Für Österreich ist das der ÖKV, aber auch hier gilt: grundsätzlich nur Welpen aus seriösen Vereinen. Bei manchen Rassen gibt's Linien, von denen man die Finger lassen soll bzw. bist du in der Dissidenz sogar besser aufgehoben. Welche das sind, wissen Rassekenner am Besten. Da hilft nur fragen, fragen fragen und sich einarbeiten in die Thematik. Solltest du Interesse an einem WSS-Welpen haben, gibt's in Ö genau eine Zucht, die ich wirklich von Herzen empfehlen kann.
Es wurde schon viel geschrieben über Untersuchungen usw. Was ich noch ergänzen will (das gilt zumindest für z.B. meine Rasse), sind verpflichtende Züchterseminare für Zuchthündinnen- und Dechrüdenbesitzer in denen vom Zuchtwart bis zu Tierärzten kompetente Fachleute alle Aspekte der Auswahl, des Deckacktes, der Trächtigkeit, Geburt und Aufzucht der Welpen vermitteln.
Es gibt in den ersten Tagen eine Wurfstättenkontrolle und strenge Vorgaben, wie die Umgebung der Welpen auszusehen hat (z.b. muss ein sicherer und eingezäunter Garten zur Verfügung stehen), die Mutterhündin wird genau angesehen, die Welpen kontrolliert usw. Bevor die Welpen zu den Besitzern kommen, gibt es die Wurfabnahme, es werden alle Welpen noch mal genau angesehen, Chip und Impfungen kontrolliert, das Gewicht kontrolliert usw.
Verpaart dürfen nur Hunde werden, die einen gewissen Inzuchtkoeffizienten nicht überschreiten, Patella 1 darf z.B. nur mit Patella 0 verpaart werden, Weissscheckenträger nur mit freien usw. Beide Hunde müssen mind. 2 Jahre, höchstens 5 Jahre sein beim ersten Wurf, max. 4 Würfe insgesamt, eine Läufigkeit mind. zwischen den Trächtigkeiten, max. 2 Zuchthündinnen pro Wurfstätte.
Bei der Ankörung wird u.A. auch die Wesensfestigkeit überprüft, wie reagiert der Hund auf ein lautes Geräusch, lässt er sich anfassen (bei meiner Rasse ein Thema), ist er ängstlich ect. Wenn der Hund stark meidet oder nicht entspricht, gibt's auch keine Bewilligung vom Verband.
Es gibt eine Reihe vorgeschriebener und speziell auf die Rasse abgestimmte Untersuchungen. Die Untersuchungen werden von einer zentralen Stelle anonymisiert ausgewertet und die Daten werden für weitere Generationen gespeichert. Es wird bei Verpasrungen darauf geachtet, dass das Zuchtziel und der Phönotyp erhalten bleibt. Man züchtet so, dass man Generationen nach vorne denkt und nicht nur schnell mal Welpen produziert. Der Züchter achtet drauf, dass kleine Fehler des einen durch die Merkmale des anderen Partners ausgeglichen werden und dass Wesen und Charakter der Hunde zusammenpassen.
Die Welpenkäufer werden genau unter die Lupe genommen und ggf. abgelehnt, wenn sie nicht entsprechen. Mit Fragen und Problemen kann man sich jederzeit an den Züchter wenden, im Kaufvertrag behält sich der Züchter ein Rückkaufsrecht vor, damit der Hund nicht einfach an irgendwen weiterverkauft wird oder ins Tierheim wandert.
Es gibt sicher noch viel mehr, was eine gute Zucht ausmacht. Auch macht es einen Unterschied, ob ich einen Arbeits- oder Gebrauchshund oder einen Begleithund will und jede Rasse hat ihre speziellen Anforderungen in der Zucht. Das oben geschriebene gilt wie gesagt für meine Rasse, ist aber in ähnlicher Form wohl für alle seriösen Verbände gültig.