hund erziehen, vielleicht mit Schleppleine hantieren etc., während man gleichzeitig die Kinder im Auge behalten muss, ist auch nicht so das Wahre. Allein zu Hause lassen kann man die Kinder aber auch noch nicht. Daher würde ich auf jeden Fall einplanen, dass man zumindest 1x täglich nur mit Hund und ohne Kinder spazieren geht, damit man sich auf den Hund konzentrieren kann und der auch zu seinem Recht kommt.

    Ich kenne leider sehr viele Eltern mit kleinen Kindern, die das unterschätzt haben und dachten, man ist ja eh mit dem Kind draußen, dann nimmt man den Hund halt mit, so einfach ist es dann aber doch nicht.

    Ansonsten fände ich einen kleineren Hund besser geeignet als einen Labbi oder Goldie. Denn kleine Hunde kann man viel einfacher mitnehmen (Stichwort Fahrradkorb, Tasche in trubeligen Situationen), sie sind eher gern gesehen als große Hunde und oft wird auch eher mal ein Auge zugedrückt, wenn irgendwo Hunde eigentlich nicht erlaubt sind. Und mit kleinen Kindern ist es auch von großem Vorteil, wenn man den Hund rein kräftemäßig locker halten kann (zerrender, pöbelnder 5 kg-Hund am Kinderwagen oder mit Kleinkind an der Hand ist nervig; die gleiche Situation mit 30kg ist kaum händelbar und gefährlich).

    Sind Dalmatiner wirklich sooo extrem temperamentvoll? Ich kenne mittlerweile auch einige, aber ich finde die alle recht moderat vom Energielevel her. Also keine Schnarchnasen, aber auch nicht ständig drüber :denker:

    Ich hab mal irgendwo den tollen Tipp gelesen, man soll einfach ein dekoratives Tuch über die unordentliche Ecke drapieren, wenn spontaner Besuch kommt und man nicht so schnell aufräumen kann.

    Hab mir dann vorgestellt, wie ich den Besuch durch meine vollständig mit Tüchern verhangene Wohnung führe, in der nur ein Stück vom Sofa raus guckt und irgendwie weiß ich nicht, ob das so gemeint war :rollsmile:

    Wenn das am Rand stehen für den entgegenkommenden Hund ein Problem ist, kann man sich ja immer noch verständigen, ob einer vielleicht weiter ausweichen kann oder ob man schnell vorbei geht. Aber wenn das Stehenbleiben dem eigenen Hund hilft und es dem Gegenüber egal ist, würde ich das auch nutzen. Man kann ja miteinander reden.

    Ich fand es auch immer echt knifflig, einen kleinen Hund so vorbeizulotsen. Weil man die Leine nicht richtig kurz nehmen kann und mit dem Körper blocken ist bei so nem kleinen Wuselding auch echt schwer. Das find ich mit großem Hund einfacher.

    Hier hat doch niemand geschrieben, dass man erwartet, dass kleine Kinder wie Roboter funktionieren. Es geht darum, dass es vielen Eltern schlicht egal ist, was ihre Kinder treiben und zwar von allen Rücksichtnahme und Verständnis fodern, das aber anderen nicht entgegen bringen.

    Wenn ein Kind auf dem Laufrad vorneweg marschiert, nicht auf die rufenden Eltern hört und die ihr Kind erst eingeholt haben, wenn es schon fast in meine Hunde gefahren ist, verbuche ich das unter "kann passieren".

    Schlendern die Eltern aber seelig lächelnd hinter ihrem Kind her und beobachten entspannt, wie das da gleich fremde Hunde umfährt, ist das schlicht unverschämt. V. a. weil dann idR nicht mal ne Entschuldigung kommt, sondern noch Gemotze, wenn man das Kind dann halt selber stoppen muss.

    Natürlich gibt es auch sehr viele nette und rücksichtsvolle Eltern, nicht dass es jemand falsch versteht. Aber wie immer bleiben einem die blöden Begegnungen stärker im Gedächtnis haften.

    Jeder muss alle Kinder toll finden, alle Eltern und Kinder haben immer einen Bonus und eine Sonderbehandlung verdient und können sich übergriffig und wie offene Hose aufführen. Und wenn dann jemand die Frechheit besitzt, die eigenen Schutzbefohlenen und die Individualdistanz durchzusetzen, dann geht das mal gar nicht, denn "Es sind Kinder!!!"

    Genauso ist es. Und um den Bogen zum "Familienhund" zu schlagen: wenn sich Eltern mit diesem mindset dann einen Hund kaufen und ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass der alles zu ertragen hat und immer nur lieb und duldsam zu sein hat, weil die eigenen Kinder sich eben wie Kinder benehmen und man die ja nicht einschränken kann/der Hund unter den Kindern zu stehen hat etc....

    Ja, dann wird's schnell gefährlich. Weil dieser Gedanke, ich schränke doch mein Kind nicht wegen einem Hund ein, leider immer noch sehr verbreitet ist.

    Klar können die Kinder nix dafür, dass ihre Eltern verantwortungslos sind, aber Sorry das ist nicht mein Problem. Und ich fühle mich schlicht und ergreifend nicht für anderer Leute Nachwuchs verantwortlich. Ich will weder fremde Kinder erziehen, noch pädagogisch wertvolle Gespräche mit ihnen führen, noch sie unterhalten.

    Ich verstehe auch nicht, wieso man anscheinend nur dann von unerzogenen Kindern genervt sein darf, wenn man selber welche hat :ka:

    Übrigens werd ich bei unhöflichen und übergriffigen Erwachsenen genauso deutlich. Man hat grad in der Stadt einfach so viele Begegnungen mit Bekloppten, da hat man irgendwann keine Lust mehr auf geduldiges Erklären.

    Ellazena

    Ich vermute, die meisten Hunde haben im Alltag deutlich weniger Programm und Abwechslung als dein Hund. Und müssen häufiger zurück stecken, weil grad viel Arbeit, zusätzliche Hobbys, Kind krank usw. usf.

    Hundesport ist sicher nett, aber nun auch nichts, was jeder Hund zwingend braucht und es gibt mMn keinen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben, weil das aktuell nicht auf dem Plan steht.

    Und lass dir bitte auch nicht einreden, es wäre verwerflich, auch mal Dinge ohne Hund zu machen. Denn natürlich ist auch sowas wichtig und selbst wenn der Hund an diesen Tagen mal kürzer raus kommt, weil dafür dann vielleicht die Kraft fehlt, dann ist das halt so.