... aber weder bin ich für die Erziehung fremder Kinder verantwortlich, noch für ihre Bespaßung.
Ich bin da ganz fair und unterteile Menschen in mag ich und mag ich nicht. Ich beschwere mich nicht über Kinderlärm am Spielplatz, aber im Restaurant erwarte ich dann meine Ruhe. Ob man dafür seine Kinder erzieht oder zu Hause lässt ist mir dann egal.
Genau so! Und ich gebe zu, auch ich bin von (fremden) Kindern manchmal mördermäßig genervt.
Wenn ich aber z.B. in einem Konzert sitze, oder im Kino, oder beim Japaner und da quatscht andauernd wer, während ich dem Orchester lauschen will, tritt mit den Füßen gegen meine Rückenlehne oder spielt zwischen den Esstischen fangen, dann frag ich mich schon, was da schief läuft. Das ist wie ein Schlag ins Gesicht, während man bei den eigenen Kinder dafür sorgt, dass sie halbwegs leise sind, ordentlich sitzen und niemanden belästigen.
Oder, um beim Thema zu bleiben: ich bete meinen Kindern mantraartig tagtäglich vor "lasst die Hunde in Ruhe, "geh nicht hin, wenn sie frisst", "schaut mal, sie dreht den Kopf weg, sie will jetzt nicht gestreichelt werden"...
Und dann lassen wildfremden Eltern ihren wildfremden Nachwuchs zu unseren Hunden laufen, während ich meine Kindern darum ersuche, die Hunde jetzt komplett in Ruhe zu lassen, weil es sonst zu viel wird für sie (Kletterpark, viel ungewohntes für die Hunde, die Kleine war damals noch leicht gestresst deswegen).
Da nehme ich mir dann tatsächlich das Recht heraus, die Kinder direkt zu stoppen, ohne mit den Eltern vorher eine Grundsatzduskussion zu führen. Und das hat gar nichts damit zu tun, dass ich Kinder nicht mag oder nicht mit ihnen kann (sonst hätte ich wohl nicht so viele).
Und ja, die Kinder sind die leidtragenden weil ihre Eltern sie erziehungstechnisch im luftleeren Raum hängen lassen und sie so die unschönen Erfahrungen am eigenen Leib verspüren.
Ich kann und will aber weder missionieren, noch die Welt verbessern, also muss ich mir mein eigenes Umfeld schaffen, dass ich damit klarkomme.