Ich bin ja noch Anfänger. Emma ist mein erster Hund und erst 8 Monate alt...ich lerne also noch gaaaaanz viel dazu.
Die Rasse stand relativ früh fest, wobei ich da vielleicht auch etwas blauäugig an die Sache rangegangen bin. Sensibel klingt immer erstmal gut in der Beschreibung...bin ja auch sensibel, also passt das...dachte ich. Jetzt hab ich aber einen Hund, der sehr sensibel ist, auf Stress mit Durchfall reagiert und sehr deutlich meine Stimmung wahrnimmt. Ich bin ein Sensibelchen, mit ein paar psychischen Problemen im Gepäck und habe einen Hund, der das extrem spiegelt. Also eine etwas "stumpfere" Rasse wäre vielleicht besser gewesen. Aber gut, ich lerne gerade durch Emma auch viel über mich selbst.
Ich habe viele Bücher über Hundeerziehung gelesen, im Internet gelesen, Martin Rütter geschaut, den Welpentrainer auf Sixx geschaut und dachte ich bin gut vorbereitet. Ich hatte ziemlich genaue Vorstellungen davon, was Emma wann und wie lernen soll, welche Hundeschulen wir besuchen, welches Futter sie bekommen soll etc.
Letztlich haben vielleicht 10% davon so funktioniert wie ich es mir vorgestellt habe. Sie verträgt hauptsächlich billiges Schrottfutter, hatte in der Gruppenstunde super viel Stress und war kaum ansprechbar, sie bekommt bei Stress Durchfall und hat deutlich weniger will to please als bei der Rasse zu erwarten wäre.
Deckentraining stand ganz anfangs auf meinem Plan, funktioniert aber einfach bei ihr nicht. Sie kommt nicht runter und auch wenn ich sie nach Anweisung des Trainers eine Stunde angeleint auf der Decke lasse, fiept sie immer noch und kommt nicht runter.
Stubenreinheit...hat sich wegen ihrer Darmprobleme auch deutlich verzögert.
Leinenführigkeit klappte so, wie es in der Welpenschule erklärt wurde, überhaupt nicht. Da mussten wir auch unseren eigenen Weg finden.
Wir hatten eine Phase, wo Emma beim Gassi gehen immer in meine Beine gebissen hat (also so, dass die Beine trotz Jeans blutig waren). Hundeschule sagte, ich solle laut quietschen und aua jammern. Hat nix gebracht. In meinen Büchern stand auch... Schmerzenslaut und Welpe würde sofort los lassen. Da lache ich heute noch drüber. Da half auch keine halbherzige Korrektur, da brauchte es einmal ordentlich eine körperliche Korrektur und danach trat es nie wieder auf. Ohne das Forum, würde ich wahrscheinlich jetzt noch Schmerzenslaute fiepen.
Verrückt gemacht haben mich auch das Thema Ruhe vs. Auslastung. Hier liest man, dass Ruhe lernen und ankommen erstmal am wichtigsten ist. In den Ratgebern hat man dagegen oft ganze Wochenpläne drin, was der Hund bis wann gelernt haben sollte. Da war bei mir immer die Angst da, dass ich sie einerseits überfordere oder aber zu wenig mache und am Ende einen unerzogenen Hund habe.
Ich hab mir vieles einfacher und manches schwerer vorgestellt. Aber das wenigste lief so ab, wie ich es zuvor gelesen habe.