Hallo 
Ich liebe das Fährten ja sehr. Kenne übrigens auch keinen Hund, dem das keinen Spaß macht.
Zum Video:
Wie lang war die Fährte denn? Und wie lange lag sie vorm Absuchen? Ich finde, das sieht schon echt nach sehr viel aus - insbesondere die ganzen Winkel.
Jeder baut das ja etwas anders auf. Ich beschreibe mal, wie es bei uns läuft.
Ich habe bisher die Fährte immer recht schludrig aufgebaut, weil muss ja und gehört dazu. Es reichte zwar immer fürs Ankommen und war nie wirklich schlecht, ging aber schschöner
Ich beginne mit der Fährtenarbeit meist so, wenn der Hund 6 Monate alt ist, zweimal pro Woche. Dann geht's erstmal nur auf die Gerade. Ungefähr zweimal 50 Schritt mit Pause dazwischen. Dann später 100 Schritt. Alles auf der Geraden. Ich baue die tiefe Nase und vor allem auch die Konzentration langsam auf. Dazu packe ich in jede einzelne Fußspitze das liebste Futter (Hier kommt die kleine Fährtenwurst von Fleischeslust "Meat & Tread" sehr gut an). Die Stücke sind nicht größer als ein Fingernagel. Ich gehe (aufrecht) neben dem Hund um direkt helfen zu können, falls Hund zu schnell wird und Fußabdrücke überrennt. Die Leine habe ich nicht zwischen den Beinen laufen, sondern ganz normal seitlich. Ich komme damit besser zurecht und meine Hunde hat es gestört. Jedes Leckerli wird aufgenommen (deswegen gibt's vorher nichts zu essen). Weiter geht es erst, wenn jede Spur geprüft wurde. Die Verknüpfung klappt je nach Hund relativ schnell. Mit Winkeln fange ich erst an, nachdem das verinnerlicht wurde. Viele Leckerli haben u.U. auch den Vorteil, dass der Hund im Tempo etwas ausgebremst wird. Ich baue das dann nach und nach ab, und "befülle" nur noch jeden 2. oder 3. Stapfen.
Probleme waren anfangs absolute Übermotivation, Ansatz und zwei Leinen gingen gar nicht. Und er neigte in der Hektik zum Drehen
Ich würd wirklich einen Schritt zurück machen und den Aufbau noch einmal in totaler Ruhe in Angriff nehmen.
Zu Anfang habe ich versucht, aufs Fressen zu bestehen, das war nicht förderlich
Inwiefern?
Also normalerweise freuen sie sich ja über die Leckereien und nehmen die von alleine sehr gerne.
Als nächstes will ich, bevor die Fährten noch länger werden, die Schritte vergrößern. Sinnvoll?
Wie groß sind sie denn jetzt? Mit 8 Monaten habe ich sehr kurze Schritte. Passt vielleicht max. immer ein Fuß -eher ein halber- dazwischen. Am Anfang sind die Schritte sogar genau hinter-/nebeneinander (also so, dass der Hund praktisch mit der Nase im Zick-zack die Fußspuren abläuft). Da wo der eine Fuß aufhört fängt der nächste mit der Ferse an. Ich würde nicht vergrößern, bis der Hund sorgfältig und kontinuierlich die Spur abläuft.
Kann man im Fährtenaufbau überhaupt zu viel machen?
Auf jeden Fall. Nasenarbeit ist für den Kopf min. so anstrengend wie SD für den Körper. Salopp gesagt.
Meine machen danach ein Nickerchen im Hänger bevor es auf dem Platz mit anderen Sachen weitergeht. Es kann auch schnell zu viel werden und dann hat der Hund irgendwann keine Lust mehr. Fährte ist hier immer was ganz besonderes und tolles und deswegen mache ich es auch bei den Großen nicht öfter als 2 mal die Woche. Manchmal auch ein paar Wochen gar nicht.
P.S. Ich musste den Ton leider rausnehmen, ich rede Zuviel mit meinem Vereinskollegen
Das würde ich ganz weglassen. Geschnatter auf der Fährte ist nicht gut. Du musst ja auch Kommandos nutzen (hier ist es ein NEIN für Gefasel, natürlich das SUCH und daneben auch leises Lob zwischendurch). Alle Kommentare sehr reduziert und nur wenn es drauf ankommt. Gequatsche mit Vereinskollegen stört die Konzentration des Hundes und die eigene ja auch.
Mit Gegenständen fange ist erst viel viel später an. Nach den Winkeln. Dein Hund muss am Ende der Fährte ins Platz. Lag da ein Gegenstand?