Hm. Also ich habe ja auch einen Hund, ohne den mein Leben wirklich um einiges einfacher wäre. Ich habe seit unserem Umzug angefangen öfters mit meinem Zweithund alleine spazieren zu gehen, und habe dadurch gemerkt, dass Spaziergänge tatsächlich schön sein können, das war eine komplett neue Erfahrung für mich. Spaziergang war für mich immer Synonym für Arbeit und Stress und "puh, geschafft, gottseidank diesmal alles grad nochmal gut gegangen". Mir wurde durch diese zeit alleine mit dem Zweithund immer mehr klar, wie anders und einfach und eben tatsächlich schön ein Leben mit Hund sein kann.
Allerdings, man hat doch so ein bisschen im Gefühl, wie der "Problemhund" das sieht. Wenn dein Gefühl sagt, der wäre woanders glücklicher, wird das wohl so sein, das kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich würde meinen "Problemhund" niemals abgeben, weil ich weiß dass er mit uns sein Maximum an Glück hat, egal wie klein das sein mag. Er hängt unglaublich an mir und an dem Zweithund, und kann mit fremden Menschen gar nicht. Es würde Monate dauern bis er sich von anderen Menschen auch nur anfassen lässt, schätzungsweise ein Jahr bevor er irgendeine Art von Bindung und Vertrauen hätte. Wenn er zehn Jahre lebt, ist das ein zehntel seines Lebens. Also in etwa als würde ein Mensch nach einer Trennung acht Jahre trauern. Und dann kann ich noch nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob er jemals wieder Bindung und Vertrauen hätte. Also nein, egal wie sehr es mich belastet, ich würde ihn nie abgeben.
Aber wenn dein Gefühl sagt da geht mehr und das schnell woanders, dann folge dem doch. Wenn es mehr deine eigene Erleichterung ist, die ich wie gesagt gut nachvollziehen kann, dann ist das was was du mit dir selbst ausmachen musst.