Beiträge von King-Kong

    Mich verwirrt, dass ich die "ständigen Hund-Pferd-Vergleiche" nicht gelesen habe, von denen Du sprichst.

    Die Vergleiche stammen aus dem anderen Thread, der hier schon verlinkt wurde. Wenn man den nicht kennt, kann @Zwerg14 s Post verwirrend erscheinen.

    Es steckt aber schon was Wahres dahinter. Man kann aus dem Erfahrungsschatz mit Pferden bestimmt viel in die Hundeerziehung mitnehmen. Allerdings muss man den Hund als Beutegreifer und direkten Mitbewohner gesondert betrachten und viele Vergleiche mit dem im Stall lebendenden Fluchttier Pferd hinken gewaltig. Es behindert einen doch selbst, wenn man sich ständig das Pferd als Referenzbeispiel vor Augen führt und sein Wissen darüber auf den Hund umlegen will.

    Wenn du ein gutes Gefühl dabei hast, stell alle Körbchen auf, ansonsten nur eines oder gar keines, wie dir beliebt. Stell sie in einer Reihe auf oder in jedem Raum eines oder passend zur Einrichtung.

    Wenn der Hund raus muss, muss er raus. Das hängt davon ab, wann er zuletzt draussen war, getrunken hat, ob er Stressdurchfall hat oder ob ihm drinnen ein Missgeschick passiert. Er wird es dir zeigen wenn er raus muss (durch Winseln, an der Türe kratzen, am Boden schnüffeln...) oder auch nicht.

    Die Wohnung ist halbwegs hundesicher wenn der Hund an keine Medikamente, giftige Pflanzen, giftige Lebensmittel, Birkenzucker, Schokolade, keine Stromkabel, keine offenen Fenster kann. Auf exrem rutschig Böden gehört evtl. ein Teppich, der ohnehin bald wieder weg kommt weil schmutzig.

    Wenn es euch gut tut, geht zu zweit Gassi oder einer geht alleine. Oder einer geht und der andere schleicht mit Fotoapparat hinter euch her und tut so, als ob er euch nicht kennen würde.

    Soll heissen: Keep cool, hör aufs Bauchgefühl, behalt die Nerven im Zaum, so ein Hund ist keine Raketenwissenschaft! Für den ist alles neu und ob da ein oder fünf Betten stehen, ist ihm doch völlig egal! Sei locker und selbstbewusst. Wenn du was willst vom Hund, dann denk kurz daran, was genau er machen oder lassen soll bevor du was sagst. Dann bleibst du authentisch und klarer in deiner Aussage.

    Wenn was schief geht, aufstehen, Krönchen richten, das nächste Mal besser machen. Ihr habt euch doch ganz bewusst den schwierigeren Kandidaten ausgesucht. Offensichtlich traut ihr euch den zu, also habt ein bisschen Mut! Das wird schon!

    Beim Kooiker gibt's Wartezeiten von zwei bis drei Jahre soweit ich weiss (wenn man einen Züchter findet, der einem einen Welpen geben würde).

    Bitte lasst die Finger von allen Mini- doodle und sonstigen Mischungen! Der Aussi ist ein Spezialist und gehört in fähige Hände. Wenn ihr einen ruhigen Hund wollt, liegt der Aussi ganz am anderen Ende eurer Suchskala. Hütehunde sind geistig unglaublich rege und reaktionsschnelle Hunde, ständig bereit zu arbeiten, bekommen alles in ihrer Umgebung mit, reagieren stark auf Bewegungsreize und hören quasi alles. Darauf sind sie genetisch selektiert. Man muss ihnen ganz klar vermitteln, wann Ruhe zu herrschen hat und dass sie auch mal abschalten können. Tolle, faszinierende Hunde und wunderschön, keine Frage. In den richtigen Händen und sportlich geführt oder arbeitend. Ausserdem haben Aussis des öfteren Probleme mit Artgenossen und Wachtrieb ist ihnen auch nicht fremd.

    Edit: hat sich überschritten, gut, dass ihr beim Aussi so denkt!

    Ähm, bitte was?

