Wir möchten einen Familienhund, der aber auch einen guten Beschützerinstinkt hat, das ist uns wichtig. Er soll auf die Kinder und auf meine Frau aufpassen. Natürlich war unser erster Gedanke der Klassiker, der Deutsche Schäferhund. Klug, familientauglich, mutig und wunderschön. Aber unsere 14-Jährige hat dann den Rottweiler eingeworfen, nachdem wir abgeklärt hatten, dass es hier keine sogenannten Listenhunde gibt, war also auch der in der engeren Auswahl.
Wir können einiges bieten: Turbulentes Familienleben, es wird hier niemals langweilig, ein großes Haus mit Garten, viele Ausflüge und Wanderungen, Radfahren, viel Zeit zum spielen. Er müsste fast nie alleine bleiben, da meine Frau Hausfrau ist. Unsere große freut sich schon auf die vielen Tricks, die sie dem Hund beibringen möchte.
Was uns neben dem Familienhund mit Beschützerinstinkt wichtig ist: Der Hund sollte aktiv sein, kein Problem mit höherer Lautstärke haben, da wir (wenn nicht gerade Corona ist) viel Besuch haben, hier ist wirklich immer etwas los und gerade die beiden kleinen laden gerne viele Freunde ein und es kann nunmal bei einem Haufen Kindern richtig laut und hektisch werden, das sollte er also gut abkönnen. Er sollte gerne kuscheln, er sollte klug sein, er sollte viel und gerne spielen, auch mit kleineren Kindern.
Ich komme gerade aus dem "Ebay-Thread" und deswegen fiel mir spontan ein Rotteser (Rottweiler x Malteser) oder Maltermann (Malteser x Dobermann) ein. ![]()
(....sorry, nur ein Spaß)
Aber irgendwie vereint Dein Anforderungsprofil schon 2 unterschiedliche Gruppen.
Schon was Hektik und Lautstärke angeht bist Du mit einem Gebrauchshund nicht gut beraten (das finden die meisten Hunde blöd, aber ein Hund der hoch im Trieb steht ist mit seinen Nerven da mglw. auch mal schneller "zu Fuß"). Und wie andere schon geschrieben haben: Ein "offenes Haus" für Anwohnerschaft und Freundeskreis ist genau das Gegenteil von dem, was ein Hund mit ausgeprägtem Schutztrieb braucht. Der schnallt ab und am Ende hast Du u.U. einen Hund der schlicht beißt - Punkt.
Natürlich würden wir ihm beibringen das nur auf Kommando zu tun, damit er den Besuch nicht verschreckt, das ist doch logisch. Er soll nur auf bestimmte Zeichen den Schutztrieb raus lassen und so meine Familie schützen. Besucher würden ihm vorgestellt werden und ihm klar gemacht, dass es ok ist.
Das beschreibt entfernt den Schutzdienst, für den aktive Hundesportler im Gebrauchshundewesen Jahre zur Perfektionierung brauchen. Allerdings dient der dann auch nicht dazu, den Hund auf fremde Menschen zu loszulassen. So etwas (Wachsam sein und Aufpassen) macht ein Hund bei guter Bindung idR von sich aus (auch ein Terrier oder sonstige Rassen). Für einen akkuraten Schutzdienst, braucht es u.a. erfahrene SD-Helfer, einen guten Ausbildungswart und viel Zeit und Geduld. Das Fundament dafür ist eine solide Unterordnung, eine souveräne Hand und das richtige Timing. Es soll für den Hund Sport und Spaß sein. Denn kaum einer will einen dauergestressten Beißer an der Leine - Du willst sogar einen gechillten Familienhund. (Übrigens kommt das Wesen des Hundes auch noch dazu. Nicht jeder Rottweiler, Schäferhund, Dobermann..... eignet sich dafür)
Dann drückst du einem 14 Jährigen Kind einen 40kg Rottweiler in die Hand,
Das würd ich sogar noch schärfer formulieren: Ein Hund, der das Beißen in der Form lernt, wie Du es Dir wünscht, ist eine Waffe.
Schutztrieb muss gelenkt werden, ihr müsst für den Hund eine Stütze sein und ihm zeigen, dass ihr auf euch selbst aufpassen könnt
Das ist perfekt auf den Punkt gebracht, find ich. Und gilt übrigens auch für andere Rassen. Souveränität steht bei allen Hunden (auch bei den Gesellschafts- und Begleithunden) hoch im Kurs. Ansonsten entsteht beim Hund schnell der Eindruck, dass er auf sich selbst aufpassen muss, weil der Große da hinten an der Leine das nicht hinbekommt.
Das war jetzt mein Senf dazu
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"Habe fertig"
