Beiträge von KayaFlat

    Kann fast alles genau so unterschreiben.

    Könnte entweder auf Diabetes oder Herz hindeuten.

    Ich denke, dass ich hohe Erwartungen an den Hund habe. Ich erwarte, dass er sich relativ problemlos in mein Leben einfügt, sich so angemessen zu benehmen weiß, dass ich ihn stressfrei mit zu Freunden, auf Ausflüge, in den Urlaub und in Restaurants mitnehmen kann. Ich erwarte, dass er frei laufen kann, ohne Katastrophen auszulösen und dass er sozial kompatibel mit Menschen und anderen Hunden ist (also diese nicht beschädigen will bzw. beschädigt).

    Allerdings weiß ich, dass das nicht ab Werkseinstellung der Fall ist, sondern Mühe und Geduld erfordert und dass es mitunter Jahre dauern kann, bis diese Erwartungen voll erfüllt werden (können).

    Dafür biete ich dem Hund eine klare Kommunikation, die Bereitschaft, mich auf ihn einzulassen und einzustellen, eine gewisse Grundgelassenheit und einen großen Anteil meiner Freizeit.

    Bonus ist dann eine tiefgehende, beidseitige, (meist) harmonische Beziehung, wo sich der Hund geschützt und geborgen fühlen kann.

    Dass seine Grundbedürfnisse nach Nahrung, Wasser, Bewegung, Beschäftigung und ausreichend Ruhe und Schlaf erfüllt werden, halte ich für essentiell und stecke ggf. selbst zurück, um diese zu erfüllen (v.a. Bewegung/Beschäftigung).

    Der Hund bleibt für mich ein Hund, gehört aber dennoch zum engsten Kreis meiner Beziehungspartner, was heißt, dass die Beziehung zum Hund so eng ist wie zu meinen menschlichen Familienmitgliedern, jedoch fundamental anders, weil der Hund eben kein Mensch ist.

    Natürlich weiß ich nicht, ob Kaya unterschreiben würde, dass ich ihr das biete, was ich behaupte, aber aufgrund ihres Wesens und Verhaltens würde ich es vermuten. Sie jedenfalls erfüllt meine Ansprüche mittlerweile zu 95%.

    Ich stelle mal die These in den Raum, dass einige der "älteren" Tierärzte, die vor dem exzessiven Einzug der Gerätemedizin schon länger praktiziert haben, auch einfach die besseren Diagnostiker sind.

    Die können bei vielen Leiden noch stimmige Tast- ,Hör- und Geruchsbefunde stellen, wenn sie dazu noch halbwegs gute Schilderungen des Symptomsverlaufs kriegen.

    Klar, die mussten früher viel häufiger auf diese Weise klar kommen und da sind sicherlich auch Fehler passiert.

    Es ist ja auch nachvollziehbar, dass man - wenn man die modernen Diagnosemittel hat - diese auch einsetzt. Es dürfte aber auch ein Resultat davon sein, dass die Fähigkeit zu einer Diagnostik ohne Geräteunterstützung bzw. nur mit moderatem Einsatz, wenn dem Tierarzt klar wird, da könnte mehr dahinter stehen, abnimmt.

    Dass man zunehmend sofort die volle Diagnostik fährt, macht die Behandlung natürlich teurer, selbst wenn die Erkrankung eigentlich nur eine Lappalie wäre (aber immerhin weiß man dann bestenfalls, dass der Hund nix Ernsthaftes hat.)

    Aber man ist halt dann auch schnell ein paar hundert Euro los, obwohl das auch von allein ausgeheilt wäre.

    Und natürlich befeuern m.A n. die Versicherungen diesen Trend. Wie hier oft in verschiedenen Threads zu lesen ist, will man ja nicht draufzahlen und holt aus der Versicherung bestenfalls etliches mehr raus als man einzahlt. So kann das System aber nicht funktionieren.

    Ich hab keine Lösung für diese Entwicklung, aber in mir löst diese Kostenspirale ein diffuses Gefühl der Besorgnis aus. Ich denke einfach, dass das kein guter Weg für die Tiermedizin und den einzelnen Halter ist.

    Meine persönlichen Konsequenzen daraus sind, dass ich mir gut überlege, ob und wann ein Tierarztbesuch nötig ist und auch bereits im Vorfeld, was an Diagnostik und Behandlung ich für vernünftig und vertretbar halte. Für mich gibt es da deutliche Unterschiede zwischen Mensch und Hund.

    Wir hatten immer Hunde und Katzen und…….ich habe mich nicht vorbereitet, da Hunde- und Katzenhaltung zu meinem Leben dazu gehört, soweit ich zurück denken kann….es ist für mich was normales und absolut nix besonders…..was besonderes wird es sein, wenn ich irgendwann zu alt bin, um Tiere zu haben, da ich evtl. körperlich nicht mehr in der Lage bin, sie zu versorgen…darauf werde ich mich vorbereiten müssen….vor allen Dingen mental :(

    Bei mir gab es auch, solange ich mich zurückerinnern kann, immer viele verschiedene Tiere in der Familie.

    Die 10 Jahre in meinem Leben ohne Hund reichen. Hier wird immer ein Hund wohnen. Welcher es dann jeweils wird, wird sich finden.

    ...jo, kann ich selbst ein Lied davon singen, dass sich der Hund verselbständigt.

    Meine war zwar schon sieben Monate und auch nur 2 Minuten weg, aber da hat es sich schon gezeigt, dass sie ausgeprägtes jagdliches Interesse hat.

