Der Druck von Außen macht mir am meisten zu schaffen. Klar, wenn mir der Hundebesitzer mit pöbelnden Hund an der Leine erzählen will, dass ich Emma nur mal richtig schlagen muss, dann kann ich darüber lachen und mir meinen Teil denken. Aber wenn sie fiepend oder bellend am Gartenzaun steht, weil die Nachbarn auch im Garten arbeiten und ich deren genervte Gesichter sehe, setzt mich das ordentlich unter Druck. Oder wenn mir Hundehalter unterwegs sagen, dass sie mit 8 Monaten ja mal ein bisschen ruhiger sein müsste und langsam mal gelernt haben müsste, dass man niemanden anspricht, fühle ich mich schon immer wie ein Versager.
Emma hat viele Qualitäten. Sie läuft ganz gut an der Leine, kann super alleine bleiben, Rückruf sitzt zu 99 % und ist einfach unfassbar lieb und freundlich zu jedem. Aber sie ist halt auch laut. Wenn sie aufgeregt ist, dass hört man das und ich verstehe auch Nachbarn, die im Garten chillen wollen und nicht einen bellenden Hund am Zaun haben wollen, der nicht versteht, warum man ihn jetzt nicht begrüßt, knuddelt oder ganz toll findet.
Wir hatten einen Hundetrainer, der mir auch noch ordentlich ein schlechtes Gewissen gemacht hat, dass Emma krank wird, wenn sie nicht lernt zur Ruhe zu kommen. Also hatte ich mehrere Stunden bei ihm, wo ich auf der Leine stand und sie auf der Decke bleiben sollte, bis sie sich beruhigt. Nach einer Stunde hat sie immer noch gefiept und gejammert und wir waren von Ruhe meilenweit entfernt. "Das muss sie unbedingt lernen, die meisten Hunde kommen nach wenigen Minuten auf der Decke zur Ruhe". Ja schön, sie halt nicht und sie wars auch nach anderthalb Stunden nicht, sondern ist eher noch mehr hochgefahren.
Aber da fühlt man sich schon furchtbar, wenn sowas angeblich einfaches wie einfach auf der Decke bleiben und ruhig sein nicht klappt und einem gesagt wird, dass sie das lernen muss, weil sie sonst krank wird.