Deswegen sagte ich ja "dem Hund wirklich gerecht werden".
Damit meine ich eben zu 100% (oder wegen mir 99%) rein im Interesse des Hundes und eben wirklich die komplette Palette des Charakters, nicht Teilaspekte, die man unter den eigenen Umständen zu sehen bekommt.
Ich finde die Vorstellung, zu 100% die Bedürfnisse eines komplexen Lebewesens erfüllen zu können oder überhaupt zu wissen, woraus diese 100% bestehen, unrealistisch. Ich würde sogar anzweifeln, dass es so ein klares 100% gibt.
Für mich ist diese Verknappung von Hunden rein auf züchterisch überbetonte Verhaltensweisen total befremdlich. Ich bin überzeugt, dass auch Arbeitshunde verschiedenste Charaktereigenschaften und Bedürfnisse haben, die über ihren reinen Arbeitszweck hinausgehen. Alleine weil sich einige dieser Bedürfnisse entgegenstehen kommt auch ein supervorbildlicher Gebrauchshundehalter den 100% nicht unbedingt näher als ein Collie-Halter ohne Hof und Schafherde...
Meine Hündin würde gerne Hetzen und Bewegung kontrollieren - darin würde sie so richtig aufgehen und ja, fände ich das nicht problematisch, könnte ich beeindruck sein. Aber auch wenn ich das Ausleben dieses Teilaspekts ihrer Persönlichkeit nicht erlaube, kann ich doch ihren Typ mit anderen vergleichen sowie eine Überlegung dazu anstellen, welche Hundetypen mir gefallen oder nicht. Auch wenn ich deine Aussage irgendwo nachvollziehen kann, sehe ich diesen Widerspruch nicht.
Edit: Phonhaus war schneller und schöner mit dem was ich meine ![]()