Beiträge von zitronengelb

    … wobei ich mir tatsächlich auch aus heutiger Sicht nicht vorstellen kann, dass mein Terrier mir auch im Tausch gegen ein Leckerlie seinen Schinkenknochen gebracht hätte …

    Jetzt wird’s wirklich OT, aber das hat auch wirklich nichts mit einem ordentlichen Aufbau von Abgeben von Beute zu tun.

    Gerade bei einem Hund, dem Ressourcen wichtig sind, würde ich persönlich das nicht über Strafe aufbauen. „Der muss das abgeben können“ klingt so schön, aber was mache ich wenn der Hund mit jeder negativen Erfahrung vehementer wird und irgendwann sein „nein“ nicht mehr knurrt, sondern mit Zähnen unterstreicht? Fester draufhauen? :ka:

    Bei meinem ersten Hund lief das auch noch über Strafe, wir wussten es nicht besser. Hat 9 Jahre perfekt funktioniert. Nach einer Kastration wurde ihm Futter wichtiger und er wusste ganz genau, er muss alles sofort runterschlingen, bevor es ihm weggenommen werden kann.

    Meine jetzige Hündin war grade zwei Tage hier, da hat der kleine Plüschball schon alles mit Zähnen verteidigt. Draußen arbeite ich jetzt über Anzeige von Fressbarem und im Haus bringt sie mir ihre Kauteile auf Kommando (so wie bei euch Montagsmodell :herzen1:) und für uns ist das der entspannteste Weg. Ich kenne mich nicht gut genug aus, um mir allgemeingültige Aussagen zuzutrauen, aber ich halte es erstmal für unnötig, solche Konflikte anzuzetteln, solange ich Alternativen kenne.

    In dem Video auf das ich mich bezogen habe, spielen die Trainerin und der Welpe mit einem Spielzeug. Sie unterbricht das Spiel, hält den Welpen am Halsband und belegt den Moment in dem er das Spieli ausspuckt mit einem Kommando.

    Dem Hund wird da nichts schlimmes angetan und ich schätze, dass eine nicht allzu fragile Bindung dadurch nicht gefährdet wird. Mir ging es ursprünglich um ihre Argumentation. Und ich frage mich nebenbei, wie man bei dem Ansatz vorgeht, sobald der Hund unterscheidet, wann der Mensch weit genug weg ist um keinen Zugriff zu haben.

    Am Ende ist es doch wie mit allem: es muss zum Mensch und zum Hund passen, es muss nachvollziehbar sein, es muss lerntheoretisch Sinn machen und es muss vom Halter umsetzbar sein.

    Dafür braucht es keine Dogmen, keine Gurus und keine super duper Namen. Sondern Menschen, die einem das gut beibringen können. (Das sind nicht zwingend immer die, die am lautesten Werbung machen)

    Das finde ich auch! Abschreckend finde ich insbesondere, wenn Methoden von Trainern als die einzig richtige (gerne auch "natürliche") Herangehensweise angepriesen werden. Ich vermute, dass das leider teilweise notwendig ist, um seine Dienstleistungen zu verkaufen?

    Ich muss dann bei mir aufpassen, dass ich nicht zu vorschnell abgeneigt bin und direkt die komplette Trainingsphilosophie aburteile, ohne mir die Anteile anzugucken, die ich sicherlich total sinnvoll und hilfreich finde.

    Wobei mir die HTS nach kurzer Auseinandersetzung insgesamt zu sehr nach einer esoterischen Umschreibung des Dominanzgedankens klingt mit ihrem "Naturgesetze" und "Schwingungen und Energie" - Konzept, aber das ist wahrscheinlich so mein Ding |)

    Nicht so wirklich zum Thema...

