Meine Schäfer-Mix-Hündin hat eine Nachbarshündin übel zugerichtet. Sie ist zwar nicht gestorben, aber das liegt nicht daran, dass Asta es nicht ernsthaft versucht hätte.
Ich war damals fast noch ein Kind, aber niemand in der Familie hat da dem Hund eine moralische Schuld aufgeladen und niemand hat daran gedacht, deswegen den Hund wegzugeben.
Ihre Gefährlichkeit für andere Hündinnen war uns klar und dann ging es darum, den Hund besser zu sichern.
Irgendwie hat man früher den Tieren halt auch zugestanden, sich situativ wie Tiere zu verhalten und da kein moralisches Fass aufgemacht.
Ist deine Familie mit Hunden aufgewachsen, vor allem, diese Art Hund?
Meine Eltern beispielsweise können nichts mit Hunden anfangen außer niedlich finden. Sie sind aber in Russland aufgewachsen, hatten mitunter Hunde, wie es damals üblich war, an der Kette. Die kennen also eigentlich nen ganz anderen Typ Hund. Trotzdem (!) sind sie so fassungslos, dass Candie so ein extremer Leinenpöbler ist, auch auf Menschen, einfach weil sie es aus ihrer heutigen Erfahrung bei Spaziergängen nicht kennen. Vieles hängt halt von dem eigenen Erfahrungen und Erwartungshaltungen ab.
*Sascha*
Auf rund 5 Millionen Hunde in Deutschland ist das nicht sonderlich viel. Wie viele davon waren Ersthundehalter und wie viele haben ihre Hunde behalten?
Es ist doch naheliegend, dass jemand, der beispielsweise mit (Gebrauchs-)Hunden aufgewachsen ist und jetzt den dritten eigenen Hund hat, sagt "Hör mal, du kleine Arschgeige, das machst du nicht nochmal, verstanden?", als jemand, der das erste Mal Berührungspunkte damit hat.
Alles anzeigen
Meine Familie mütterlicherseits war bäuerlich geprägt. Man hielt Nutztiere und es lief ein Hofhund rum.
Ich hab über diese tragische Geschichte nochmal nachgedacht.
Einerseits ist das halt auch ein furchtbares Geschehen für die Betroffenen und ob es mit etwas mehr Wissen und Erfahrung vorhersehbar gewesen wäre, kann man nur spekulieren.
Ich verstehe die Einzelfallentscheidung der TE schon. Wahrscheinlich war es in Anbetracht aller Umstände richtig und vernünftig für die TE Hera abzugeben.
Trotzdem ist es in meinen Augen aber absolut richtig, darauf hinzuweisen, dass man mit der Anschaffung eines Hundes eine große Verantwortung übernimmt. Man ist einfach verantwortlich für dieses Tier, für sein Wohlergehen und für sein Verhalten. Und das sollte man sich bitte vorher überlegen.
Was bringt einen auf den Gedanken als Ersthundehalter, einen Direktimporthund zu nehmen, der von seiner Größe und seinem Hundetyp her das Potential hat, für seine Umwelt ernstlich gefährlich zu werden? Warum traut man sich sowas als Anfänger zu, wenn man doch keinen Plan hat von Hunden?
Seit wann ist eigentlich die Einsicht so selten geworden, dass man erst Voraussetzungen schaffen muss, ehe man sich an gewisse Dinge heranwagt?
Stellt man sich die Frage gar nicht mehr, ob man Stand jetzt geeignet ist für die Aufgabe? Das ist doch das, was ich mich fragen muss, ehe ich mir einen mir völlig unbekannten Hund hole: kann ich diesem Hund gerecht werden?
Und dann fang ich halt als Neuling nicht mit einem Hund an, bei dem von Haus aus so viel schief gehen kann.
Ich weigere mich, die TE davon zu entlasten, dass sie in totaler Fehleinschätzung ihrer Fähigkeiten grundsätzlich unverantwortlich gehandelt hat.
Mittlerweile ist es echt nicht mehr "in" die Verantwortung zu übernehmen für die Fehler, die man gemacht hat. Ist ja auch einfacher zu sagen, der Hund (oder wahlweise halt alles ausser man selbst) sei schuld.
Und diese wahllose Importiererei irgendwelcher Hunde aus dem v.a. osteuropäischen Ausland bringt mich zunehmend in Rage!
Sorry, aber mich macht diese Geschichte mit ihren Wendungen echt sauer so ganz allgemein.
Jetzt sitzt hier wieder ein "Gebrauchshund" mehr mit ernsthaftem Beissvorfall in der Verwahrung, weil er bei ungeeigneten Haltern gelandet ist. Dass dieser Hund in der momentanen Situation easy ein neues, tolles Zuhause findet, ist doch bloßes Wunschdenken. Solche Kandidaten hocken zuhauf im Tierheim und wer holt sich denn sehenden Auges einen Hund, der (wie die TE behauptet) quasi aus dem Nichts einen Kleinhund tödlich verletzt hat?
Echt, die ganze Geschichte ist irgendwie typisch und macht mich sauer.