    Hab ich, obwohl hundeerfahren, auch nicht gleich erkannt, war mein erster Hund einer Jagdhundrasse.

    Seitdem arbeite ich - und das noch immer, auch wenn sie im Vergleich zu früher sehr gut kontrollierbar ist- an der Jagdthematik.

    Bei mir war es ein Bündel von Maßnahmen und sau viel Arbeit mit gelegentlichen Rückschlägen.

    1) Wegtreue aufbauen (Weg darf nur verlassen werden, um z.B. gemeinsam über gemähte Wiesen zu gehen oder nach Freigabe mal in den brachen Acker)

    2) am Grundgehorsam arbeiten

    3) Ersatzbeschäftigunng als Ventil aufbauen (Dummie und Suche)

    4) Hund genau lesen können und Erregung steuern

    5) jagdliche Orientierung konsequent abbrechen

    6) anleinen, wenn der Hund deutlich "on" ist

    Auch jetzt springt Kaya noch auf jagdliche Reize an, was ich aber mittlerweile (sie ist 6) gut im Griff habe. Heute liefen wir über eine gemähte Wiese, Hund in Freilauf. Die Nase ging tief, der Turbo wurde angeworfen, der Hund war auf Spur. Wenn sie so abgeht, ist die Spur frisch. Heute kann ich sie von der Spur abrufen, aber früher wär sie erstmal weg gewesen.

    Lief dann ein gutes Stück an der Leine, bis wir weg von der Wiese waren und der Hund völlig entspannt war.

    Long Story short: ein echter Jäger bleibt immer ein Jäger.

    Es gibt freie, ganz interessante Podcasts von Pia Gröhning auf Spotify, da ist auch einiges zum Thema jagende Hunde dabei.

    Nimm das nicht auf die leichte Schulter. Freilauf ist möglich mit viel Arbeit und viel Geduld, aber es bleibt ein gewisses Restrisiko.

    KayaFlat Danke für die Definition. Ich brauchte da grade mal eine Abgrenzung für mich, das leuchtet mir ein.

    Voll schwer einzuschätzen, ob es für meinen Hund zu viel ist, er zeigt sich im Training stets freudig. Bisher wird er spielerisch an die Basics ran geführt. Aktuell habe ich (noch) keine Stressanzeichen wahrgenommen, aber das ist ja auch ein Prozess das selbst überhaupt erstmal zu erkennen, wenn es sich nicht sehr offensichtlich äußert. Hmm da habt ihr mir jetzt was zum Nachdenken gegeben.

    Ich glaube ich knabbere jetzt ein wenig am Thema wann/wie Grundgehorsam. In anderen Hundeschulen/Hundesportvereinen wird ja auch in diesem Alter Sitz, Platz, Deckenübung, Fuß etc. geübt, warum ist das dann okay/nicht unbedingt überfordernd, aber ein spielerischer Apport nicht? Oder ist es das auch? (Die Frage ist nicht wertend gemeint, sondern wirklich ganz dumm gefragt, weil mit der Unterschied grade nicht so ersichtlich ist)

    Was ist denn ein spielerischer Apport?

    Für mich ist ein Apport, dass der Hund z.B in der Grundstellung neben mir sitzt. Dann werfe ich das Bringsel/ den Dummy und schicke den Hund mit Kommando "Brings". Jetzt spult der Hund die Verhaltenskette Apport ab: hinrennen, aufnehmen, zurückrennen, Vorsitz, Abgabe in die Hand, Einnehmen der Grundstellung.

    Das baut man natürlich einzeln auf und setzt die Verhaltenskette dann zusammen. Finde ich schon anspruchsvoll.

    Apport ist ja nicht, ich werfe was und der Hund rennt hin und macht Gott weiß was mit dem Apportiergegenstand. Apport ist auch nicht "Bällchen werfen".

    Aber das weißt du ja selbst.

    Wie gesagt, ich hab den Apport erst im zweiten Jahr aufgebaut, weil ich wollte, dass Kaya das von Anfang an halbwegs gescheit und ernsthaft lernt.

    Sie durfte auch mal so nem Zergelseil nachrennen als sie klein war, aber das war Spiel. Da hab ich sie gejagt, gelockt und mich gefreut, wenn sie mir hergeschleppt hat, aber da war kein ernsthafter Anspruch dahinter.

    Mit dem Futterbeutel und den Dummies wurde dagegen nie gespielt, das war Training.

    Ich bin zwar nicht flying-paws, aber Spiel ist nicht zielorientiert, sondern eine soziale Interaktion, bei der beide Partner Spaß haben. Ohne Druck, in den Bewegungen locker und weich.

    Natürlich kann man beim Spiel Dinge der sozialen Kommunikation oder soziale Regeln üben, wie z.B. dass man nicht in mich, sondern in das Zergel beisst, dass man sich nicht über einen gewissen Punkt hochfährt, dass man sich auch schnell wieder beruhigen kann, wenn man sich doch mal abgeschossen hat.

    Arbeit fusst auf klaren Regeln, auf standardisierten Abläufen und grobe Abweichungen sind ein Fehler. Arbeit basiert auf Kommandos, welche möglichst exakt befolgt werden müssen.

    Für mich ganz klar zwei paar Schuhe.

    Deshalb finde ich, dass ich mit dem Hund erst ernsthaft arbeiten kann, wenn die Basics da und halbwegs gefestigt sind.