Beiträge von KayaFlat

    Leute, deren Hund ausrasten, wenn sie einen anderen Hund streicheln, haben meiner Meinung nach definitiv ein Problem in der Hund-Halter-Beziehung.

    Und dann würde ich auch keine Fremdhunde streicheln, um irgendwas demonstrieren zu wollen, was dem Hund in der Situation auch gar nix bringt.

    Aber ich würde das Verhalten meines Hundes da schon als Symptom dafür sehen, dass wir an den Basics arbeiten müssen.

    Man streichelt ja im Normalfall auch keine wildfremden Hunde, aber durchaus Hunde von Bekannten und Freunden, wenn diese Kontakt aufnehmen.

    Und dann will ich die auch in Ruhe streicheln und keine Kaya haben, die dann (ihrem Typ gemäß) blöd um mich rumfiddelt oder sich schleimend dazwischenschiebt.

    Wenn wir unterwegs andere Hunde treffen und ich diese Hunde streichel, geht Emma seit einigen Wochen dazwischen. Sie schiebt sich zwischen den anderen Hund und mich und drängt ihn so weg. Würdet ihr das unterbinden? Also soll ich sie wegschicken und den anderen Hund trotzdem streicheln, damit sie sieht, dass sie nicht über mich verfügen kann oder kann man das locker sehen, so lange sie das sehr sanft macht.

    Ja, habe ich bei meiner Hündin locker gesehen.

    Den anderen Hund trotzdem streicheln - wem soll das was bringen? Man provoziert nur Zwietracht unter den Hunden und ggf. Eskalation. Ich würde auch nicht wollen, dass jemand meinen Hund streichelt, um seinem etwas zu "erklären".

    Ich würde meinem Hund kein Mitspracherecht darüber einräumen, mit wem ich interagiere und wie lange usw.

    Was bringt es, wenn du also selbst darüber bestimmst, mit wem du interagierst und das nicht den Hund regeln lässt?

    Das bringt das, dass du dem Hund deutlich machst, dass du willens und fähig bist, deine Kontakte selbst zu regeln und da keine hündische Unterstützung/Einmischung brauchst.

    Wie willst du denn verlangen, dass dein Hund sich an dir orientiert, wenn er die Erfahrung macht, dass er dir prima Kontaktvorgaben machen kann, an die du dich auch noch brav hältst.

    Ist es dann immer noch in Ordnung, wenn der Hund sich bei einer liebevollen Umarmung zwischen dir und deinem Mann/Kind dazwischenschiebt?

    Klar, die meisten Hunde sind so nett/weich, dass das nie wirklich eskaliert, aber bei manch anderem Typ Hund kann das der Anfang davon sein, dass der Hund anfängt, deine Kontakte zu regulieren.

    Aber der wichtigste Punkt für mich ist: schon solche Kleinigkeiten können große Unterschiede in der Halterorientierung des Hundes ausmachen.

    Wir spielen das böse Spiel doch alle mit, in dem wir Rabattcodes teilen, Schnäppchen jagen und schauen, wo es das Wunschprodukt gerade am günstigsten gibt. Ob dieser Preis für Hersteller und/oder Händler noch auskömmlich ist, interessiert uns dabei herzlich wenig.

    Nein!

    Ich spiele das Spiel auch nicht mit dir mit!

    Ich denke, das "wir" bezieht sich auf uns als Gesellschaft.

    Ich sehe da keinen Grund sich da so massiv persönlich angegriffen zu fühlen.

    Aber der von Eni46 beschriebene Sachverhalt ist doch, meine ich, als gesamtgesellschaftlicher Trend feststellbar.

    Mein Schwager führt als Inhaber ein Juweliergeschäft und ein Schwerpunkt sind Trauringe. Die Beratung ist in dieser Sparte sehr intensiv und zeitaufwändig. Ein Trauringgespräch dauert u.U. schon mal zwei Stunden.

    Da ist es für ihn sehr ärgerlich, wenn nach der Beratung im Internet gekauft wird, weil man da die Ringe billiger bekommt. Man weiß ja jetzt, was man möchte.

    Früher war Batteriewechsel bei ihm umsonst und im Service, weil er davon ausgehen konnte, dass die Kunden die Uhr auch bei ihm gekauft haben. Jetzt kostet der Batteriewechsel, weil eben viele die Uhr im Internet kaufen, weil sie dort billiger ist.

    Mich persönlich- das muss ich jetzt echt zugeben- nervt es halt, wenn man das Gefühl vermittelt bekommt, dass es voll aversiv und deckelnd ist, wenn man dem Hund abverlangt, sich einer Situation zu stellen und gemeinsam mit dem Halter da durchzugehen.

