Beiträge von King-Kong

    ... damit ich mir nicht z.B. Sitz und Platz für die BH versaue, weil ich es im Alltag ggf. "falsch" mache.

    Genau das passiert aber, wenn du die Kommandos auch im Alltag verwendest.

    Beispiel "Platz": im Alltag meine ich mit Platz in erster Linie: leg dich wo hin, wo du nicht im Weg bist und halt die Füße still.

    Ob der Hund gerade, schief oder gekrümmt liegt ist mir dabei egal. Ebenso, ob er zwei Schritte geht, sich noch mal streckt, sich hinsetzt und dann erst hinlegt oder ob er, wenn er liegt, den Kopf ablegt, einen Schmetterling beobachtet oder sich am Hintern leckt.

    Am Hundeplatz bedeutet das Kommando, dass der Hund in Sekundenschnelle auf den Boden kommt, dabei die Vorderbeine dort, wo sie sind ablegt und das Hinterteil nachsetzt und somit keinesfalls nach vorne kommt. Ich erwarte, dass er dicht an mir und parallel zu mir liegt, wobei der Hund exakt gerade gerichtet ist. Ausserdem verlange ich, dass er die ganze Zeit mit aufmerksamen Blick zu mir schaut und sich durch nichts ablenken lässt. Und schlussendlich soll der Hund genau dieses Verhalten auch zeigen bei der Freiablage, beim Ablegen aus der Bewegung und auf Distanz.

    Genau das ist ja die Schwierigkeit des Hundesports. Ein "normales Platz" geht bald mal. Damit es aber so präzise klappt, wie gewünscht, braucht es Übung, Übung, Übung und die richtige Trainingsmethode (z.B., es gibt noch zig andere Arten, das dem Hund beizubringen, wird ihm, damit er sich auf die richtige Art und Weise hinlegt, also zuerst vordere Gliedmaßen, dann erst die hinteren, das Leckerli beim Futtertreiben knapp vor den Brustkorb gelegt).

    Wenn du jetzt ein und dasselbe Kommando für die perfekte Ausführung und für die schludrige verwendest, machst du es dem Hund unnötig schwer. Logisch wird er die für ihn einfachere, saloppere Variante wählen. Also entweder du machst dir für den Hupla vieles kaputt oder du machst dir den Alltag unnötig kompliziert.

    Du darfst nicht vergessen, Hundesport verlangt dem Hund irre viel Konzentration und Aufmerksamkeit ab. Deshalb dauert das Training auch jeweils nur ein paar Minuten. Das kann der Hund in der Weise im Alltag ja gar nicht bringen.

    Murmelchen ihr seid total klasse anzusehen, schaut nach viel Spaß aus und ihr seid sehr harmonisch miteinander.

    Anansi nehm ich an? Sie wirkt sehr klar im Kopf und total gemäßigt. Whow! Und sie ist so schön geschmeidig und beweglich in der Hinterhand. Auch den Wechsel der Geschwindigkeit macht sie schön konzentriert mit. Gibst du da noch mal extra ein Kommando?

    Deine Musik in allen Ehren, aber ich verdammt noch mal hören, was du sagst und wie du Kommandos gibst. Hallo! Ich will was lernen aus deinen Videos xD :pfeif:

    Wir hatten mit unserem Welpen eine ähnlich blöde Situation mit einem unserer Jungs. Die Kinder spielten im Garten mit den ferngesteuerten Autos. Mir wars ganz recht zum Üben und stellte mich mit Nomi an den Rand und schaute zu weil ihr die Autos ohnehin nicht geheuer waren. Ich bat die Jungs, dass sie ganz langsam und vorsichtig fahren sollten.

    Plötzlich hat einer zu fest an der Fernsteuerung hantiert und ein Auto krachte in das andere, überschlug sich und raste dann genau auf Nomi zu. Die sprang panisch zurück und flüchtete ins Haus. Ja, war mein Fehler weil ich keine Barriere aufgebaut hatte.

    Ich hab sie dann ganz unspektakulär an die Leine genommen, bin mit vielen Superleckerlis bewaffnet wieder nach draussen und hab mit ihr aus sicherer Entfernung von der Treppe aus zugesehen. Jedes mal, wenn das Auto in ihre Richtung fuhr, gab's ein Leckerli. Wir haben das ein paar Mal so gemacht. Der Abstand wurde immer kleiner, sie traute sich dann, ein Leckerli vom stehenden Auto zu nehmen, dann führ es langsam an ihr vorbei und sie durfte ein Leckerli währenddessen usw.

