Beiträge von KayaFlat

    Hab heute früh mit Kaya heuer das erste Kitz gesehen.

    War auf einer großen Morgenrunde und bin heimwärts durch den Wald. Kaya war im Wald angeleint. Da seh ich schon in etwa 20m Entfernung ein Reh stehen, das unser Näherkommen recht lang beäugt und erst recht spät ins Unterholz abhaut.

    Kaya blieb an der Leine sehr gechilled, aber als wir den Punkt passiert haben, an dem das Reh in ins Dickicht ist, haut sie die Bremse rein und starrt angestrengt auf der gegenüberliegenden Seite ins Unterholz. Erst hab ich nix gesehen und hab gedacht, was sie jetzt hat. Aber dann hab ich da das Kitz gesehen. Noch ganz jung und wirklich süß.

    Kaya hat es sehr intensiv fixiert und ich musste sie schon recht ernsthaft ansprechen, damit sie sich abgewendet hat und weitergegangen ist.

    Die würde da schon echt gern reinbeissen, fürchte ich.

    Kaya ginge in der Situation auch hinterher, aber Kaya ist hier nicht das Maß, denke ich.

    Aber sogar Luna wäre in jüngeren Jahren da kurz hinterher. Nicht weit und nach wenigen Metern abrufbar, aber durchgestartet wäre sie. Und Luna ist per se kein Jäger.

    Die hat nur geschaut, als uns vor ein paar Jahren beim Pilze sammeln mal drei Rehe vor unserer Nase über den Weg gehüpft sind und hat nie Jagdambitionen gezeigt.

    Triggert deine Hündin nur der Bewegungsreiz kurz oder will sie wirklich Beute machen?

    Ich finde, das Problem ist, dass man solche Situationen ja kaum üben kann.

    Wenn der Hund ansonsten keine Jagdthematik hat, gut im Gehorsam steht und grundsätzlich kontrollierbar ist, dann läuft das für mich unter Shit happens.

    Sowas kommt ja nicht jede Woche vor. Und wenn mein Hund einmal in ca. 2 Jahren einem flüchtigen Hasen, der direkt vor dem Hund hoch geht, 100m hinterher geht, dann würde ich persönlich mir keine grauen Haare wachsen lassen.

    Genau die Situatio die ich heute Morgen hatte. Ich plärr Kaya ein Stopp zu, weil ein Radler angeschossen kam.

    Standen beide wie ne Eins. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Aber wenn die Kommunikation bis zum beschädigenden Beissen geht, dann liegt definitiv etwas im Argen. Und im Normalfall nicht hauptsächlich auf Seiten des Hundes.

    Und diese absolute Aussage ist so schlicht und einfach nicht korrekt.

    Nein es liegt dann nicht definitiv was im Argen es gibt einfach Hundetypen die das genetisch mitbringen.

    Welche Hundetypen bringen denn genetisch mit, ihre Führungs- und Bezugsperson ungehemmt beschädigend zu beissen?

    Hunde -und das sollte doch auf Gebrauchshunde im besonderen Maße zutreffen - sind auf Kooperation mit dem Menschen selektiert.

    Sollte bei heutigen Gebrauchshunden gesteigerte Aggression gegen den Menschen nicht mehr zuchtausschließend sein, dann wäre das ja wohl saublöd.

    Wer braucht denn einen Hund, der die Führung verweigert und bei jedem Pups, der ihm quersitzt, offensiv gegen seinen Führer geht? Das wären dann doch keine Genrauchshunde mehr.

    Echt ich verstehe dieses "Gelaber" nicht. Griffigkeit heisst doch nicht, dass der Hund bei jeder Gelegenheit zulangt und nur noch von Menschen aus Stahl geführt werden kann.

    Aber wenn die Kommunikation bis zum beschädigenden Beissen geht, dann liegt definitiv etwas im Argen. Und im Normalfall nicht hauptsächlich auf Seiten des Hundes.

    Und diese absolute Aussage ist so schlicht und einfach nicht korrekt.

    Nein es liegt dann nicht definitiv was im Argen es gibt einfach Hundetypen die das genetisch mitbringen.

    Ich meinte immer noch gegen den Halter.

    Ich gehe ja mit, dass es Hunderassen gibt, die Konflikte in der Regel mir Aggressionsverhalten lösen, aber wenn sich dieses mit Beschädigungsabsicht gegen den Halter richtet, dann ist das in meinen Augen einfach nicht "normal", sondern da stimmt was in der Hund-Halter Beziehung nicht.

    Und in Leute beissen ist für mich halt auch einfach ein Hundeverhalten, das hochproblematisch ist.

    Weit problematischer als ein Hund, der auch gerne mal Artgenossen löchert.

    Meine Schäfer-Mix-Hündin ist mal ernsthaft gegen meinen Nachbarn gegangen, weil der mich am Arm gepackt hat. Das war von seiner Seite nicht ernst gemeint, aber das konnte sie nicht einschätzen. Das hat mich nicht in geringsten schockiert, sondern ich fand ihre Reaktion nachvollziehbar. Sie wollte mich in einer Ausnahmesituation, die sie als bedrohlich eingestuft hat, verteidigen. Und sie war ein Hund, der ansonsten echt sauber mit Menschen war.

