Beiträge von KayaFlat

    Für mich ist die heutige Hundehaltung z. T. grauenvoll methodenlastig, so z. B. diese Nebelkerzenwerferei mit dem Alleinebleibenlernen: Sachen an- und ausziehen, Schlüssel nehmen und wieder hinlegen, Tür auf, kurz raus, wieder rein.

    Hunde sind nicht blöd, die wissen, ob und wann man weggeht, und ich möchte für meine Hunde so verlässlich und berechenbar sein, dass sie die Sicherheit haben, ich komme wieder und ihre Bedürfnisse wie Futter, Lösen, Beschäftigung werden trotz meiner Abwesenheit erfüllt.

    Ich finde deinen ganzen Beitrag großartig, aber darauf möchte ich noch etwas genauer eingehen, weil ich es auch befremdlich finde, mit welcher Akribie teilweise von HH Methoden abgearbeitet werden, wobei man gar nicht darauf schaut, dass vielleicht die tieferen Ursachen für das Problem in der Hund-Halter- Beziehung liegen.

    Und ich verstehe auch, dass das heikel ist, auch und gerade für einen Hundetrainer, denn es geht sehr ins Emotionale, wenn man sagt, dass da die Beziehung nicht passt.

    Aber ich spreche auch aus eigener Erfahrung, wenn ich sage, dass Beziehungsarbeit eben bedeutet, sich in kleinen Schritten aufeinander zu zu bewegen. Aber gesteuert werden muss das vom Halter, denn der Hund (versucht es zwar mit seinen Mitteln) kann das nicht zielführend. Ich glaube, ich habe mit Kaya an manchen Themen viel länger geknabbert als nötig, weil wir "Beziehungsprobleme" hatten, die von mir ausgingen: ich war zu hart für diesen Hund. Es fühlt sich für mich erst ganz "richtig" an, seit Kaya etwa drei ist. Und da sind wir uns, glaube ich, in der Mitte begegnet: sie hat sich mentale Hornhaut zugelegt und ich hab Druck und Lautstärke rausgenommen (ohne mich als Person völlig zu verleugnen).

    Ich hab meine Gedanken mal direkt ins Zitat gepackt.

    Mir sind grundsätzlich alle Richtungen recht, wenn sich ein interessanter Austausch entwickelt.

    Bin gerade auf dem Sprung zum Mittagessen, aber ich komme später auf deinen interessanten Post zurück.

    Danke schonmal.

    Meines Wissens kannst du einen Hund nicht jagdlich ausbilden, wenn du keinen Jagdschein hast oder parallel zur Ausbildung des Hundes diesen erwirbst.

    Wozu sollte es auch gut sein, wenn du den Hund dann nicht jagdlich führst?

    Das ist wieder einmal so ein Thema, über das ich zur Zeit auf meinen Spaziergängen vermehrt nachdenke.

    Ich weiß, dass es ziemlich komplex ist, weil da viele individuelle Facetten mit hineinspielen, die man eventuell in der Diskussion klären müsste.

    Wie definiere ich persönlich überhaupt die Beziehung zwischen meinem Hund und mir?

    Welche Hund- Mensch- Beziehung ist aus Sicht des Hundes tragfähig?

    Können wir eine partnerschaftliche oder freundschaftliche Beziehung zu unserem Hund haben oder überfordert ihn dieser Anspruch?

    Welche Auswirkungen auf das Verhalten hat die Art der Beziehung?

    Ist der Versuch das Verhalten des Hundes zu lenken, ohne die Hund-Halter- Beziehung ins Kalkül zu ziehen (und ggf. an ihr zu arbeiten) zum Scheitern verurteilt?

    Vielleicht habt ihr ja Lust, über solche und ähnliche Fragen nachzudenken und darüber zu diskutieren. Mich jedenfalls interessiert der Zusammenhang zwischen Beziehung, Verhalten und - ja auch - Gehorsam sehr und ich würde mich über einen interessanten und regen Austausch freuen.

    Also nicht alle Ups- Mischlinge sind eine charakterliche und gesundheitliche Vollkatastrophe, wie es hier im DF mal gern kolportiert wird

    Darum gehts doch nicht. Aber einen echten Ups-Wurf von vorgetäuschten zu unterscheiden erscheint mir heutzutage schon fast als Kunst. Und jemanden zu unterstützen, der sich so ein bisschen Geld dazu verdient, erscheint mir als schlechteste Option.

    Wer nicht mehr als 300 bis 500 Euro verlangt, verdient sich ja nicht gerade eine goldene Nase. Grad dann nicht, wenn er die Welpen ordentlich aufzieht, dem Tierarzt vorstellt und impfen und chippen lässt.

