Wegen alleine bleiben wurde schon einiges geschrieben, zum King Charles auch.
Der Sheltie kann zum kläffen neigen. Bei der Rassewahl ist es immer gut, sich zu fragen, ob man auch mit den negativen Eigenschaften der Rasse klarkommt. Kann man damit umgehen, gibt's einen Plan?
Rasseeigenschaften kann man nur in Maßen bis gar nicht wegtrainieren. Ein Wachhund hat z.B. das Wachen genetisch ganz tief in sich verankert. Man kann ihm das Melden verbieten, kann versuchen, es ihm abzuerziehen. Der Hund wird aber kreuzunglücklich sein, wenn er nicht bescheid sagen darf, dass er ein komisches Geräusch gehört hat. Das ist sein Lebensinhalt, sein Daseinszweck, das steckt ihm im Blut. Und am Ende kann dann passieren, dass er trotzdem wacht, weil er nicht anders kann und die Beziehung zum Besitzer gestört ist, weil der es nicht versteht und dagegen arbeitet. Deshalb holt man sich einen Spezialisten nur, wenn man die dazugehörigen Eigenschaften begrüßt und damit aktiv arbeiten will.
In der FCI Klasse 9 z.B. sind Begleithunde zusammengefasst. Auch die besitzen z.B. (sehr moderaten!) Jagd- oder Wachtrieb, sind echte Hunde mit Erziehungsbedarf und Bewegungsdrang. Allerdings von Hundeanfängern ohne hundesportliche Ambitionen oder speziellen Aufgaben für den Hund, wesentlich leichter zu erziehen und zu führen.
Die optische Ausrichtung ist verständlich. Bei der Rassewahl kann sie euch aber tatsächlich zum Verhängnis werden. Erstens werden gut passende Rassen damit u.U. ausgeschlossen. Zweitens wird weder Hund noch Mensch glücklich, wenn der Hund zwar schön ist, aber Nerven frisst ohne Ende und einfach nicht in den Alltag und ins Leben passt. Grad als Anfänger hat man im Normalfall mit einer ganz einfachen, unkomplizierten Rasse schon ordentlich die Hände voll zu tun. Man unterschätzt die Umstellung des Lebensalltages, die Einschränkungen, die sich ergeben werden und die Komplexität von Körpersprache und Kommunikation mit dem Hund.
Bei drei Stunden Gassizeit überschätzt ihr den Bewegungsbedarf eines Hundes gewaltig. Anfang geht man mit Welpen für 5 oder 10 min raus (an der Leine), sitzt mal ½ h im Gras und beobachtet Schmetterlinge und Radfahrer, achtet darauf, dass der Welpe möglichst gut stubenrein wird, seine Zähnchen nicht unkontrolliert einsetzt, mit souveränen Althunden und freundlichen Welpen Sozialkontakt üben kann und das Wichtigste: genug Ruhe bekommt und schläft (die Ruhezeit liegt bei ca. 16 h bis 18 h täglich).
Dann irgendwann kann man mit Tricks anfangen (Sitz, Platz, Fuß), Leinenführigkeit üben, den Radius und den geistigen Input erweitern bis man beim erwachsenen Hund auf 1- 2 h Gassizeit täglich kommt.
Wenn der Hund regelmäßig zu einer Person mit soll, die Hunde nicht mag, ist "quadratisch, praktisch, gut" bestimmt auch die beste Variante. In dem Fall "klein, freundlich, süß". Andererseits lässt man den Hund einfach zuhause in der Zeit, was für alle wahrscheinlich die stressfreieste Lösung ist (das kann allerdings, wie schon erklärt wurde, auch mal mehrere Monate dauern).
Am.Besten ist es, sich zu Trainingszeiten mal an den Rand einer Hundeschule zu stellen, auf Ausstellungen zu gehen, im Park Gassigänger zu beobachten, mit Hundebesitzern in Kontakt zu treten. Dann sieht man live und in Farbe, wie die einzelnen Hunde so drauf sind, welche Eigenarten und Verhaltensweisen sie haben und kann dann besser einschätzen, was gefällt mir, was liegt mir, was will ich gar nicht.