    Ich kann aber auch die Haltung nachvollziehen, dass es nicht für alles was gibt. Mir wäre das viel zu anstrengend. Ich finde irgendwie, dass ein Hund es auch aushalten kann, wenn man einfach mal sagt "Nein, das frisst du jetzt nicht" oder "Das machen wir jetzt nicht". Ohne Tausch, ohne Leckerli, ohne Alternativverhalten.

    In dem besagten Video geht es nicht um Gefahrenabwehr, im Sinne dessen, dass sie dem Welpen jetzt dringend etwas gefährliches abnehmen möchte. Es zeigt, wie sie trainiert, gezielt Beute abzugeben.
    Ich sehe für mich keinen Grund, das Risiko einzugehen, dass der Hund in diesen Momenten ganz normales hündisches Verhalten zeigt und seine Ressource mit seinen Mitteln verteidigt, wenn ich als methodisch denkender Mensch auch andere Wege kenne. Das hat für mich auch nichts damit zu tun, dass Hunde auch mal was aushalten können.

    Das "der Hund muss sich alles kommentarlos abnehmen lassen" funktioniert ja bei vielen Hunden, weil sie den Konflikt nicht eingehen, sondern vieles hinnehmen. Sicherlich ist es eine Frage des Hundetyps mit dem man im Kopf hat, wo man seine Schwerpunkte diesbezüglich legt.

    War grade neugierig und habe nach ihr gesucht, da ist mir aufgefallen, dass ich ihre Videos auch schon mal in der Timeline hatte.

    Ich finde richtig gut, dass sie so ausführliche Videos mit ihrem Welpen hochlädt. Dabei fällt es direkt leichter einzuschätzen, wie ihr Training (bzw. Teile davon) in der praktischen Ausführung aussieht und ob es für einen selbst passend ist.

    Mir persönlich gefällt die Argumentation, mit der sie ihr Vorgehen teilweise begründet, nicht. Auf die Nachfrage, weshalb sie das "Aus" ohne Tauschen trainiert, heißt es beispielsweise, Hunde würden auch nicht tauschen. Mein erster Gedanke dazu ist immer, dass Hunde voneinander aber auch nicht erwarten, Beute auf Kommando auszuspucken oder andere lustige Tricks zu machen. Diese vermeintliche Imitation von Hundeverhalten funktioniert für mich argumentativ nicht. In ihren Videos sieht man außerdem einen sehr weichen und konfliktvermeidenden Welpen. Mich würde interessieren, wie sie mit einem Hund umgehen würde, der bei ihren Korrekturen (ich musste ein bisschen lachen, als sie die Leckerlies auf ihrem Küchenboden so verdroschen hat...) nicht direkt gehemmt reagiert.

    In Bezug auf Bindung zum Halter ist mir zumindest in den Videos, die ich so überflogen habe, eins aufgefallen: sie zeigt ihren Welpen in der Freifolge und jedes Mal, wenn sie sich zu ihm umdreht und (ich vermute) ihn ansieht, reagiert er absolut gehemmt und vermeidend. Ich bin da vielleicht überempfindlich, aber mir tut das irgendwie im Herzen weh. Ich persönlich will, dass so ein kleiner Dötz beim Erkunden der Welt mit mir gemeinsam fröhlich unterwegs ist, mich mal übermütig anhüpft, frei exploriert und vor allem will ich niemals, dass mein Hund davor zurückschreckt, in meine Nähe zu kommen und mit mir Kontakt aufzunehmen. Ein verunsichert hinter mir hertrottender 12 oder 13 Wochen alter Welpe, der mich bei jedem Blick meidet, wäre zumindest für mich nichts erstrebenswertes und ich finde solche Ansätze vor allem bei einem Typ Hund mit so viel Zurückhaltung und WTP unnötig und einer vertrauensvollen Bindung nicht zuträglich.

    Ich gehe grundsätzlich erstmal davon aus, dass mein Hund einen für ihn triftigen Grund hat, so zu handeln, wie er handelt. Die Sicht, dass Hunde absichtlich versuchen ihren Sozialpartner, von dem sie auch noch in existenziellen Belangen abhängig sind, zu verarschen (wofür überhaupt? Was haben sie davon?) finde ich irgendwie traurig..

