Alles anzeigenAlso das ist schon arg vermenschlicht. Ich bin weder Partner noch Freund für meinen Hund. Ich bin diejenige, die ihn füttert und sagt was er tun und lassen soll. Natürlich berücksichtige ich seine Bedürfnisse dabei.
Das kannst du gerne so handhaben wie du es möchtest; Wenn du dich entscheidest, deinem Hund weder Partner noch Freund zu sein, ist das ganz alleine deine Entscheidung.
Meine Entscheidung als "Vermenschlichung" bezeichnen, ohne dafür Gegenargumente zu bringen für die, die ich als Argumente angebracht habe ... ist eine etwas seltsame Argumentation.
Ein Totschlagargument, um es genau zu nehmen; "Du vermenschlichst" ist eine Argumentation, die keinen wirklichen Austausch mehr ermöglicht.
Das ist meiner Meinung nach Augenwischerei. Es ist egal wie man es nennt, im Grunde bleibt es das Gleiche.
Kooperation und Dominanz sind das Gleiche?
Betreibst du da nicht Augenwischerei?
Ich finde "vermenschlichen" auch immer ein komisches Stichwort, als wäre man als Mensch was unglaublich einzigartiges, samt seiner Gefühle. Wir neigen als Menschen dazu die Komplexität unserer Gefühle und Handlungsimpluse heillos zu überschätzen. Auch Hunde haben ein Gefühlsspektrum, da irgendwelche Unterteilungen zu machen ist recht willkürlich, vor allem wenn ich jetzt darauf basierend unser Verhältnis beurteilen will. Ich habe keine Ahnung wie ein Hund fühlt, ich habe aber auch keine Ahnung wie ein anderer Mensch fühlt, ich kenne immer nur meine eigene Sinnes- und Gefühlserfahrung, und schließe von der auf jegliche andere Lebewesen.
Beziehungen sind ja auch nicht so eindimensional. Ich kann in Beziehungen viele Rollen einnehmen, und es gibt auch ganz viele Arten von Augenhöhe und Gleichberechtigung. Ich kann meinem Kind Mutter und Freundin sein, und ich kann auch als Chefin Chefin und Freundin sein. Das bringt alles seine Komplikationen, aber nur weil ich Freundschaftsebenen in solchen Konstellationen ausschließe sollte ich nicht davon ausgehen. dass meine Beziehung dadurch automatisch einfacher oder unkomplexer wird. Mein Hund ist mir in vielen Situationen auch Freund, und in anderen Situationen muss ich ein Machtwort sprechen. Was ich für ihn bin weiß nur er, aber ich habe in meinem Alltag auch viele zwischenmenschliche Konstellationen in denen die Umstände an der Enge der Beziehung Schuld sind, es gegenseitige Abhängigkeiten gibt, und trotzdem ist da die volle Bandbreite an möglichen Beziehungskonstellationen drunter.
Daraus jetzt zu schließen wie ein Hund in welcher Situation agiert, halte ich aber für eine gewagte These. Im besten Fall habe ich meinen Hund davon überzeugt, dass ein Handeln in meinem Interesse seine beste Handlungsoption ist, was ich durch positive oder negative Einwirkung erreichen kann. Es wird aber immer noch Situationen geben, in dem ein Hund eine Handlungsoption als für ihn beste wählt, die nicht in meinem Intreresse liegt. Je nachdem in wievielen Situationen ich ihn wie gut überzeugt habe, wird das häufiger oder seltener vorkommen. Eine Stellschraube liegt in der Beziehung ja, je eindrücklicher die ist, positiv oder negativ, desto überzeugender bin ich. Die andere ist jedoch ist das Grundinteresse des Hundes, da habe ich schon weniger Einfluss drauf.