Für mich ist die heutige Hundehaltung z. T. grauenvoll methodenlastig, so z. B. diese Nebelkerzenwerferei mit dem Alleinebleibenlernen: Sachen an- und ausziehen, Schlüssel nehmen und wieder hinlegen, Tür auf, kurz raus, wieder rein.
Hunde sind nicht blöd, die wissen, ob und wann man weggeht, und ich möchte für meine Hunde so verlässlich und berechenbar sein, dass sie die Sicherheit haben, ich komme wieder und ihre Bedürfnisse wie Futter, Lösen, Beschäftigung werden trotz meiner Abwesenheit erfüllt.
Ich finde deinen ganzen Beitrag großartig, aber darauf möchte ich noch etwas genauer eingehen, weil ich es auch befremdlich finde, mit welcher Akribie teilweise von HH Methoden abgearbeitet werden, wobei man gar nicht darauf schaut, dass vielleicht die tieferen Ursachen für das Problem in der Hund-Halter- Beziehung liegen.
Und ich verstehe auch, dass das heikel ist, auch und gerade für einen Hundetrainer, denn es geht sehr ins Emotionale, wenn man sagt, dass da die Beziehung nicht passt.
Aber ich spreche auch aus eigener Erfahrung, wenn ich sage, dass Beziehungsarbeit eben bedeutet, sich in kleinen Schritten aufeinander zu zu bewegen. Aber gesteuert werden muss das vom Halter, denn der Hund (versucht es zwar mit seinen Mitteln) kann das nicht zielführend. Ich glaube, ich habe mit Kaya an manchen Themen viel länger geknabbert als nötig, weil wir "Beziehungsprobleme" hatten, die von mir ausgingen: ich war zu hart für diesen Hund. Es fühlt sich für mich erst ganz "richtig" an, seit Kaya etwa drei ist. Und da sind wir uns, glaube ich, in der Mitte begegnet: sie hat sich mentale Hornhaut zugelegt und ich hab Druck und Lautstärke rausgenommen (ohne mich als Person völlig zu verleugnen).