    Und dann würde ich mich halt ein bisschen auf den gesunden Menschenverstand verlassen, wenn ich Welpen gucken geh. Den brauchst du beim Hundekauf ja immer, sonst kannst du auch beim VdH- Züchter ordentlich in die Tonne greifen.

    Wohin die Reise charakterlich in etwa geht, kann man ja anhand der Ausgangsrassen grob abschätzen. Ich dachte, die TE hätte keine Angst vor kleineren Überraschungen.

    Manchmal gibt's noch echte Ups- Würfe in den Kleinanzeigen.

    Idealerweise wissen die, wer ihre Hündin gedeckt hat und wollen die Kleinen gut vermitteln. Dann verlangen die auch keine Unsummen für die kleinen Unfälle.

    Mehr als 300 bis 500 Euro würde ich da auch nicht zahlen wollen.

    Vor 10 Jahren haben meine Schwester und ihr Mann für ihre (geschätzt) Golden Retriever- Hovawart- Hündin 250 Euro bezahlt. Echt schöner und absolut braver Hund und bis auf leichte Arthrose mit über 10 noch richtig gut beieinander. Also nicht alle Ups- Mischlinge sind eine charakterliche und gesundheitliche Vollkatastrophe, wie es hier im DF mal gern kolportiert wird.

    Und bei solchen provokanten Deppen setzt bei mir die natürliche Freundlichkeit schon mal aus.

    Ich lass es dann kurz raus und hake dafür umso schneller wieder ab.

    Ist zwar kein Hundehalter, aber der nervigste und gestörteste Hundehasser in der Gegend. Bei allen HH bekannt und teilweise gefürchtet. Der krautert da in der Nähe des Ortes immer im Wald rum (k A. was der da genau treibt). Jedenfalls fährt er da immer mit seiner Schubkarre den Waldweg hoch zum Wald.

    Vor einigen Tagen lauf ich da mit einer Hundebekannten auf dem Querweg zu dem Waldweg an der Schafweide vorbei. Kaya läuft in die Wiese, als ich seh, dass die drei Schafe ausgebüxt sind und weiter oben frei auf der Wiese rumdödeln. Ich ruf Kaya zurück, die auch sofort kommt. Aber die Schafe wurden aufgeschreckt und flohen zurück in ihren Pferch (kein Hund hat ihnen nachgesetzt, sondern beide mittlerweile angeleint).

    Dreht der Typ um und kommt auf uns zu bläst sich auf und schreit:

    "Ich zeig Euch an! Ich hab es genau gesehen. Die Hunde jagen die Schafe. Ihr gehört doch alle in den Knast!"

    Da konnt ich auch nicht anders als zurückzuplärren: "Dann gehören Sie aber schon dreimal in die Klapse!"

    Ich bin normal nicht so, aber der Typ ist wirklich ein Drummdepp.

    (Funfact: Ich hab dann im nächsten Dorf bei ner Bekannten geklingelt und gesagt, sie soll beim XX anrufen, weil sein Zaun hat ein Loch. Ich hab dem dann auch die Story erzählt, weil ich mit dem öfter plauder, wenn er bei seinen Schafen ist. Der ist zwar auch kein großer Hundefreund, weil ein Eurasier mal eins seiner Schafe gerissen hat, aber der ist zumindest kein Vollirrer.)

    Ja, deshalb denke ich auch, dass die Futter-/ Ressourcenthematik ein Stück weit nur ein Symptom ist und man daran erstmal abseits vom Futter arbeiten könnte, indem man auf das Gesamtgefüge schaut. Wenn man sich da wieder eine solide (Vertrauens-)Basis mit klaren Regeln erarbeitet hat, löst sich das andere Thema vielleicht von selbst.

    Und ich sehe das anders herum - wenn der Hund gerade bei den "Lebensbasics" wie fressen und schlafen ganz und gar vertrauen kann, dann herrscht auch im Alltag ein anderes Vertrauensverhältnis....... weil Hund eben gelernt hat, daß das Zusammenleben mit dem Halter in erster Linie sicher, vorhersehbar und total safe ist im Sinne von tiefem Vertrauen.

    In Bezug auf Futter ist hier das Kind schon ein Stück in den Brunnen gefallen. Da ist die Mehrheitsmeinung ja, die ich teile, da jetzt keine Experimente mehr zu machen, sondern den Hund in Ruhe fressen zu lassen und zu vermitteln, dass das Futter nicht streitig gemacht/ beansprucht wird.

    Wird das Leben nicht vorhersehbar und sicher für den Hund durch Regeln und Rituale? Klare Linien und Vorgaben, wie etwas läuft? Damit weiss doch der Hund, woran er ist und kann sich fallen lassen und folgen. Hunde wollen folgen können, meiner Ansicht nach.