    Und mich nervt es, wenn Zeug in Beitraege interpretiert wird das da nicht steht.

    Oh und btw. Zumindest ich hab gar kein Thema mit aversiv oder deckeln. Wenn es passend ist...

    Ich bekomm aber auch keine Sinnkrise bzgl. der Fuehrung, wenn ich den Hund einfach auch mal zeigen lasse, wenn was nicht passt. Dann kann ich das in den meisten Situationen ganz entspannt akzeptieren und such dann eine Loesung. Eine die zum Hund, zur Situation und zu mir passt. Aber jeder wie er meint :nixweiss:

    Worauf beziehst du dich eigentlich?

    Ich hab ja auch manchmal das Gefühl, dass du munter interpretierst, aber wenn der Schuh nicht passt, zieh ich ihn mir halt nicht an.

    Und es liegt wohl auch im Wesen eines Forums, dass interpretiert wird, denn die schriftliche Kommunikation ist eben tw. ungenau und missverständlich und man sieht sich ja im Normalfall nicht im "real life", um sich ein eigenes Bild zu machen.

    By the way, wenn wir schon empfindlich oder kniefiselig werden: was soll dein letzter Satz im Zitat sein als eine hingerotzte Spitze?

    Die Führung, von der ich hier die ganze Zeit geredet habe und wie ich sie verstehe, hat Null damit zu tun, dass man dem Hund ständig und überall Vorgaben macht.

    Mittlerweile kann ich ganz viel (ausser es geht um jagdliche Reize, da muss ich immer ein Auge drauf haben) Laufen lassen, weil sie die NoGos kennt und respektiert oder sie ganz easy abzubrechen ist. Ansonsten kann sie ganz viel selbst entscheiden innerhalb dieses Rahmens.

    Aber mir ist wichtig, dass ich grundsätzlich das letzte Wort habe, wenn es darauf ankommt.

    Wahrscheinlich scheitert es in 85 % der Fälle an den Haltern.

    So, jetzt setz ich mir auch den Bauhelm auf.

    Deswegen gibt es auch spezialisierte Rassen. Weil es so einfach ist, aus einem Chihuahua einen Vorstehhund zu machen oder mit einem Pudel Schafe zu hüten. Muss einfach nur Mal der Mensch ranklotzen :winking_face_with_tongue:

    Ich empfinde das jetzt als polemisch und bewusst vereinfachend.

    Es geht mir darum, dass Hunde geführt werden wollen. Da würde ich behaupten, dass dies auf fast alle Rassen zutrifft vom über den Pudel bis zum Mali. Natürlich gibt es Unterschiede im Wie und im Wohin, aber den Hund hängen zu lassen, indem man ihm nicht erklärt, was Sache ist, finde ich immer schwierig.

    Und wenn ein Hund für sich jetzt feststellt, dass er - aus welchen mir nicht klar ersichtlichen Gründen- er den Weg nicht laufen kann, dann zeige ich ihm, dass er das doch kann.

    Und wenn mir klar ist, warum er jetzt meint, dass er diesen Weg nicht laufen kann, z.B. er hat da eine Verbraten bekommen vom Stromzaun, dann erklär ich ihm trotzdem, dass man da laufen kann, auch wenn das ggf. sehr lange dauert und viel Geduld erfordert. Aber ich meide nicht, wenn ICH der Meinung bin, dass es da nix zu meiden gibt.

    Wahrscheinlich scheitert es in 85 % der Fälle an den Haltern.

    So, jetzt setz ich mir auch den Bauhelm auf.

    sehe ich auch so. ist aber wertfrei gemeint. ich bin sicher, mein eigener hund wäre bei so einigen anderen hundehaltern schon viel weiter als er es ist - und das liegt ganz klar an mir.

    ich finde es überhaupt nicht schlimm wenn jemand sagt, es liegt am hundehalter/hundeführer. es ist nur immer der kontext der der ton auf den es ankommt.

    Mein Gott, jeder hat Grenzen, blinde Flecken und macht Fehler.

    Das ist per se auch nicht schlimm, wenn man am Ende zu einem Arrangement kommt, mit dem Hund und Mensch leben können.

    Kaya z.B. hätte bei einem in der Jagdthematik versierteren Halter wahrscheinlich das Jagen nicht so gut gelernt wie bei mir, die ich da recht blauäugig unterwegs war.

    Mich persönlich- das muss ich jetzt echt zugeben- nervt es halt, wenn man das Gefühl vermittelt bekommt, dass es voll aversiv und deckelnd ist, wenn man dem Hund abverlangt, sich einer Situation zu stellen und gemeinsam mit dem Halter da durchzugehen. Das ist meiner Erfahrung nach überhaupt nicht so, sondern gemeinsam unter Führung des Halters für den Hund unangenehme oder beängstigende Situationen zu meistern ist m.E. stark beziehungsfördernd. Also zu meistern, nicht zu meiden, nicht ab- oder umzulenken, sondern - auch mal mit etwas Druck von Seiten des Halters - da bewusst durchzugehen.

