Beiträge von Onelilai

    Ich geselle mich hier mal dazu. Meine "Dame" pöbelt seit sie bei mir eingezogen ist. Inzwischen je nach Tagesform und Stresslevel mal gar nicht, mal deutlich, oder sie schießt sich völlig ab. Das dann mit einer enormen Lautstärke und Gekreische.

    Der Abstand zum Hund ist dabei eher nicht relevant-oft ist ein etwas geringerer Abstand sogar besser (wobei "geringer" relativ ist, die 3 Meter sollten eher nicht unterschritten werden). Ab 20 Metern wird es wieder deutlich schwieriger.

    Warum sie das macht-ist unterschiedlich und nicht ganz klar (es lässt sich dann oft in der Situation interpretieren wenn sie motzt, vorher ist es schwierig abzusehen). Zum einen kippt Frust bei ihr sehr schnell in Aggression (sie kann nicht hin...kann auch bei ihrer besten Hundefreundin passieren oder Menschen die sie gaaanz toll findet), aber sie pöbelt in anderen Hund-Situationen auch eindeutig aus "verpiss dich" Gründen.

    Wir haben seit Anfang an gute Trainer an der Hand, machen immer wieder Fortschritte (und Rückschritte). Ein großes Thema ist leider meine "ich versinken vor Peinlichkeit im Erdboden" Mentalität. Und das nachgewiesenermaßen.

    Wenn ich mich mit Freunden/Bekannten treffe und Hund mit deren fremden Hund bekannt machen will/muss oder in der Nachbarschaft ein neuer Hund einzieht (bei netten Menschen die ich kenne) haben wir kein Problem :muede: . Dann wird nicht gepöbelt oder sie lässt sich sofort abbrechen.

    Da heißt es für mich "das muss jetzt"-und dann geht es. Das ist für mich mit das schlimmste an der Sache-wir sind inzwischen eigentlich so weit, daß Hund genug Frust aushält bzw. sich zurücknehmen kann um solche Situationen zu meistern (wäre vor 2 Jahren nicht möglich gewesen), aber ich hänge da noch hinterher und kann hier nicht die nötige Sicherheit bieten (wie auch wenn ich schon vorher denke "Hilfe-wenn sie jetzt loslegt")

    Bodeguero Andaluz (evtl. Mix), Hündin, kastriert, 5 Jahre

    • Wie werden sie von Anderen wahrgenommen? Kommt ganz drauf an...je nach Situation und wahrnehmender Person entweder niedlich, lieb und sooo gut erzogen, manchmal frech und aufdringlich, selten laut, aggressiv
    • Was stimmt von der Wahrnehmung? Natürlich nur das Beste :D. Sie ist definitiv aufdringlich wenn man sie lässt, inzwischen ganz gut erzogen, mit Baustellen. Wenn sie "drüber ist" laut und aggressiv wirkend.
    • Wie sind eure Hunde in eurem Alltag? Indoor (Zu Hause, Büro) ruhig, umgänglich, oft "unsichtbar". Draussen anstrengend. Braucht 100 % Aufmerksamkeit, oft kurz vorm überdrehen. Nach Aussen orientiert und manchmal nervös.
    • Wie reagieren eure Hunde auf fremde Menschen? Je nach Mensch wird ignoriert oder Streicheleinheiten eingefordert. Ganz selten werden gruselige Menschen erstmal angemotzt. Menschen die keinen Kontakt aufnehmen (Passanten usw.) werden zum Glück immer ignoriert.
    • Wie reagieren sie auf Besuch? Bekannter Besuch wird begrüßt, an wenig oder nicht bekannten Besuch wird sich "herangetastet" (wenn sie darf). Wenn es nach ihr ginge wäre sie die Erste an der Tür um den Besuch zu empfangen.
    • Wie reagieren sie auf Kuscheleinheiten, Köperkontakt etc.? Mehr! Noch Mehr! Anschubsen, wälzen, oder auch mit geschlossenen Augen vor sich hin grunzen.
    • Wie sind sie, wenn sie im Arbeitsmodus sind? Streber, unglaublich motiviert, manchmal so sehr dass sie Fehler macht. Ich muss sie oft etwas ausbremsen.
    • Was finden sie so richtig doof? Regen, Lärm, Feuerwerk
    • Worüber freuen sie sich? Kekse, mit mir auf dem Teppich raufen, verlohrene Dinge finden, Rennen
    • Wie sind sie im ÖV, im Auto? ÖV bisher nicht gebraucht. Mal 2 Haltestellen zum üben waren ok. Autofahren ist ganz normal. Schläft in der Box so zusammengerollt wie daheim im Körbchen.
    • Wie ausgeprägt sind die Rasseneingeschaften mit dem Charakter des Hundes?Passt nur teilweise.
    • Wie sind sie, wenn sie Neuem begegnen? Entweder zurückhaltend neutral (schauen was ich so mache) oder abwehrend nach vorne gehend).
    • Wie kommunikativ sind sie? Sehr! Sowohl interagierend/körpersprachlich als auch akustisch.
    • Welche Dinge seht ihr, die Andere missverstehen oder nicht sehen? Ohjeh. Ihre freundliche offene Art ist manchmal eher ein abchecken des Gegenübers. Das sehen viele nicht. Da gibt es sicherlich noch mehr, aber oft sehr situationsbedingt.

