So damit beantwortet ihr doch die Frage. Sowas ist zumindest nicht bekannt. Ob die Wissenschaft irgendwann in der Lage ist das zu ändern ist fraglich. Wollte doch nur wissen ob sowas halt bekannt ist obwohl ich es nie gehört hab.
Ich weiß es ist schwierig das zu formulieren ohne das es wertend klingt. Darum habe ich ja versucht anzudeuten was gemeint ist. Vor allem bei einem grundsätzlich schwierigem Diskussionsthema!
Um Mal die Kurve zu kriegen...von der Norm abweichendes gefährliches Verhalten tritt auch in der Population von Menschen auf. Auch wenn die Auftrittswahrscheinlichkeit bestimmter Verhaltensweisen bereits durch einige Faktoren erklärt werden kann, bleiben oft die Gründe und Ursachen nicht erklärbar. Früher hat man ja auch enthusiastisch die Gehirne von Serienmördern auseinandergenommen und war verwundert, keine pathologischen Veränderungen zu sehen. Und auch bei Hunden gibt es nicht durch externe Faktoren erklärbares, von der Norm abweichendes Verhalten.
Spannend sind auch die Erklärungsmodelle, die auf persönlichen Einstellungen basieren aber keine sachliche, objektive Grundlage haben. Bezüglich eines schon als Welpen völlig gestörten Shibas, der in einer FB Gruppe diskutiert wurde, war sich die "Wattebausch" Fraktion absolut sicher, dass der Hund durch falsche aversive Maßnahmen so geworden ist, wie er halt war. Und dass dies auch die Top Ursache für übersteigertes Aggressionsverhalten sei. Und andere Trainer hingegen waren sich sicher, dass der Hund wegen fehlender Grenzen so geworden sei. Fehlende Grenzen und Wattebausch Handling wären die Top Ursache für übersteigertes Aggressionsverhalten. Kann ja irgendwie in der Realität nicht so hinhauen....
Warum nicht?
Bei einem bestimmten Hundetyp halte ich persönlich es für sehr wahrscheinlich, dass der Hund sich dann in diese Richtung entwickelt.
Verhalten, das für den Hund funktioniert, verstärkt sich. Menschen durch Aggression zu steuern, seinen Willen durchzusetzen, Frust am Menschen abzuladen, in seinen Augen falsches oder störendes Verhalten zu massregeln...
Bei einem Hund, der halbwegs klar im Kopf ist, endet es vielleicht nicht darin, dass er den Menschen gleich zerfleischt.
Aber nehmen wir mal an, dass der Mensch das Verhalten lange laufen lässt, sich da irgendwie durchmanaged und dann irgendwann denkt, jetzt doch mal eine deutliche Grenze setzen zu können: da kann die Reaktion des Hundes unter Umständen sehr massiv sein. Oder reicht ja auch, dass der Mensch dann irgendwas macht, was der Hund von seiner Warte aus als absolut unangemessen bewertet und meint, dass er das seinem völlig inkompetenten Weichflötenmenschen schon mehrmals netter verklickert hat, und jetzt mal die härteren Bandagen auspacken muss.
Es ist ja doch der Trend da, störendes, auch körperliches Verhalten (anspringen, knapsen, sich in Kleidung und Körperteile hängen, Ressourcen massiv zu verteidigen) beim Welpen und Junghund wegignorieren zu wollen. Ich denke, das geht bei manchen Hundetypen kollossal nach hinten los, bis dahin, dass dieser Hund dann "plötzlich" ernsthaft zubeisst und so zum "gefährlichen" Hund wird.
Dann kommt so ein Hund mit zwei Jahren ins Tierheim und soll jetzt plötzlich lernen, dass Menschen nicht gesteuert gemassregelt und gebissen werden wollen.
Viel Spaß dabei...