    Natürlich sollte man dabei empathisch bleiben und erkennen können, wann es der Hund wirklich nicht mehr verpacken kann.

    Aber - tut mir echt leid, aber ich empfinde es so - dieses in Watte packen der Hunde verbunden mit der Meinung, dass man damit den Hunden einen Gefallen tut, weil man ja sensibel und rücksichtsvoll auf sie eingeht, geht mir deswegen so gnadenlos auf den Keks, weil man m.A.n. damit das Wesen des Hundes fundamental missversteht.

    Das nehmen die Hunde nicht als Nettigkeit und Rücksicht wahr, sondern als Bestätigung dafür, dass ihre Emotion richtig, berechtigt und gewollt ist. Dann verstärkt man oft ungewollt von Menschenseite aus Ängste, Aggressionen und Unsicherheiten. Und das ist doch wirklich doof für den Hund und seine Alltagstauglichkeit und Umweltsicherheit.

    Ich finde, Hunde ticken im Grundsatz doch recht ähnlich.

    Auch wir Menschen ticken im Grunde ähnlich, wobei Hunde vermutlich leichter gestrickt sind. Wenn die Analyse des Problems und die Lösung trivial wären, würden einige Trainer und Verhaltensberater nicht so oft an ihrem 08/15 Wissen scheitern. Ich hole prophylaktisch den Bauhelm raus. :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Wahrscheinlich scheitert es in 85 % der Fälle an den Haltern.

    So, jetzt setz ich mir auch den Bauhelm auf.

    Ich finde es irgendwie schwer, da aus der Ferne irgendwelche aussagen zu treffen. Also auch eine gute Trainer:in würde für mich auszeichen, dass ihr klar ist dass man in so einer Situation mit jeder absoluten Aussage weit in der Pseudowissenschaft ist, und man weder mit Bestimmtheit sagen kann was los ist noch wie man es löst, sondern nur durch subjektive Erfahrung situativ auf den Hund eingehen kann.

    Finde ich z.B. nicht.

    Ich finde, Hunde ticken im Grundsatz doch recht ähnlich.

    Sobald du selbstsicher führst, ihnen das Gefühl vermittelst, du hast die Lage im Griff, werden sie dir folgen.

    Tust du das nicht, dann lässt du sie halt im Regen stehen, weil sie Dinge selbst bewerten und entscheiden sollen, die sie im Normalfall gar nicht überreissen.

    Man kann natürlich auf jede Befindlichkeit des Hundes einsteigen und ein riesen Gewese darum machen und jeden Pups 5 Monate lang trainieren, man kann aber auch souverän mit einer gewissen Gelassenheit vorangehen und den Hund seiner Natur gemäß folgen lassen.

    Warum übernimmst du nicht die Bewertung für den Hund? Nach dem Motto: "Du findest den Weg blöd/gruselig? Okay, ich schau mal. Nö, alles okay, wir gehen da."

    Dafuer sollte man aber wissen, ob da echt nix ist. Nicht jeder Hund ignoriert z.B. Sauen. Manche Hunde zeigen da z.B. Meidevehalten und ja, ich wuerde das zulassen und hinnehmen. Ohne mir ueber die Fuehrung auch nur 1 Sekunde lang Gedanken machen..

    Meinst du nicht, dass du da Äpfel mit Birnen vergleichst?

    Die TE schreibt selber, dass diese Wege von anderen HH- Gespannen problemlos frequentiert werden. Es handelt sich zudem um eine junge Colliehündin und das Verhalten beginnt sich bereits auszuweiten. Ich rege nur an, mal in die von mir beschriebene Richtung zu denken und ich persönlich glaube nicht, so wie es sich für mich liest, dass da viel an realer Gefahr dahintersteckt.

    Wenn Kaya jetzt z.B auf einer unserer Gassirouten in der Pampa anzeigen würde, dass da was im Busch hockt, das sie sehr verunsichert und in ihren Augen gefährlich ist; ja da breche ich mir auch nix ab, wenn ich umdrehe.

    Aber wenn dann plötzlich in jedem zweiten Busch was Gefährliches hockt, würde ich schon ins Grübeln kommen.

    Nebenbei: Wir sind grad im Allgäu und wandern da auch. Wenn ich jetzt Kaya bewerten lassen würde, wo man gefahrlos wandern kann, dann wären aber alle Wege, die dicht an diesen gefährlichen Kühen vorbeiführen sowas von gestrichen.