    Ich konnte das Verhalten abbrechen und mein Nachbar war auch nicht sauer oder so. Sie hatte auch noch nicht ernsthaft zugebissen.

    Ich gestehe Hunden also durchaus Aggressionen zu. Ich bin sogar der Meinung, dass aggressives Verhalten oft zielführend ist.

    Deswegen darf es meiner Ansicht nach im Umgang zwischen meinem Hund und mir nie zum Ziel führen, nämlich dass es mich einschüchtert und ich mich dadurch steuern lasse. Das war bei Kaya nie ernsthaft ein Thema, denn sie ist nicht der Typ Hund dafür. Bei Jacky war es das durchaus, aber trotzdem hätte ich bei ihr als Erwachsene meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass sie nicht gegen mich geht. Ist sie dann in ihren 13,5 Jahren auch nie.

    Und mich verwundert in einem Hundeforum wie dem DF eher, dass man betonen muss, dass dem Hund Kommunikation mittels der vier F selbstverständlich zugestanden wird. Aber wenn die Kommunikation bis zum beschädigenden Beissen geht, dann liegt definitiv etwas im Argen. Und im Normalfall nicht hauptsächlich auf Seiten des Hundes. (Und ich rede wiederum explizit nicht von Wundertüten aus dem Tierschutz, die ich übernehme und zunächst weder kenne noch sicher einschätzen kann. Und weil mir eben die Vertrauensbasis wichtig ist, würde ich mir wahrscheinlich auch keine solche Wundertüte holen, die einnsolches Potential vermuten lässt).

    Ich sehe gerade heute ein Problen darin, dass man beim Junghund Aggressionsverhalten viel zu lange laufen lässt und das nicht von Anfang an konsequent reguliert.

    Dass Menschen weder eine Beisswurst noch ein Prellbock sind sollte jeder Hund von Klein auf lernen. Ein gewisser Respekt vor Menschen, am besten generalisiert, muss meiner Meinung nach auch erst gelernt werden. (Bei manchen Hundetypen eben dringender als bei anderen)

    Ich habe hier eine braune Labbihündin mit einem Jahr, die zwar nicht beisst, aber Menschen mit vollem Wumms schmerzhaft anspringt. Die ist dann eben gegen meinen ausgefahrenen Fuss gelaufen. Jetzt bin ich für ihre Besitzerin die Aggro-Tussi.

    Kann ich damit leben, aber für mich gehört der Hund hier deutlich reguliert.

    Wenn die mal auf die Idee kommt, dass man ja auch Zähne hat, wird das lustig.

    Ernsthaft: wie geht man denn im Alltag unbefangen und souverän mit seinem Hund um, wenn man da nicht ein Grundvertrauen hat, dass der Hund gewisse Grenzen im Normalfall nicht überschreitet?

    Das gehört für mich in Zusammenleben mit meinem Hund schon immer dazu. Man hat sich doch diese Vertrauensbasis erarbeitet.

    Bei keinem meiner Hunde oder der Hunde, mit denen ich enger zu tun hatte, hatte ich je die Befürchtung, sie würden mich ungehemmt beissen.

    Für mich ist das die Regel im Zusammenleben mit dem Hund.

    Das andere sind - wie auch immer geartete- Ausnahmen.

    Für mich persönlich stünde dann der Hund grundsätzlich zu hoch im Trieb. Für mich haut es dann halt dem Hund die Sicherungen raus.

    Ich weiß, dass viele das anders sehen, aber so hochtriebig würde ich den Hund nicht wollen.

    Ressourcen sind aber auch noch mal ein etwas eigenes Thema.

    Vielleicht führe ich einfach ganz andere Hunde. Nein, das Thema ist nicht mit 6/7 Monaten komplett durch. Ich bewege mich in der Blase der Gebrauchs- und Jagdgebrauchshunde. Auf welcher Basis nimmst du die Erfahrung, dass man dann den Umgang mit dem Hund kritisch hinterfragen sollte?

    Viele Hunde haben den „Mumm“ auch erst mit dem erwachsen werden.

    Ich verstehe jeden der sagt, dass ihn ein solcher Hund überfordert. Aber es dem Tier übel zu nehmen und eine Vertrauensfrage zu stelle, das finde ich wirklich merkwürdig.

    KayaFlat das meinte ich.

    Aber auch das ich ernsthaft dachte bisher, dass man das doch weiß das so etwas passieren kann. Gerade wenn man nicht neu ist im HH Geschehen...

    Klar sollte man wissen, dass Hunde beissen können.

    Was allerdings so erstaunlich daran ist, dass ich erstmal erschüttert wäre, wenn mich mein ( von mir gezogener) Hund zielgerichtet beschädigend beisst, geht dann doch ein bisschen über meinen Horizont.

    In welchen Situationen setzen die dir bekannten Gebrauchs- und Jagdgebrauchshunde ihre Zähne ernsthaft und gerichtet gegen ihren Führer ein?

    Und warum ist es deiner Meinung nach kein Führfehler, wenn das der erwachsene Hund zielgerichtet tut?

    Ich kann mir nur die Situation vorstellen, dass der Führer zwischen dem Hund und seinem Triebziel steht, im Sinn von dem Hund das Triebziel verwehren will oder ihn am Triebziel regulieren will.

    Das würde ich allerdings auch als problematisch sehen.