Beiträge von KayaFlat

    Kann gut sein, dass bei einem solchen Hund "normal" nie möglich wird. Besser, ja, aber so normal wie ein gut aufgezogener, erzogener und im Rahmen seiner Rasse sozialisierter Hund halte ich für nicht sehr wahrscheinlich. Der wird immer ein Mehr an Umsicht, Sicherung und konsequenter Führung brauchen. Deshalb ist das ja eine Verantwortung, die man sich schon bewusst ans Bein binden sollte.

    Ich bin ehrlich, ich wollte das nicht, selbst wenn ich es grundsätzlich leisten könnte. Was ich aber schon mal gar nicht ausprobieren will

    Hat sich aber doch schon angedeutet.

    Der Versuch das Zwangsverhalten abzubrechen, wurde mit Drohknurren quittiert. Der Hund hat also mitgeteilt, dass er euer Einwirken nicht toleriert. Danach kommt nun mal Abschnappen und (gehemmt) Beissen, wenn der Hund der Meinung ist, dass auf seine Drohung nicht adäquat reagiert wird. Und nicht jeder Hund zeigt alle Stufen der Eskalationsleiter nach Lehrbuch. Manche steigen gleich höher in der Eskalation ein.

    Bei einem unbekannten Schäferhund im gestandenen Alter mit Erziehungs- und Sozialisationsdefizit und problematischem Verhalten hätte da sofort ein Maulkorb zur Eigensicherung draufgehört. Was du vielleicht bei deiner Erfahrung- gerade auch mit Dsh- ja hättest bedenken können.

    Ich halte eigentlich nichts von Nachtreten, wenn der "worst case" schon eingetreten ist, aber mit welcher Selbstverständlichkeit jetzt der Hund wieder "Schuld" sein soll, macht mich auch dezent sauer.

    Und nein, für einen solchen Hund wird sich nicht so leicht ein geeignetes Plätzchen finden, deshalb sollte man sich vorher wirklich gut überlegen, ob man sich auf so ein Tier einlässt (und wenn ja, sollte einem klar sein, dass es kein Spaziergang wird, sondern viel Arbeit, bei der man wissen sollte, was man tut).

    Ich sammel schon Müll aus Äckern und Wiesen. Da liegen nicht Unmengen rum, aber mich nervt jede Plastikflasche, Zigarettenschachtel oder Chipstüte, die ich finde.

    Lasse dann immer eine innerliche Schimpftirade auf diese Umweltsäue los! Kaya hilft beim Sammeln fleißig mit. Natürlich nur gegen Bezahlung, weil sie den Umweltaspekt irgendwie noch nicht so verinnerlicht hat.

    Ich merke gerade, dass meine 8-jährige Nichte schon voll hundegeschädigt ist.

    Sie hat mich gerade auf das Nachmittagsgassi begleitet. Natürlich mit ihrem eigenen Hund: einem (Stoff-)Labrador namens Twister. Für den musste ich Weihnachten bereits Geschirr und Leine (Fressnapf xxs von Trixie) kaufen.

    Heute hat sie mich anfangs länglich über Twisters Verhaltensprobleme aufgeklärt: er ist unsicher bei anderen Hunden und wird dann steiff und knurrt, später wird er dann ganz ruhig, quasi wie tot.

    Hab dann gesagt, dass der arme Twister da ja ein ernsthaftes Problem hat.

    Ja, hat sie gesagt, deshalb denkt sie auch, dass ein sozial walk mit Kaya eine gute Idee sei. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Der Hammer war aber, dass sie sich aus dem Tütenspender eine Kacktüte gezogen hat und dann im Wald so richtig schönen Matsch eingetütet hat, mit den Worten: Also ich finde ja, dass der auch immer zu weich kackt.

    Hab ihr dann zur Futterumstellung für Twister geraten.

    Sie hat dir Kacktüte auch brav durch den ganzen Wald getragen und vorbildlich an der Doggy- Station verklappt.

    Ich denke, Twister hat der social walk mit Kaya echt was gebracht. Hat jedenfalls nicht gebellt und geknurrt. :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Die Kleine ist echt süß. Mal sehen, wie lange es der Stoffhund noch tut, ehe sie auf einen umsteigen will, der atmet.

    Ich denke, wenn du keinen Trainer haben willst und er eine Stereotypie entwickelt hat also durchs Schlecken Endorphine freisetzt, und sich so quasi in einen Rausch schleckt, wirst du schlechte Karten haben.

    Um- oder Ablenken sagst du, funktioniert nicht.

    Ob du bei einem Gebrauchshund, der ein derart festgefahrenes Verhalten entwickelt hat, komplett ohne Abbruch weiterkommst, wage ich ein bisschen zu bezweifeln.

    Ich würde mir persönlich da schon einen Trainer holen, der möglichst offen für alle möglichen Methoden und Strategien ist und einen Plan entwickeln, der an mehreren Stellschrauben dreht: Vertrauensaufbau, enge Führung und Grundgehorsam aufbauen, Auslastung. Eventuell löst sich dann dann Schleckproblem mit, wenn man am Gesamtpaket und nicht explizit an der einen Baustelle arbeitet.

    Wenn es allerdings eine Stereotypie ist, könnte das Verhalten suchterzeugend sein. Es ist also nicht zielführend, wenn er das weiterhin ungebremst ausleben kann.

    Dass ihr euch durch Knurren steuern lasst, ist auch schwierig. Bei Gebrauchshunden kann das dazu führen, dass sie das Ausweiten und sich nicht nur das Einwirken bei diesem Verhalten verbitten, sondern auf alles ausdehnen, was ihnen nicht passt.

    Ich weiß ja nicht, welchen Hundetyp ihr vorher hattet, aber wenn es keine ernsthaften und eher kernigen Typen waren, dann macht ihr mit einem Trainer, der diese Typen kann, nix falsch.

    Vielleicht wäre ein prophylaktischer Maulkorb auch nicht schlecht, bis ihr den Hund besser kennt und einschätzen könnt.

    Ich finde, es hört sich gut und vernünftig an, wie du es handhabst.

    Jetzt braucht es Zeit und Geduld. Ich bin sicher, das wird mit der Zeit, wenn du weiter so konsequent und geduldig und ruhig bleibst und ihm blöde Erfahrungen mit Menschen und Hunden erst mal ersparen kannst.

    Hundeschule würde ich erst machen, wenn er bei euch richtig angekommen ist und halbwegs umweltsicher geworden ist. Das eilt doch nicht.

    Ich finde es auch befremdlich, dass ihr den Kleinen da so unkommentiert machen lasst.

    Als er da die Bratröhre anbellt, würde ich das etwa so übersetzen: " Ui, ein komisches Ding. Ist vielleicht gefährlich. Ich drohs mal ein bisschen an". Dann wendet er sich um. "Habt ihr gesehen? Ist das Ding gefährlich?"

    Das ignoriert man nicht. Dann nimmt man den Kleinen metaphorisch an die Hand und hilft ihm das einzuordnen, indem man ihn ruhig anspricht und umlenkt. Man vermittelt, dass man seine Wahrnehmung registriert und zeigt durch ruhiges, unaufgeregtes Verhalten, dass es keinen Grund gibt Alarm zu machen. Holt ihn weg, wenn er nicht aufhört und lenkt ihn ab. Der hat eh noch die Aufmerksamkeitsspanne einer Stubenfliege.

    Wenn er nicht hört, wenn ihr ihn ruhig ansprecht, stupst ihn an lenkt ihn dann um.

    Was soll er denn lernen, wenn ihr ihn ignoriert? Dass ihr unfähig seid zur Kommunikation?