Beiträge von KayaFlat

    Ich hatte kaum Erfahrung mit Jagdverhalten, wie es Kaya gezeigt hat, weshalb ich am Anfang ja auch reichlich Fehler gemacht habe und sie zu Jagderfahrungen und Jagderfolgen gekommen ist.

    Was ich aber keinesfalls wollte, war, dass ich aufgebe und mich damit abfinde, dass der Hund nicht mehr freilaufen kann.

    Also habe ich mir überlegt, an welchen Schrauben ich drehen kann und kam zu dem Ergebnis, dass eine Kontrolle des Jagdverhaltens hauptsächlich aus den Komponenten Grundgehorsam, Erregungskontrolle und (für Laienansprüche) sorgfältig aufgebauter Beschäftigung Suche (Nase) und Apportieren (Hetzen, Finden, Tragen, Bringen) erfolgen sollte.

    Daran habe ich viel gearbeitet und bin heute mit dem Ergebnis zufrieden (bleibe aber nach wie vor dran).

    Das Thema ist damit zwar nicht durch, aber für mich im Alltag gut händelbar.

    Trotzdem gehe ich nicht davon aus, dass sie nie mehr Wild hetzt, weil da reicht halt eine blöde Situation und alles immer 100% kontrollieren geht nicht. Es sollte nicht passieren und ich versuche alles zu tun, damit es nicht passiert, aber falls sie im Freilauf zum Beispiel über einen Hasen am Wegesrand stolpert und der hochgeht...würde da nicht unbedingt damit rechnen, dass sie nicht erstmal hinterhergeht.

    Für mich sind "Hundedinge" halt die Sachen, die sie macht, wenn sie im Frelauf ohne Kommando ist.

    In ihrem erlaubten Repertoire ist: laufen in verschiedenen Geschwindigkeiten und auch mal im Radius (je nach Gebiet und Jahreszeit) von mehr als 100m, schnüffeln, sich wälzen, Baden, mit freilaufenden Hunden interagieren, mäuseln, Wildkacke fressen, Stöcke finden, rumtragen und benagen, da mische ich mich meist nicht mehr ein, solange sie an mir orientiert und ansprechbar bleibt.

    Wild registrieren, eine Spur wahrnehmen...tut sie, aber weitere Beschäftigung damit wird abgebrochen.

    Verboten ist der Spur nachgehen, sich auf den Wilreiz hin hochfahren und in die Jagdsequenz gehen, Leute, Radfahrer Jogger belästigen (wobei ich sie bei Radfahren meist absitzen lasse).

    Dann gibt es noch die Hund-Menschendinge, also was wir draussen und unterwegs gemeinsam machen und wo es ggf. auch Kommandos gibt: Apportieren, Suchen, Zergeln und Fangen spielen, gemeinsam hocken und glotzen, kleine Wald- und Wiesentricks wie Baumstamm balancieren, Hindernisse umrunden oder überspringen, Müll aufsammeln...

    Ich finde, dass Hund und Mensch auf einem ausgedehnten Spaziergang immer viel erleben, mal jeder für sich und mal in gemeinsamer Aktion.

    Das ist so verkürzt doch Quatsch.

    Ich will den Wolf auch, aber ich würde viel klarere Regeln für Entnahmen aufstellen und die Anzahl der Rudel und Individuum begrenzen.

    Ich würde mir wünschen, dass Wölfe, die ihre Scheu verloren haben oder auf Weidetiere gehen, schnell gejagt und getötet werden dürfen.

    Ein Wolf, der am hellichten Tag durchs Dorf strullert, muss was auf den Pelz kriegen.

    Ich fände es Schade, wenn man das jetzt auf Ganz oder Gar nicht verkürzt.

    Wolf ja, aber nicht um jeden Preis jedes Individuum schützen.

    Kaya hat nie kopflos gejagt, meiner Ansicht nach. Sie war ein Hund, die schon immer entspannt durch die Gegend latschen konnte mit einem ganz niedrigen Erregungslevel. Aber die war beim direkten jagdlichen Reiz aber eben sofort von Null auf Hundert.

    So hat sie als Junghund auch den Junghasen an der Schlepp erlegt. Entspannt vor sich hingedödelt und ehe ich reagieren konnte, ein Sprung ein Schnapp und der Junghase war Geschichte.

    Da half es eben, sie immer genauer lesen zu können, die Phase zwischen Wahrnehmung und Reaktion durch Hemmung zu verlängern und ihr die Möglichkeit zu geben, ihre jagdlichen Anlagen kontrolliert mit festen Kommandos nach Regeln an Ersatzobjekten auszuleben.

    Das gehört für mich zusammen und ich für mich bin ganz zufrieden mit dem Stand, den wir uns mittlerweile erarbeitet haben.

    das ist aber von Hund zu Hund verschieden .... mein Hund zB versteht das durchaus und schlendert, bzw. schwimmt auch völlig gechillt zwischen Enten durch .... er versteht "das ist jetzt nicht dran" und dann ist das ok .... für den wäre diese permanente Erwartungshaltung nix

    Jagdverhalten komplett verbieten würde dann aber doch auch jegliches Schnüffeln an Wildspuren, sonstiges Erkundungsverhalten oder Vorstehen/Wild beobachten etc. mit einschließen?

    Mein Ziel ist nicht das Wahrnehmen des Reizes zu verbieten, sondern das darauf jagdlich Anspringen und sich hochfahren, indem man die Jagdsequenz startet.

    Und ich finde schon, dass das recht gut geht.

    Ventile biete ich durch Apportarbeit und Suchen.

    Es ist nicht perfekt und wenn der Reiz groß genug ist und ich zu langsam, dann kann das System versagen, aber insgesamt klappt meiner Ansicht nach.

    Für mich ist das der Weg, den ich für erfolgversprechend halte. Orientierung auf jagdlich Reize breche ich sofort ab, noch bevor die Erregung hochgeht. Bin ich da zu spät dran und sie fährt sich hoch, kommt die Leine dran.

    Und ich hab am Anfang da viele Böcke geschossen und Kaya hatte Jagderfolg.

    Was ich aber feststelle, ist, dass ich sie immer leichter abbrechen kann und dass sie überhaupt nur noch bei stärkeren Reizen hochfährt.

    Wenn jetzt z.B. die Nase hochgeht, tue ich ihr mit "äh äh" kund, dass ich keine Beschäftigung mit dem Jagdreiz haben möchte und sie fährt sich in 99 von 100 Fällen nicht mehr weiter hoch und orientiert sich zu mir um, was belohnt wird.

    Verspricht keinen 100% Erfolg, aber hat dafür gesorgt, dass wir meist sehr entspannt durch die Gegend latschen und es seit etlichen Monaten keinen Ausreißer mehr gab.

    Ich jedenfalls gehe diesen Weg weiter.