    Inzwischen sind ihr die Autos relativ egal, sie springt auch schon mal drüber, wenn eines Gefahr läuft, ihr zu nahe zu kommen. Natürlich achten wir darauf, dass es keinen ungewollten "Feindkontakt" mehr gibt, aber insgesamt ist die Situation durch die oftmalige, harmlose und positiv besetzte Konfrontation sehr schnell entschärft worden.

    Vielleicht ist das für euch ja auch ein gangbarer Weg?

    Beim SV sinds bei uns auch mindestens drei, besser vier Wochen, in denen wir das Gelände nicht betreten dürfen. Dazu neun Wochen Sommerpause (ausser heuer, da hatten wir auch in den Ferien Training) und 8 Wochen Winterpause.

    Das sind im schlimmsten Fall 25 Wochen ohne Training, also fast ein halbes Jahr. Dazu kommt noch, dass auch Prüfungen nicht gelaufen werden dürfen. Da diese aber z.T. nur ein Mal jährlich stattfinden, stellt das tatsächlich ein großes Problem dar.

    Im zweiten Verein (Alltagstraining, Trailgruppe) gibt's nur die Regel, dass die läufige Hündin den Rüden nicht provokant vor die Nase gesetzt wird und nicht an den Stehtagen. In der Welpen- bzw. Junghundegruppe wird auch, wenn möglich, eine läufige Hündin dazu eingeladen, am Gelände zu sein weil die Trainerin, die selbst zwei unkastrierte Rüden hat, meint, jeder Hund sollte von Anfang an lernen, damit umzugehen. Schwierigkeiten gab's dort noch keine deswegen.

    Im SV ist es glaub ich auch Bequemlichkeit, die zu dieser Entscheidung geführt hat. Der Mali-Rüde der neuen Obfrau ist nämlich nicht mehr kontrollierbar, wenn irgendwo eine läufige Hündin in der Nähe ist.

    Zu einem gewissen Teil verschwimmt das Training schon mit dem Alltag find ich. Die Ablage z.B., die schon erwähnt wurde.

    Wenn der Hund für mehrere Minuten ruhig liegen bleibt, obwohl sich knapp daneben ein anderer Hund, zum Teil im Laufschritt, über den Platz bewegt, ist die Chance, dass er im Alltag auch gechillt bleibt, wenn er vor dem Geschäft mal warten muss höher, als wenn er sowas nie geübt hat.

    Was nicht heißen soll, dass das eine automatisch klappt, wenn das andere funktioniert.

    Es ist eher so, dass beide Komponenten, Sport und Alltag, getrennt trainiert werden müssen und dann auch gut zusammenspielen müssen, damit sie sich gegenseitig ergänzen können und sich positiv aufeinander auswirken. Da ist viel Fingerspitzengefühl vom HH gefordert.

    Ich sehe für mich auch einen Unterschied im Sportfuß (genaue Fußposition, ausschließlich links geführt, kein Bedrängen, permanenter Blick zum Hundeführer, automatisches Anpassen der Geschwindigkeit, exakte 90° Winkel, einspringen auf Kommando...) und beim Alltagsfuß, bei dem es mir wurscht ist, ob mich der Hund anschaut, mal ein paar cm vorgeht, exakte Winkel oder drehen am Stand usw. sind da auch nicht nötig.

    Deshalb ist das Kommando "Fuß" auf den Hupla beschränkt bzw. übe ich auch im Alltag (Haus, Parkplatz, Park ect. unter Ablenkung, verlange dann aber auch das Verhalten vom Hupla.

    Das Ganze gilt auch für alle anderen Sportkommandos, für die ich im Alltag meist nur Sichtzeichen verwende.

    Was mir die Alltagserziehung jedoch unheimlich erleichtert, ist die Konditionierung auf die Futterhand. Der Hund lässt sich so auch "dirigieren", obwohl er die bestimmte Situation so noch nie hatte und die geforderte Bewegung nicht automatisiert hat.

    Ausserdem ist sie als Notanker ein starkes Mittel wenn "aushalten lernen" für den Hund in dem Moment nicht mehr funktioniert , um den Fokus und die Konzentration auf mich zu lenken und brenzlige Situationen unter Kontrolle zu halten.