    3 Stunden ist eine gute Zeit und definitiv nicht gewaltig überschätzt. 1 Stunde Gassi täglich, das sind 4 15 Minuten Pipirunden oder den Hund einfach nur mal in den Garten lassen... Das ist aufs Klo gehen, nicht Gassi gehen. Und das ist definitiv zu wenig.

    Die TE spricht von Gassizeit, die Pipirunden sind ja ohnehin nach Bedarf und gar nicht mit eingerechnet, so hab ich das zumindest verstanden. :ka:

    Im Endeffekt meinen wir wahrscheinlich ungefähr das gleiche. Beim Rest geb ich dir völlig Recht (Omahunde usw.)

    Thema alleine bleiben: zu allen Überlegungen möchte ich noch zusätzlich anbringen, dass es natürlich möglich ist, dass der Hund während der 7 Stunden bellt, jault, winselt usw. Das nachbarschaftliche Verhältnis wird da mehr als überstrapaziert bis hin zum raschen, erforderlichen Wohnungswechsel. Deshalb ist es umso wichtiger, dass der Hund vernünftig und sicher ans alleine bleiben gewöhnt wird und dass man sich nicht unbedingt eine Rasse nimmt, die zum Wachen neigt, lautfreudig ist oder nicht gut alleine bleiben kann.

    Wenn der Partner zum Hund überredet werden muss, wäre folgendes zu bedenken: Der Hund gehört dir, der Partner akzeptiert, dass er da ist. Alles, was den Hund betrifft, regelst du. Ist möglich und gar nicht so selten. Ihr müsst euch aber klar sein drüber, dass der Partner nie ganz frei ist von Verpflichtungen und trotzdem immer eingebunden sein wird. Ein Hund braucht sofortiges Feedback auf sein Tun (binnen Sekunden). Wenn er also was macht, das er nicht soll (Essen vom Tisch klauen z.B.) muss dein Partner sofort richtig handeln und kann nicht warten, bis du zwei Minuten später vom WC zurück bist.

    Auch muss er selbst an der Bindung zum Hund arbeiten, da kannst du weder was dafür noch dagegen machen, das ist seine Arbeit und seine Zeit, die er investieren muss. Es gibt auch "Einmannhunde", die sich fest an einen Menschen binden und andere Familienmitglieder mehr oder weniger ignorieren (auch bei Kommandos im blödesten Fall). Diese Rassen kommen aber für euch ohnehin eher nicht in Frage.

    Besuch übers Wochenende bei den Eltern: da würd ich die Fronten vorher klären! Sonst steht ihr da und es ist entweder kein Besuch möglich oder der Hund muss fremdbetreut werden. Nicht jeder mag Hundehaare, Hundesabber, Pfoten- und Nasenabdrücke, diverse Gerüche, Blut (Läufigkeit) oder Samenflüssigkeit (wenn ein Rüde hormonbedingt tropft), Geräusche (in einer neuen Umgebung kommen Hunde oft nicht zur Ruhe und stromern die halbe Nacht umher, bellen, jaulen, winseln auch vermehrt) und diverse Grauslichkeiten (ein Hund wälzt sich in Aas, übergibt sich auch mal oder würgt gelben Schleim hoch, wenn er Gras gefressen hat), Parasiten (Würmer, Zecken) usw. im Haus.

    Wegen alleine bleiben wurde schon einiges geschrieben, zum King Charles auch.

    Der Sheltie kann zum kläffen neigen. Bei der Rassewahl ist es immer gut, sich zu fragen, ob man auch mit den negativen Eigenschaften der Rasse klarkommt. Kann man damit umgehen, gibt's einen Plan?

    Rasseeigenschaften kann man nur in Maßen bis gar nicht wegtrainieren. Ein Wachhund hat z.B. das Wachen genetisch ganz tief in sich verankert. Man kann ihm das Melden verbieten, kann versuchen, es ihm abzuerziehen. Der Hund wird aber kreuzunglücklich sein, wenn er nicht bescheid sagen darf, dass er ein komisches Geräusch gehört hat. Das ist sein Lebensinhalt, sein Daseinszweck, das steckt ihm im Blut. Und am Ende kann dann passieren, dass er trotzdem wacht, weil er nicht anders kann und die Beziehung zum Besitzer gestört ist, weil der es nicht versteht und dagegen arbeitet. Deshalb holt man sich einen Spezialisten nur, wenn man die dazugehörigen Eigenschaften begrüßt und damit aktiv arbeiten will.