    Es ist auch wichtig immer mehrere Betreuungsoptionen in der Hinterhand zu haben (völlig egal ob es um die Mittags-gassirunde, eine Dienstreise oder einen Krankenhausaufenthalt geht). Meine second-hand Dame, die den Bürohund Job (zum Glück) und auch das alleine bleiben zuhause supergut macht, hat outdoor ein paar recht auffällige special Effects mitgebracht, so dass meine (gedacht gut geplanten Optionen B-D) zur Notfallbetreuung alle weggefallen sind.

    Ich bin mehr als froh, dass ich nach langem Suchen ein Hundehotel gefunden habe, dass mein vollstes Vertrauen hat, wo Hund sich wohl fühlt und auch keine Probleme macht. Auch wenn ich es nicht oft (1-3x im Jahr für 1-2 Tage, meist nur zu "Übungszwecken") in Anspruch nehme-ohne diese Notfallösung hätte ich ständig Sorge dass ich den Hund nicht untergebracht bekomme wenn was sein sollte.

    Das Risiko, dass ein neuer Hund nicht so "funktioniert" wie geplant (egal ob Welpe oder second hand, ob drinnen, draussen oder bei fremden Menschen) ist immer da. Für mich steht fest, dass ich mir als berufstätige Single keinen Hund mehr holen würde. (Auch wenn es stressfrei funktioniert und ich Hundi nicht mehr hergeben würde).

    Hi, ich kann eure Situation ein bischen nachvollziehen. Nicht was die Probleme im Haus angeht (da gibt's hier zum Glück keine), aber das Verhalten draussen kenne ich ähnlich. Das kann ganz schön belastend sein. Meine hat von Tag 1 als sie bei mir eingezogen ist ALLES angebrüllt (bis auf Menschen, da nur Männer, und "seltsam Aussehende"). Gründe waren von Jagdtrieb über Frust und Angst (z.B. vor Kühen, Pferden...) vermutlich so einige dabei. Nach inzwischen gut 3 Jahren haben wir im Alltag kaum noch Probleme, aber "aufpassen" muss man auf die Dame immer. Da ich euren Hund nicht kenne kann ich keine konkreten Tips geben, aber ich würde ganz dringend empfehlen das Programm deutlich zu reduzieren. Mit eurem täglichen Pensum hätte ich hier nach wenigen Wochen wieder ein brüllendes Monster daheim sitzen. 2 konzentrierte und ruhige Spaziergänge am Tag in bekannter Umgebung (insgesamt max. eine Stunde) ein bischen Tricks und Übungen daheim, und 1-3 "Erlebnisse/Trainings" pro Woche...mehr würde ich nicht machen.

    Ggf. den Trainer wechseln (bei uns hat auch erst Nummer 2 gepasst).

    Und die gesparte "Spaziergehzeit" nutzt für euch zum Entspannen. Das hilft dann vielleicht ein bißchen euren Stress zu reduzieren.

    Ich bin im ersten halben Jahr für die größeren Spaziergänge und für Trainingsrunden etwas weiter weg gefahren. Mir hat es geholfen um anderen gegenüber selbstbewusster und klarer aufzutreten (und der "Peinlichkeitsfaktor" ist bei mir deutlich niedriger wenn ich auswärts übe). Ich konnte mir so zumindest einreden, dass "die mit dem verrückten Hund" so nicht zum Gesprächsthema der Nachbarschaft wird. Inzwischen ist das kein Problem mehr, aber die Distanz war für mich hilfreich um das Training konsequent durchzuhalten und "Zuschauern" gegenüber sicher aufzutreten.

    zum Thema ignorieren: es gibt einen Unterschied zwischen "aktivem ignorieren" und den Hund einfach mal ausblenden.. letzteres ist das was ihr braucht :winking_face:.

    Zum Thema unterschiedliche Ratschläge: findet das (ggf. auch mit Hilfe eurer Trainerin), was zu euch und dem Hund passt. Ihr müsst euch damit wohlfühlen. Wichtig ist dann die Linie zu halten und nicht hin und herzuswitchen.

    Und behalte Deinen Humor und Deine Geduld, das macht alles einfacher und Hund sollte Spaß machen-auch wenn es um ernstere Themen geht.

    Respekt! D.h. ihr arrangiert euch gerade zu Hause um den Hund herum, weil mitnehmen geht nicht und daheim lassen auch nicht? Dafür hörst Du Dich noch sehr entspannt an! Das ist jetzt nicht negativ gemeint, ich glaub ich wär nervlich am Ende (aber mir ist das allein lassen können, ob im Auto oder daheim sehr, sehr wichtig, aber ebenso das mitnehmen können).