    Ist es gesundheitlich bedenklich, einen gesunden jungen Hund (knapp unter 20kg) in und aus dem Kofferraum springen zu lassen? Ich war da ganz sorglos und bin mir nach den letzten Beiträgen gar nicht mehr so sicher :???:

    Tips wie man es besser machen könnte

    Finde ich aus der Ferne schwierig, ohne zu wissen, wie ihr als Team zusammen arbeitet. Aber wir hatten das Thema mit dem Einsteigen in den Kofferraum auch und bei mir war es hilfreich, ohne Druck zu arbeiten. Aktives Locken ist auch Druck, zumindest reagiert meine Hündin darauf mit Verunsicherung. Also mit immer besserem Futter zu locken und da ewig dran rumzumachen, hätte bei uns absolut nicht geholfen.

    Uns hat anderes auftrainiertes Verhalten geholfen. Ich kann das schlecht beschreiben, aber hier lief es über einladende, aktivierende Körpersprache, über die ich meine Hündin motivieren kann, sich irgendwo hin zu bewegen und in der Hundebox hat besonders leckerer Kram gewartet. Nach dem Fressen durfte sie von selbst wieder raus kommen. Freiwilliges Bleiben in der Box hab ich zusätzlich verstärkt. Bei uns hat es mit diesem "unsauberen" Aufbau gereicht |)
    Wenn der Hund das Auto schon richtig meidet, kann man sich erstmal zum Auto hinmarkern. Dann würde ich erst daran arbeiten, dass das Gefühl "zum Auto hin" positiver wird.
    Für uns funktioniert sowas gut weil meine Randalenudel inzwischen weiß, dass es sich lohnt sich unangenehme Dinge Stück für Stück zu erarbeiten.

    Ich persönlich würde dem Hund nicht unterstellen, den hinterhältigen Plan geschmiedet zu haben, durch unberechtigte Äußerung von Unwohlsein und Angst an leckeres Futter zu kommen...

    Hm, ich kann nicht alle links öffnen, vielleicht weil ich kein Facebook hab. Ich sehe offenbar nur den Schäferhund und die HSH.

    Aber auch wenn ich mich nur auf den Schäferhund beziehe - die Kommentare des Halters machen auf mich nicht den Eindruck, als sei da ein verantwortungsvoll geführter Hund überraschend von Wölfen angegriffen worden. Das ist aber natürlich nur meine Leseweise.

    Oh, sorry, für mich sah das aus, als würden sich beide Beiträge auf eine verletzte Hündin beziehen, aber der zweite Vorfall scheint aus 2019 zu sein? Einen Dritten sehe ich gar nicht? |) Ich finde schwierig, das überhaupt einzuordnen, wenn so reißerische Bilder und Kommentare in die Runde geworfen werden, ohne nachvollziehbare Erklärung was überhaupt passiert ist.

    Puh. Lest euch bitte mal die Kommentare des Halters durch. Der Besitzer der Hündin beschwert sich, von Jägern angesprochen worden zu sein, dass Hunde nicht unbeaufsichtigt im Wald laufen dürfen. Ich kann’s grade nicht kopieren, aber sinngemäß: „Hunde werden abgeschossen, weil sie wildern! Aber der Wolf wird geschützt! Armes Deutschland!“

    Beim zweiten Link ist das Bild betitelt mit „das ist eine verletzte Herdenschutzhündin in Deutschland. Ja, auch deutsche Wölfe rennen nicht davon, wenn Herdenschutzhunde bellen.“ Von einer an der Herde arbeitenden HSH kann man vom ersten Text ausgehend ja wirklich nicht reden, sondern einem Hund, der halt alleine „ein bisschen spazieren geht“ im Wolfsgebiet. Arme Hündin.