    In der FCI Klasse 9 z.B. sind Begleithunde zusammengefasst. Auch die besitzen z.B. (sehr moderaten!) Jagd- oder Wachtrieb, sind echte Hunde mit Erziehungsbedarf und Bewegungsdrang. Allerdings von Hundeanfängern ohne hundesportliche Ambitionen oder speziellen Aufgaben für den Hund, wesentlich leichter zu erziehen und zu führen.

    Die optische Ausrichtung ist verständlich. Bei der Rassewahl kann sie euch aber tatsächlich zum Verhängnis werden. Erstens werden gut passende Rassen damit u.U. ausgeschlossen. Zweitens wird weder Hund noch Mensch glücklich, wenn der Hund zwar schön ist, aber Nerven frisst ohne Ende und einfach nicht in den Alltag und ins Leben passt. Grad als Anfänger hat man im Normalfall mit einer ganz einfachen, unkomplizierten Rasse schon ordentlich die Hände voll zu tun. Man unterschätzt die Umstellung des Lebensalltages, die Einschränkungen, die sich ergeben werden und die Komplexität von Körpersprache und Kommunikation mit dem Hund.

    Bei drei Stunden Gassizeit überschätzt ihr den Bewegungsbedarf eines Hundes gewaltig. Anfang geht man mit Welpen für 5 oder 10 min raus (an der Leine), sitzt mal ½ h im Gras und beobachtet Schmetterlinge und Radfahrer, achtet darauf, dass der Welpe möglichst gut stubenrein wird, seine Zähnchen nicht unkontrolliert einsetzt, mit souveränen Althunden und freundlichen Welpen Sozialkontakt üben kann und das Wichtigste: genug Ruhe bekommt und schläft (die Ruhezeit liegt bei ca. 16 h bis 18 h täglich).

    Dann irgendwann kann man mit Tricks anfangen (Sitz, Platz, Fuß), Leinenführigkeit üben, den Radius und den geistigen Input erweitern bis man beim erwachsenen Hund auf 1- 2 h Gassizeit täglich kommt.

    Wenn der Hund regelmäßig zu einer Person mit soll, die Hunde nicht mag, ist "quadratisch, praktisch, gut" bestimmt auch die beste Variante. In dem Fall "klein, freundlich, süß". Andererseits lässt man den Hund einfach zuhause in der Zeit, was für alle wahrscheinlich die stressfreieste Lösung ist (das kann allerdings, wie schon erklärt wurde, auch mal mehrere Monate dauern).

    Am.Besten ist es, sich zu Trainingszeiten mal an den Rand einer Hundeschule zu stellen, auf Ausstellungen zu gehen, im Park Gassigänger zu beobachten, mit Hundebesitzern in Kontakt zu treten. Dann sieht man live und in Farbe, wie die einzelnen Hunde so drauf sind, welche Eigenarten und Verhaltensweisen sie haben und kann dann besser einschätzen, was gefällt mir, was liegt mir, was will ich gar nicht.

    Der Prater ist aber relativ ungefährlich find ich. Ein bissi Geisterbahn, ein bissi Riesenrad, das Madame Tussauds. Alkohol gibt's ohnehin keinen unter 16, da wird mit Ausweis und pipapo streng kontrolliert. Es gibt eine eigene Polizeistation und die kontrollieren jetzt echt rigoros. Am Praterstern wurde komplett aufgeräumt, die Drogenszene ist komplett verschwunden, der Bahnhof wurde völlig modernisiert, mit Einkaufszentrum und so. Die U2 fährt jetzt bis Seestadt Aspern, von dort übers Messezentrum bis Spittelau ist alles total familienfreundlich und unbedenklich.