Ich war mal mit jemandem liiert, der selbst auch einen Dackel hatte (ich hatte meine Dackeline damals auch noch), der seinen Dackel immer und überall frei laufen ließ. "Man kennt sich schließlich. Der jagd nicht. Der hat da gar keinen Bock drauf." Immer wieder Streitgespräche wegen dieser - seiner - entspannten Einstellung.
Der kleine Rüde war bereits etwas älter (glaube 12) und hatte arg Arthrose. Wir waren im Urlaub an der Nordsee. Heidelandschaft. Letzte Tour am Abend vorm Zubettgehen. Es war dunkel. Muss ich mehr sagen?
Den Rest des Urlaubs habe ich mit Suchen verbracht. Zettel aufgehängt, Anwohner angesprochen. Aus dem Urlaub ohne Hund zurück gefahren. Die darauf folgenden Wochen bin ich regelmäßig immer wieder alleine dort gewesen um weiter zu suchen und Leute zu befragen und darauf aufmerksam zu machen.
Irgendwann hieß es, es wäre ein toter kleiner Hund durch ein Entwässerungsrohr an den Strand gespült worden. War er es oder nicht? Keine Ahnung. Der war natürlich bereits "entsorgt".
Ich hab den kleinen Kerl nie wieder gesehen. Das war mit das Schlimmste, was ich je erlebt habe, weil mal wieder jemand meinte, es wäre alles gar nicht so wild und Freilauf ist schließlich lebensnotwendig und dringend nötig.
Leine Deinen Hund an wenn Du ihn liebst. Die sind so flink und sie sind leidenschaftliche und passionierte Jäger. IdR werden Dackel zum Aufstöbern und natürlich für die Einsätze "unter Tage" eingesetzt. Wenn ein Dackel das nicht gelernt hat, kann ihm da unten auch noch anderes passieren als stecken zu bleiben. Dachse & Co. finden Überraschungsbesuch überhaupt nicht witzig und können äußerst wehrhaft sein.
Es gibt übrigens Trainer für Jagdhunde. Das sind idR selbst Jäger und dort kann man auch als Nicht-Jäger mit seinem Hund hin um gemeinsam zu lernen und das ganze in geordnete Bahnen zu lenken. Mit seinem Hund etwas zu machen, für das er brennt, macht riesen Spaß.